FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Moudachirou Amadou, John Hoeks (65. Enrico Heim), Jörg Palke - Jens Kempe, Maik Faßl, Jens Haustein, Frank Rietschel (59. Jörg Leonhardt), Boris Lucic - Daniel Sonner, Danilo Kunze; Trainer: Lutz Lindemann
FC Berlin: Markus Oster - Heiko Brestrich, Marcell Fensch, Rayk Schröder (85. Marko Göllnitz), Mario Kallnik, Ronny Nikol, Michael Franke, Jens Reckmann - Michael Steffen (80. Michael Hennig), Jens-Uwe Zöphel - Sebastian Müller; Trainer: Helmut Koch
Tore: 0:1 Michael Steffen (49.); 0:2 Sebastian Müller (55.); 1:2 Enrico Heim (74.); 1:3 Michael Steffen (79.); 1:4 Michael Hennig (80.); 2:4 Boris Lucic (82.)
Schiedsrichter: Jörg Keßler (Wogau)
Zuschauer: 5000
Gelbe Karte: Moudachirou Amadou / Heiko Brestrich, Michael Franke, Jens Reckmann
Gelb/Rote Karte: Maik Faßl (52.), Boris Lucic (87.) / -
Nichts für schwache Nerven
Vor Spielbeginn begrüßte FCE-Präsident Uwe Leonhardt (links) Sachsens Ministerpräsidenten Prof. Dr. Kurt Biedenkopf. Foto: Frank Kruczynski
Es gibt Spiele im Fußball, da kann man auch als Verlierer erhobenen Hauptes vom Platz gehen. Bei der ersten Heimniederlage des FC Erzgebirge Aue gegen den alten Rivalen vom FC Berlin trifft dies auf die Auer Mannschaft zu. In einem Spiel, das nichts für schwache Nerven war, mußte sich der Gastgeber einer an diesem Tag besseren Berliner Mannschaft beugen. Lutz Lindemann, Trainer der Auer, brachte es nach Spielschluß auf den Punkt: "Wir waren die Gejagten, hatten selbst genügend Chancen, bewiesen riesen Moral, selbst nach dem 0:2- und 1:4-Rückstand. Ich gehe nicht als geschlagener Mann vom Platz. Unser eingeschlagener Weg ist richtig."
Die erste Halbzeit verlief ausgeglichen. Eigentlich hätte Danny Sonner bereits nach vier Minuten das 1:0 für Aue machen müssen. Sein Knaller aus 12 Metern wird noch abgefälscht. Als der Berliner Torwart Markus Oster den Ball an der Strafraumlinie vertändelt, vergibt Boris Lucic die Riesenmöglichkeit zum Führungstreffer (22.). Die Gäste stören sehr früh und besitzen mit einem Außennetzschuß von Müller kurz vor der Pause ihre größte Chance.
Fallrückzieher von Aues Boris Lucic. Foto: Frank Kruczynski
Mit einem Kunststoß gehen die Berliner durch Steffen nach 49 Minuten in Führung. Danach überschlagen sich die Ereignisse. Maik Faßl erhält nach wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte (52.). Ein Konter bringt den Berlinern das 0:2 (55.). Aue stürmt mit zehn Mann wie entfesselt weiter. Berlins Torwart Oster verhindert mit Glanzparaden den Anschlußtreffer (60., 67., 70., 73.). Ein Kopfball von Enrico Heim bringt nach 74 Minuten das 1:2. Mit einem Doppelschlag ziehen die Berliner auf 1:4 davon (79., 80.). Zwei Minuten später läßt Lucic vier Berliner stehen und schiebt zum 2:4 ein. 60 Sekunden danach rettet Bestrich auf der Linie. Lothar Bösecke, Freie Presse, 10.10.1994
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