Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1989/90

Spielbericht

12. Spieltag - Freitag, 24.11.1989 - 18:00

FC Hansa Rostock - BSG Wismut Aue 2:1 (0:1)

FC Hansa Rostock: Jens Kunath - Jens Wahl, Volker Röhrich, Axel Schulz - Jens Dowe (80. Artur Ullrich), Hilmar Weilandt, Andreas Babendererde, Juri Schlünz - Henri Fuchs, Florian Weichert, Rainer Jarohs (87. Jens Leonhardt); Trainer: Werner Voigt

BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Heiko Münch, Volker Schmidt, Roland Balck, Bernhard Konik - Steffen Krauß, Uwe Bauer (56. André Barylla), Mirko Reichel - Ralph Vogel (81. Ronny Dau), Harald Mothes, Klaus Bittner; Trainer: Ulrich Schulze

Tore: 0:1 Harald Mothes (24.); 1:1 Rainer Jarohs (53.); 2:1 Juri Schlünz (82.)

Schiedsrichter: Norbert Haupt (Berlin)

Zuschauer: 6200

Gelbe Karte: - / Mirko Reichel

Spuren im Schnee

Rainer Jarohs kletterte als erster ins Entspannungsbecken. "Hut ab, das hatte ich Wismut nicht zugetraut", zollte er höchsten Respekt für den Tabellenvorletzten. "Na ja, als schneesicher gelten sie seit eh und je." Das freilich scheint nur mehr Legende. Holger Erler: "Da sind ja kaum mehr Erzgebirgler in der Mannschaft, zudem, es ist auch unser erstes Spiel auf Schnee."

Wie immer - die "Spuren im Schnee", die beide zogen, konnten sich sehen lassen. Erfreulich wechselvoll im Ablauf, packend und drangvoll im Verlauf. 90 Minuten, in denen wohl keiner fror. Wismut, im Vorjahr übrigens einziger Doppelsieger über Hansa, verblüffte mit einem Drei-Mann-Sturm auswärts und erzielte Wirkung ("Die erste Halbzeit gehörte uns", Jörg Weißflog). Der quirlige Vogel verbuchte gegen den langen Wahl Vorteile, Mothes gegen Schlünz (und später Babendererde) auch.

Die Führung war kein Zufall und auch nicht die stete Gefahr nach der Pause, als Hansa nach Umstellung "auftaute" (Schlünz wechselte nach vorn). Zwar schienen da die Gastgeber das "schnellere Brett" zu besitzen. aber zwei Kopfballraketen von Mothes (54.) und Barylla (85.), jeweils nach Flanken von Krauß, sahen Wismut immer in Griffweite zumindest zu einem Punkt. "Wohl das beste Auswärtsspiel", lobte Holger Erler neben uns auf der Tribüne.

Die Rostocker retteten den Sieg mit Raffinesse, als Schlünz Wismut (und Weißflog) mit einem Präzisions-Freistoß in eine Mauer-Lücke, durch Hansa-Spieler geöffnet, überraschte. Danach folgten noch Turbulenzen und "Weißflog-Dauerbeschuß" mit Riesenmöglichkeiten für Fuchs (2), Schlünz und Jarohs. Ein bitteres "Finale" für die Veilchen im Frost… Horst Friedemann, Fuwo, 28.11.1989