Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1989/90

Spielbericht

25. Spieltag - Freitag, 18.05.1990 - 18:00

FC Wismut Aue - FC Hansa Rostock 3:2 (1:2)

FC Wismut Aue: Jörg Weißflog - André Barylla, Volker Schmidt, Bernhard Konik - Mathias Jack, Steffen Krauß, Harald Mothes, René Hecker (56. Thomas Pfüller), Uwe Bauer (46. Ronald Färber) - Ralph Vogel, Stefan Persigehl; Trainer: Jürgen Escher

FC Hansa Rostock: Jens Kunath - Axel Rietentiet, Frank Rillich, Heiko März, Andreas Babendererde - Jens Wahl (31. Juri Schlünz), Rainer Jarohs (79. Florian Weichert), Jens Leonhardt, Hilmar Weilandt - Volker Röhrich, Henri Fuchs; Trainer: Werner Voigt

Tore: 1:0 Stefan Persigehl (4.); 1:1 Jens Wahl (14.); 1:2 Volker Röhrich (14.); 2:2 Ralph Vogel (74.); 3:2 Steffen Krauß (78.)

Schiedsrichter: Karl-Heinz Gläser (Breitungen)

Zuschauer: 6500

Gelbe Karte: Harald Mothes, Steffen Krauß / Frank Rillich, Jens Leonhardt, Volker Röhrich

Aufgebäumt

Torschütze Stefan Persigehl und Ralph Vogel (beide Aue) bejubeln das 1:0. Foto: Kruczynski

Die Gefahr lag nahe, daß die "Veilchen nach 38 Oberliga-Serien und 1.018 Spielen seit '51/52 schon am vergangenen Freitag in die Zweitklassigkeit verschwunden wären. Dank Persigehl (erzielte das 1.400 Tor für Wismut), Vogel und Krauß/Kunath (der Hansa-Keeper beging einen kapitalen Abwehrfehler, als er daneben griff!) erhielten sich die Erzgebirgler den letzten Funken Hoffnung. Frühe Führung, zu rasches 1:1, nervender Rückstand nach blitzschnellen Hansa-Kontern und völlig freistehenden Toremachern, physisch-erschöpfender Fight voller Widerstandskraft und auch ein wenig Glück - die Kumpel erlitten alle Qualen und befanden sich schließlich in (gedämpfter) Freude. 50:50 stehen ihre Chancen vor dem Schlußtrip nach Berlin. "Wir werden nichts unversucht lassen, mit großer Moral um unsere Existenz zu kämpfen", so Jürgen Escher. Da sind sie der Tradition im Lößnitztal, den alten Kämpen, die wie Karl Wolf, Armin Günther, Kurt Steinbach und Kurt Viertel mitfieberten, und den Fans gegenüber im Wort!

Spielerisch offerierte Hansa lange den besseren Stil. " Wir hatten gar keinen Grund, in Hektik zu verfallen, unkontrolliert zu werden und die taktische Disziplin aufzugeben", monierte Werner Voigt. Aber er sah auch die positiven Aspekte, den rasanten Übergang vom Abwehr- zum Angriffsfußball auf breiter Front, wenngleich die Hanseaten mehrere Überzahlangriffe nicht zu jenen Treffern nutzten, die für Wismut "den letzten Stein gesetzt" hätten, wie die Rede im Erzgebirgischen geht.

Geschenke wurden (abgesehen von Kunath) nicht gemacht. Fußball aggressiv war die beiderseitige Devise. Respekt! Günter Simon, Fuwo, 22.05.1990