Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1989/90

Spielbericht

17. Spieltag - Samstag, 17.03.1990 - 15:00

FC Wismut Aue - SG Dynamo Dresden 1:1 (1:0)

FC Wismut Aue: Bernd Stettinius - Jan Schmidt, Volker Schmidt, Ronald Färber (81. Steven Zweigler), Bernhard Konik - Steffen Krauß, Harald Mothes, Jens König, René Hecker - Ralph Vogel (63. André Barylla), Stefan Persigehl; Trainer: Jürgen Escher

Kader: Dirk Böhme

SG Dynamo Dresden: Ronny Teuber - Matthias Maucksch (65. Sven Ratke), Andreas Diebitz (32. Detlef Schößler), Steffen Büttner, Frank Lieberam, Andreas Trautmann - Matthias Döschner, Matthias Sammer, Hans-Uwe Pilz - Ulf Kirsten, Torsten Gütschow; Trainer: Eduard Geyer

Tore: 1:0 René Hecker (30.); 1:1 Matthias Sammer (78.)

Schiedsrichter: Klaus-Dieter Stenzel (Forst)

Zuschauer: 11000

Gelbe Karte: Ronald Färber, Ralph Vogel / Ulf Kirsten, Frank Lieberam, Hans-Uwe Pilz

Herausgefordert

Der Meister blieb sich treu. Er ist auswärts Remis-König (das achte im neunten Spiel), und es ist das vierte 1:1 der Dresdner in den letzten fünf Jahren in Aue. Dynamo blieb seinem Stil, der Spielweise verbunden. Obwohl die Elf eine Dreiviertelstunde im Rückstand lag, versuchte sie nichts mit der "Brechstange". Und es war wieder der "Schütze vom Dienst", der die Entscheidung besorgte: Sammer, der nun vier Spiele hintereinander ins Schwarze traf, das sechstemal im Frühjahr!

Kopfball von Torsten Gütschow (Dresden), links Matthias Sammer (Dresden) und Aues Ronald Färber. Foto: Kruczynski

Das war Dynamos Erlösung. Denn die Wismut-Elf bot "mit taktischer Disziplin und großem Kampfgeist", wie Jürgen Escher es sah, gegenüber dem 1:3 gegen Bischofswerda eine deutliche Steigerung. Stabilität in der Abwehr um den umsichtigen V. Schmidt, der Ruhe, Klarheit bewahrte, selbst unter starkem Druck in der zweiten Halbzeit, als sich die Gastgeber einschnüren ließen. Entlastung gelang Aue da nur noch selten, so sehr Mothes, Hecker, Krauß und König darum bemüht blieben. In die Herzen ihres treuen Publikums hatte sich die Wismut-Elf vor der Pause gespielt - nicht nur gekämpft! Mothes riß mit seinem Lauf- und Einsatzpensum mit. Rückkehrer König fand schnell Kontakt im Spiel. Persigehls Dribblings schufen Gefahrenpunkte. Und aus dem Wollen, dem Engagement des einzelnen erwuchs eine kompakte Leistung, auch wenn das nicht über 90 Minuten währte.

Ein Spiel des Letzten gegen den Ersten war das optisch nie, so gravierend spieltechnisch Dresdens Vorteile auch ins Bild rückten, "Zu wenig klare Chancen herausgespielt", kritisierte Eduard Geyer, "unpräzise, fehlerhaft in entscheidenden Phasen." Da fehlten Druck und Wucht vorn. Aufwand ja, Nutzen wenig, Torgefahr gering. Das müssen sich Gütschow und Kirsten ebenso sagen lassen wie Pilz und Döschner. Wolf Hempel, Fuwo, 20.03.1990