Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1989/90

Spielbericht

4. Spieltag - Samstag, 09.09.1989 - 15:00

SG Dynamo Dresden - BSG Wismut Aue 3:0 (2:0)

SG Dynamo Dresden: Ronny Teuber - Matthias Maucksch, Andreas Wagenhaus, Frank Lieberam, Detlef Schößler - Matthias Sammer, Jörg Stübner, Hans-Uwe Pilz (42. Ralf Minge) - Ulf Kirsten, Torsten Gütschow, Matthias Döschner (74. Andreas Diebitz); Trainer: Eduard Geyer

BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Holger Koch, AndrĂ© Barylla, Heiko Münch, Bernhard Konik - Steffen Krauß (54. Steffen Lorenz), Roland Balck, Harald Mothes, Ralph Vogel - Thomas Pfüller (71. Klaus Bittner), Ulf Einsiedel; Trainer: Ulrich Schulze

Tore: 1:0 Torsten Gütschow (35.); 2:0 Matthias Döschner (42.); 3:0 Torsten Gütschow (49.)

Schiedsrichter: Gerhard Mewes (Berlin)

Zuschauer: 26000

Gelbe Karte: Detlef Schößler, Matthias Maucksch / Roland Balck, Holger Koch, Steffen Krauß, Thomas Pfüller

Später lief es

Ein standesgemäßes Resultat ganz ohne Frage, doch eine standesgemäße Leistung Dynamos erst im zweiten Abschnitt, als Tempo, Präzision und Vorzugindividueller Stärken im Mittelfeld (Stübner, Sammer) den zähflüssigen Rhythmus vergessen ließen. Wirkungsvollste Variante des am Ende ungefährdeten Siegers: bewegungsfreudiger aus der - zunächst immer wieder verharrenden - Abwehr heraus. Über die Flügel bis hin zu explosiven Grundliniendurchstößen und daraus resultierenden torgefährlichen Flanken vermochte sich die Elf nun überzeugend freizuspielen.

Doch solange Wismut aus risikolosem Abwehrverhalten heraus in der Lage war, überfallartig zu kontern, dabei schnelles Nachrücken aus der zweiten Reihe (Balck) zu gewährleisten, war von Dresdner Dominanz wenig zu spüren. Erstaunlich mobil in diesem Konzept: Vogel. Aber eben nur 45 Minuten lang. Dann veränderte sich die taktische Konstellation: nun "marschierte" Schößler, seinen direkten Gegenspieler immer wieder im Rückraum lassend. "Das war zugleich typisch für die gesamte Verlagerung des Spiels zugunsten des Meisters", wie Aues Trainer Ulrich Schulze kommentierte.

Dresden aktivierte und mobilisierte eigene Potenzen, spielte Antrittsschärfe aus, gönnte dem Gegner im gesamten zweiten Abschnitt keine Ruhephasen mehr. Das Wort "souverän" billigte Trainer Eduard Geyer seinen Schützlingen jedoch auch für diesen Zeitraum nicht zu. Erklärung dafür: am Strang der Besten zogen nicht alle mit. Wobei man für einen kräfteschonenden Gang nach früher Entscheidung allerdings auch Verständnis besitzen mußte. Dieter Buchspieß, Fuwo, 12.09.1989