Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1989/90

Spielbericht

15. Spieltag - Samstag, 03.03.1990 - 15:00

1. FC Lokomotive Leipzig - FC Wismut Aue 2:1 (1:1)

1. FC Lokomotive Leipzig: René Müller - Stefan Marx, Torsten Kracht, Jörg Wunderlich, Uwe Zötzsche - Matthias Liebers, Heiko Scholz (84. Dirk Parnow), Damian Halata, Uwe Bredow - Bernd Hobsch, Heiko Liebers (65. Jürgen Rische); Trainer: Hans-Ulrich Thomale

FC Wismut Aue: Jörg Weißflog - Heiko Münch, Roland Balck, Volker Schmidt, Bernhard Konik - Uwe Bauer, Ronald Färber, John Bemme (33. René Hecker), Steffen Krauß - Ralph Vogel (82. Klaus Bittner), Stefan Persigehl; Trainer: Jürgen Escher

Tore: 1:0 Heiko Liebers (21.); 1:1 Roland Balck (35.); 2:1 Jörg Wunderlich (84.)

Schiedsrichter: Günter Supp (Meiningen)

Zuschauer: 3100

Gelbe Karte: Jörg Wunderlich / Volker Schmidt, René Hecker

Gesperrte Spieler: Schmidt (Aue) erhielt seine 3. Gelbe Karte (in Liga und Pokal) und ist für das nächste Pflichtspiel gesperrt.

Verwunderlich

Für die Auer " Veilchen" stand in der Vorwoche Spezialtraining an. Standards wurden gebimst. "Wir kennen Loks Stärken auf diesem Gebiet", begründete Jürgen Escher. Und verständlich der Ärger, der ihm im Gesicht stand, daß "wir ausgerechnet durch zwei Standards geschlagen wurden". Er nannte die Niederlage "bitter", weil das "bittere Ende" eben in einer Phase kam, da Wismut den Punkt fest im Griff zu haben schien.

Zu der Zeit ging bei Lok schon "nichts mehr", wie beim Roulette. Und dann kam doch der unverhoffte Glückstreffer. Der hochgewachsene Blondschopf Wunderlich, "ein Spieler mit einem Charakter, den ich mir bei spielbegabteren in unserer Truppe wünschte, stets zuverlässig, einsatzwillig", sang Uli Thomale ein Loblied auf den aus Böhlen gekommenen Manndecker. Gegen die fipsigen Vogel bzw. Persigehl wirkte er ungelenk, hatte Probleme, aber als Halata in der 84. kurz vor ultimo einen Freistoß vors Tor zog, war "der große Blonde" da und donnerte den Ball wie mit einem Strich gezogen ins äußerste Toreck.

Aufatmen bei den Gelb-Blauen. Sie hatten sich beim Wiederauftakt von Bischofswerda gleich doppelt in Zugzwang gebracht - durch die Niederlage, durch zwei Gelbsperren (Marschall, Edmond). Und mit Lindner (der eine Knöchelprellung mitbrachte) fehlte nebst Kreer der 4. Stammspieler. Bißchen viel spielte man denn auch aneinander vorbei (auch am Tor), aber Marx wie Heiko Liebers machten ihre Sache dennoch. Wie übrigens in gewohnter Manier beide Torhüter. Wen verwundert", daß sie einmal mehr die Besten hier wie da waren. Horst Friedemann, Fuwo, 27.02.1990