Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1994/95

Spielbericht

1. Spieltag - Sonntag, 31.07.1994 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Reinickend. Füchse 1:1 (0:1)

FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Jörg Palke, Maik Faßl, Moudachirou Amadou - Jens Kempe, Jens Haustein, René Bley (55. Francis Makaya), Boris Lucic, Daniel Sonner - Mirko Ullmann (46. Jörg Leonhardt), Danilo Kunze; Trainer: Lutz Lindemann

Reinickend. Füchse: Jörg Kämpfe - Michael Schmidt, Dirk Muschiol, Kenan Arayici - Michael Steiner, Mustafa Kurt, Abdulkadir Unutkan (51. Faruk Namdar), Ali Abdessemed, Rrustem Podvorica, Christian Backs - Stephan Kuhlow (67. Thomas Grether); Trainer: Wolfgang Sandhowe

Tore: 0:1 Stephan Kuhlow (39.); 1:1 Boris Lucic (88.)

Schiedsrichter: Jens Cyrklaff (Neuhausen)

Zuschauer: 2100

Gelbe Karte: Francis Makaya / Mustafa Kurt, Michael Schmidt, Dirk Muschiol

Gelb/Rote Karte: - / Kenan Arayici (50.)

"Veilchen" sind mit blauem Auge davongekommen

Im ersten Punktspiel der neuen Fußball-Regionalliga kam der FC Erzgebirge Aue gegen die Reinickendorfer Füchse mit einem 1:1 (0:1)-Unentschieden, das erst zwei Minuten vor Schluß gesichert werden konnte, noch einmal mit einem blauen Auge davon. Vor dem Anpfiff wurde Volker Schmidt, der langjährige Auer Libero, vom Vereinspräsidium verabschiedet. Er bestritt von 1980 bis 1994 insgesamt 339 Punktspiele für die "Veilchen".

Vor Spielbeginn wünschte Aue Präsident Uwe Leonhardt dem langjährigen Wismut-Spieler Volker Schmidt (links), der seine aktive Laufbahn beendete, alles Gute. Foto: Frank Kruczynski

Das Spiel selbst war in den ersten Minuten von verbissenen Zweikämpfen geprägt. Die ersten Chancen erarbeiteten sich die Gastgeber durch Amadou (8.), dessen Kopfball knapp das Tor verfehlte, und Lucic (32.), der ebenfalls per Kopf scheiterte. Zuvor hatte, der Schiedsrichter den Berliner Trainer Wolfgang Sandhowe wegen wiederholten Meckerns auf die Tribüne verbannt. Das Spiel der Berliner war auf Konter angelegt. Über Kurt und Kuhlov versuchten sie; die Auer Abwehr auszuheben. Dann ein Freistoß von Kuhlov (39.): Aus fast 30 Metern jagte er das Leder ins linke untere Eck. Den Auern boten sich Chancen durch Lucic (41.) nach einer Grundlinienflanke von Kunze und durch Ullmann (45.), der den Ball im Fallen an Torhüter Kämpfe vorbeibrachte, doch Backs rettete auf der Linie. Nach dieser Aktion mußte der Auer Torjäger mit Verdacht auf Meniskusverletzung ausscheiden.

Die zweiten 45 Minuten waren ein Spiel auf ein Tor. Die Berliner kamen kaum mehr aus ihrer Hälfte heraus. Doch die "Veilchen" rannten oft zu einfallslos und unüberlegt an, so daß die "Füchse", obwohl seit der 50. Minute nur zu zehnt, ihr Gehäuse geschickt sauber halten konnten. Doch Lucic (88.) schaffte schließlich im Verein mit Kunze noch den verdienten Ausgleich. Bernd Friedrich, Vogtlandanzeiger, 01.08.1994

Auer Fans weinen: Ullmann operiert!

Kopf hoch, Mirko! Doc Eberhard Winkler und Physiotherapeutin Heike Vogel schleppen den jungen Stürmer vom Platz. Foto: Uwe Meinhold

Tränen im Lößnitztal! Die Saison war gerade mal schlappe 45 Minuten alt, da fiel FCE-Bomber Mirko Ullmann mit schmerzverzerrtem Gesicht um. Der neue Auer Stürmerstar hatte sich selbst das linke Knie verdreht. Nur Stunden später wurde der stämmige 19jährige im Auer Krankenhaus am Meniskus operiert. Die Depesche von Mannschaftsarzt Dr. Eberhard Winkler war wie eine Hiobsbotschaft: "Unser Mirko fällt mindestens drei Monate lang aus." Traurig und voller Mitgefühl auch der ansonsten lautstarke Coach Lutz Lindemann: "Wir drücken unserem größten Talent für eine schnelle Genesung alle Daumen."

Was nun, Trainer? "Linde" selbstbewußt: "Den Brecher Enrico Heim habe ich doch nicht umsonst ins Erzgebirge geholt. Er muß sich jetzt in der Spitze ein Bein ausreißen." Der 22jährige ist mindestens so heiß wie die derzeitige Hitzewelle: "Bei Sachsen Leipzig will ich zeigen, daß ich ein Kämpfertyp bin." Das will auch Danilo Kunze. Der Ex-CFCer blieb zum Auftakt wie sein Kumpel Jens Haustein blaß. Von seiner Urlaubsbräune dürfte nach dem Freistoß-Gegentreffer aus 28 (!) Metern auch "Flocke" Weißflog schon wieder etwas eingebüßt haben. Der 37jährige Keeper-Routinier hinterher allzu cool: "Wenn dabei etwas zu halten gewesen wäre, dann hätte ich das getan." Nichts für ungut, aber ein wenig weggerutscht... Wolfgang Konetzke, Chemnitzer Morgenpost, 01.08.1994