Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1989/90

Spielbericht

16. Spieltag - Samstag, 10.03.1990 - 15:00

FC Wismut Aue - BSG Fortschritt Bischofswerda 1:3 (0:2)

FC Wismut Aue: Jörg Weißflog - Heiko Münch, Mathias Jack, Ronald Färber, Bernhard Konik - Steffen Krauß, Harald Mothes, Roland Balck (25. Klaus Bittner, 58. Uwe Bauer), René Hecker - Ralph Vogel, Stefan Persigehl; Trainer: Jürgen Escher

BSG Fortschritt Bischofswerda: René Groß - Ralf Sack, Jörg Bär, Fred Bank, Andreas Schmidt - Tom Stohn (73. Jürgen Schwarz), André Brückner (84. Heiko Löpelt), Tino Gottlöber, Andreas Gräulich - Andre Merkel, Uwe Müller; Trainer: Horst Rau

Tore: 0:1 Andre Merkel (8.); 0:2 Andre Merkel (21.); 0:3 Uwe Müller (60.); 1:3 René Hecker (75.)

Schiedsrichter: Reinhard Purz (Berlin)

Zuschauer: 8000

Gelbe Karte: Jörg Weißflog, Roland Balck, Ronald Färber / Tom Stohn

Gesperrte Spieler: Weißflog (Aue) erhielt seine 3. Gelbe Karte (in Liga und Pokal) und ist für das nächste Pflichtspiel gesperrt.

Neuer Schwung

Nach dem Auftakt-1:3 in Leipzig war der Aufsteiger auswärts weitere sechsmal ohne Punktgewinn und 558 Minuten ohne Torerfolg geblieben. Doch der selbst von Vitalität strotzende Horst Rau, seit Ende November wieder am Ruder, hat neues Selbstbewußtsein in die Mannschaft gepumpt, das sich nun auch auf Gegners Platz erstmals ausgezahlt hat. Die Gäste waren von Anfang an die eindeutig bessere Mannschaft, der offensichtlich auch entschieden bewußter war, was auf dem Spiel stand! Mit klugen und sicheren Angriffen über die Flügel und in die Tiefe wurde sofort der eigene Erfolg gesucht. Das sah sehr gefällig aus, wenn Gottlöber und Gräulich die Aktionen einleiteten, der nicht zu stoppende Merkel ein ums andere Mal in den gegnerischen Strafraum stieß, sich dazu auch Müller (erstes Oberligator) wirkungsvoll gesellte. Vor dem Gehäuse des ebenfalls nicht überzeugenden Weißflog herrschte ein chaotisches Durcheinander. Da wußte die linke Hand nicht, was die rechte tat. Das kann doch nicht nur am Fehlen von Libero Schmidt (drei Verwarnungen) gelegen haben? "Wir öffneten dem Gegner Tür und Tor. Mit dieser Leistung sind wir erster Absteiger", meinte Trainer Jürgen Escher sichtlich konsterniert.

Torhüter René Groß (Bischofswerda) faustet vor Aues Stefan Persigehl. Foto: Kruczynski

So konzentriert, wie die Gäste nach Aue gekommen waren, spielten sie auch ihren Part herunter. Entschlossen und zielstrebig bis in die Haarwurzeln, nutzten sie ihre Möglichkeiten optimal. Müller setzte nach schöner Vorarbeit von Merkel noch ein weiteres Achtungszeichen an den Außenpfosten (79.).

Wenn die Gastgeber nur annähernd so kaltblütig gewesen wären, hätte es durchaus ein 3:3 oder gar 4:3 geben können. Aber da schon spielerisch herzlich wenig zusammenlief, trieben sie auch noch mit einer ganzen Reihe von besten Torchancen Schindluder (Vogel). Sie sahen sich allerdings auch einem Schlußmann Groß gegenüber, der mehrfach bravourös reagierte. Manfred Binkowski, Fuwo, 13.03.1990