Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1989/90

Spielbericht

11. Spieltag - Samstag, 18.11.1989 - 15:00

BSG Wismut Aue - FC Carl Zeiss Jena 0:0

BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Heiko Münch, Roland Balck, Volker Schmidt, Bernhard Konik - Steffen Krauß, Mathias Jack (39. Mirko Reichel), Harald Mothes, Uwe Bauer - Holger Koch (18. Klaus Bittner), Ralph Vogel; Trainer: Ulrich Schulze

FC Carl Zeiss Jena: Perry Bräutigam - Udo Fankhänel, Henry Lesser (73. Steffen Zipfel), Jens-Uwe Penzel, Heiko Peschke - Carsten Klee, Ronald Szepanski, Henning Bürger - Michael Junker (59. Heiko Weber), Jürgen Raab, Sylvio Hoffmann; Trainer: Bernd Stange

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Klaus Peschel (Radebeul)

Zuschauer: 6800

Gelbe Karte: Heiko Münch, Volker Schmidt / Jens-Uwe Penzel

"Stechen" im Tal

Die Zuschauer im Lößnitztal erlebten in den ersten 45 Minuten ein schlimmes "Stechen". Nach 20 Minuten erstmals so etwas Ähnliches wie eine Spielkombination, als das Leder über Konik, Jack und Vogel seinen Lauf in den Jenaer Strafraum nahm. Ansonsten eine unglaubliche Anzahl von Fehlabspielen! Müßig auch darüber nachzudenken, wer denn nun die meisten verzapfte. Vielleicht Bauer, der seine Lila-Weißen offensichtlich überhaupt nicht zu kennen schien.

Aue vs. Jena 0-0 am 11. Spieltag der DDR-Oberliga. Es war der erste Spieltag nach dem Fall der Mauer. Im Auer Stadion gab es mit 6.800 Zuschauern zahlenmäßig die größte Kulisse an diesem Tag. Viele suchten sich lieber Ziele in den westdeutschen Stadien an diesen Wochenende. Foto: Kruczynski

Die Geduldsprobe der Zuschauer wurde dann doch noch mit Ansätzen belohnt. Die Akteure beider Mannschaften hatten sich wohl in der Pause gesagt, daß es so nicht weitergehen kann. Und die Steigerung auf beiden Seiten war dann auch zu erkennen. Obwohl Oberligaformat erreichte die Begegnung kaum. Wismut, angetrieben von Mothes, dem aufrückenden Balck, der auch Raab klar beherrschte, von Vogel und Bittner, hatte im zweiten Durchgang die besseren Chancen, scheiterte aber am eigenen Unvermögen (Mothes gleich zweimal) oder am aufmerksamen Bräutigam.

Jena, in den letzten sechs Jahren immer schwer im Otto-Grotewohl-Stadion gerupft, hatte es von Anbeginn auf ein Remis abgesehen. Lessers Vorstöße hielten sich in Grenzen. Als der Druck des Gastgebers zu deutlich wurde, nahm Trainer Stange schließlich Zipfel für ihn hinein, so noch einmal nachhaltig die Absicht seiner Mannschaft untermauernd.

Wismut war mit dem einen Punkt verständlicherweise nicht zufrieden. Immerhin wies die Mannschaft endlich wieder einmal nach, daß sie bis zur 90. Minute Tempo machen kann. Spötter werden sagen, daß dies kein Kunststück war, nachdem sie sich durchgehend 45 Minuten geschont hatteā€¦ Rainer Nachtigall, Fuwo, 21.11.1989