Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1989/90

Spielbericht

18. Spieltag - Samstag, 24.03.1990 - 15:00

FC Rot-Weiß Erfurt - FC Wismut Aue 1:1 (1:0)

FC Rot-Weiß Erfurt: Rainer Hoffmeister - Thomas Linke, Ronald Baumbach, Carsten Sänger, Frank Dünger - Heiko Räthe, Uwe Abel, Uwe Weidemann (88. Oliver Merkel), Armin Romstedt - Holger Demme (74. Steffen Dünger), Jörg Schmidt; Trainer: Lothar Kurbjuweit

FC Wismut Aue: Jörg Weißflog - Jan Schmidt, Volker Schmidt, Ronald Färber (46. Steven Zweigler), Bernhard Konik - René Hecker, Harald Mothes, Jens König, Steffen Krauß (62. André Barylla) - Ralph Vogel, Stefan Persigehl; Trainer: Jürgen Escher

Tore: 1:0 Carsten Sänger (12.); 1:1 Ralph Vogel (71.)

Schiedsrichter: Wolfgang Henning (Rostock)

Zuschauer: 5000

Gelbe Karte: Ronald Baumbach / Volker Schmidt

Erfurter Talfahrt

Spätestens beim Verkünden der Halbzeit-Ergebnisse wußte man in Erfurt, was die Glocke geschlagen hat: Führung von Bischofswerda in Brandenburg! Um eine Talfahrt auf einen Abstiegsplatz zu verhindern, war der angestrebte Doppelpunktgewinn notwendig. Zu dieser Zeit herrschte auch im Georgi-Dimitroff-Stadion noch eitel Sonnenschein: Karsten Sänger hatte den Gastgeber bereits in der Anfangsphase nach Demme-Rückpaß in Führung bringen können. "Eine jederzeit verdiente Führung des Gastgebers wie Wismut-Trainer Jürgen Escher konstatierte. Zu vorsichtig, da zu inaktiv seine Männer. Erstaunlich inaktiv, da Wismut sich ja ebenfalls gegen den Abstieg stemmte. So konnten Sänger, Jörg Schmidt und auch Weidemann fast nach Belieben schalten und walten. Einziger Rot-Weiß-Mangel: aus den herausgespielten Möglichkeiten wurde nichts gemacht!

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. Aue übernahm mehr und mehr die Initiative. Vogel gewann jetzt auch Zweikämpfe gegen Baumbach, und die Erzgebirgler erarbeiteten sich langsam und allmählich Tormöglichkeiten. "Angesichts unserer Situation blieb uns auch gar nichts anderes übrig", stellte Jürgen Escher fest. In dem Maße, wie Schmidt und Weidemann auf Erfurter Seite nachließen, in dem Maße steigerten sich die Wismut-Akteure. Lohn dafür war der alles in allem verdiente Ausgleich.

"Wir müssen jetzt in einer pikanten Situation kühlen Kopf bewahren", blickte Lothar Kurbjuweit voraus. Am nächsten Spieltag kommt Spitzenreiter Dresden in die Blumenstadt. Geht da die Talfahrt der Blumenstädter weiter? Jörg Forbricht, Fuwo, 28.03.1990