Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1989/90

Spielbericht

8. Spieltag - Samstag, 21.10.1989 - 14:00

BSG Energie Cottbus - BSG Wismut Aue 2:1 (0:0)

BSG Energie Cottbus: Hans-Georg Opitz - Ingolf Schneider, Mario Pohland, Jens Melzig, Frank Vogel - Detlef Irrgang, Michael Schneider (52. Olaf Besser), Jörg Burow (24. Jörg Schwanke), Frank Lehmann - Svend Fochler, Petrik Sander; Trainer: Fritz Bohla

BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Roland Balck, Volker Schmidt, Bernhard Konik - Heiko Münch, Mathias Jack, Harald Mothes, Steffen Lorenz - Steffen Krauß (46. Klaus Bittner), Andreas Langer (65. John Bemme), Ralph Vogel; Trainer: Ulrich Schulze

Tore: 1:0 Ingolf Schneider (57.); 1:1 Steffen Lorenz (59.); 2:1 Petrik Sander (81.)

Schiedsrichter: Dr. Klaus Scheurell (Wusterhausen) Dr. Scheurell geriet in die Kritik der Gäste. weil er ihnen nach deren Auffassung zwei Strafstöße versagte. Aus der Sicht des neutralen Beobachters hätte zumindest das Foul von Opitz an dem durchlaufenden Mothes (1.) mit einem solchen geahndet werden müssen. (Fuwo)

Zuschauer: 12300

Gelbe Karte: Mario Pohland / Bernhard Konik, Volker Schmidt

Rote Karte: - / Bernhard Konik (87., absichtliches Handspiel)

Eine sichere Sache

Cottbus lebt in Tagen in diesen Tagen intensiv mit dem Fußball, und wer könnte es den zahlreichen begeisterten Anhängern verdenken, daß sie ihren Spielern nach dem überzeugenden Erfolg in Bischofswerda einmal mehr auf die Schultern schlugen als ohnehin? Der Einstellung der Lausitzer für dieses Duell tat das offensichtlich weniger gut Was da in der ersten halben Stunde abgeliefert wurde, war eine Studie sorglosen, leicht überheblichen Herangehens an eine Aufgabe, etwa nach dem Motto: Dies ist eine sichere Sache, eigentlich geht es nur noch um die Höhe des Resultats.

Es war ein klassischer Irrtum! Wer die Gäste defensiv erwartet hatte, sah sich schnell eines anderen belehrt. Teilweise mit vier Angreifern aufwartend, davon Vogel über weite Strecken in erfreulicher Spiellaune, stürzten sie die legeren Cottbuser in der engeren Deckung von einer Verlegenheit in die andere. Schweigendes Staunen auf den sonst so temperamentvollen Rängen, später sogar vereinzelt Pfiffe. Wann hat es das in Cottbus zuletzt gegeben?

Es spricht für die gewachsenen Qualitäten der Lausitzer, daß sie zu einem Wechsel in der Gangart fähig waren. Die Faktoren, die dazu führten. waren vielfältig. Die Einwechslung von Besser gehörte dazu, das Vorrücken von Ingo Schneider ins Mittelfeld, nachdem er zuvor mit Vogel doch erhebliche Schwierigkeiten hatte. Ganz gewiß auch die deutliche Steigerung von Melzig, Lehmann, Pohland, Vogel. Das Spiel der Cottbuser war später wieder von der bekannten Begeisterung, dem inneren Schwung der Spieler getragen. Daß die Gäste im offenen Schlagabtausch der letzten Viertelstunde auch noch Riesenchancen durch Bittner und Mothes kamen, mag in dem allgemeinen Jubel untergegangen sein. Rainer Nachtigall, Fuwo, 24.10.1989