Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1994/95

Spielbericht

20. Spieltag - Samstag, 18.02.1995 - 14:00

Rot-Weiß Erfurt - FC Erzgebirge Aue 1:0 (0:0)

Rot-Weiß Erfurt: Steffen Kraus - Steffen Schmidt, Giesbert Penneke, Jens Große - Jan Wehrmann, Piet Schönberg, Admir Mujakovic (76. Heiko Nowak), Alexander Langbein, Heiko Cramer (89. Matthias Mey) - Sebastian Helbig, Ronny Hebestreit; Trainer: Horst Kiesewetter

FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Jörg Palke, Maik Faßl, Moudachirou Amadou - Jens Kempe, Frank Rietschel, Jens Haustein, Jan Schmidt, Daniel Sonner - Enrico Heim (46. Thorsten Pöhland), Mirko Ullmann; Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 1:0 Sebastian Helbig (79.)

Schiedsrichter: Markus Scheibel (Breitenhagen)

Zuschauer: 2212

Gelbe Karte: Jens Große, Admir Mujakovic, Giesbert Penneke / -

Rote Karte: - / Frank Rietschel (37., Nachschlagen ohne Ball)

Bärendienst: Rot wird Auer Lieblingsfarbe

Auch beim FC Rot-Weiß Erfurt vermochten die Auer Veilchen nicht, ihren schlechten Rückrundenstart in der Fußball-Regionalliga vergessen zu machen. Nach der 1:0-Niederlage im rekonstruierten Erfurter Steigerwald-Stadion haben die Erzgebirger nur einen einzigen Pluspunkt aus den vergangenen drei Spielen geholt.

Die Gastgeber, vor drei Wochen noch im tiefsten Mittelfeld platziert, blicken da schon optimistischer in die Zukunft. 5:1 Punkte haben sie geholt. Nun waren die Veilchen auf gar keinen Fall in der Blumenstadt so viel schlechter als die Rot-Weiß-Elf. Aber zum spielerischen Abbau - Boris Lucic mußte wegen mangelnder Leistungsbereitschaft die Partie von der Reservebank aus beobachten - leisten sich die Auer auch noch Bärendienste. Anders kann man die rote Karte von Frank Rietschel für ein völlig unnötiges Nachschlagen ohne Ball an der Mittellinie in Erfurt nicht bezeichnen. Nach Danilo Kunzes Rot zum Auftakt bei den Berliner Füchsen drei Spieltage Sperre - ist Rietschel im dritten Spiel der zweite Rot-Sünder.

Trainer Lutz Lindemann standen die Haare zu Berge. "Wir wollten hier gewinnen, aber die rote Karte hat unsere gesamte Marschroute über den Haufen geworfen." Daß ein Sieg bei den Blumenstädtern durchaus drin war, belegen die Chancen für Aue. Hätte Mirko Ullmann seine riesige Möglichkeit nach 27 Minuten eiskalt genutzt, wäre das Spiel sicher anders verlaufen. Auch Daniel Sonner (58.) und Jan Schmidt (65.) hatten den Führungstreffer auf Fuß oder Kopf. So kam es am Ende wie so oft im Fußball: Die Platzbesitzer nutzten eine ihrer wenigen Möglichkeiten zum entscheidenden Treffer. Aues Vizepräsident Helge Leonhardt kündigte gleich nach Spielschluß erste Konsequenzen an. "Solch eine Einstellung lassen wir uns von den Spielern nicht bieten." RL, Freie Presse, 20.02.1995

Rotsucht in Aue - diesmal Rietschel

Beim FC Erzgebirge grassiert die Rotsucht! Nach Danilo Kunze ist nun Frank Rietschel damit befallen. Der 23jährige schlug beim 0:1 in Erfurt an der Mittellinie unmotiviert gegen Heiko Cramer nach. Klare Sache: Feldverweis in der 37 .Minute. FCE-Coach Lutz Lindemann ärgerlich: "Wir haben uns wieder selbst besiegt. Rot-Weiß war eigentlich chancenlos."

Aue hatte dagegen ein paar Hundertprozentige: Mirko Ullmann stiefelte ganz allein durch. Doch seinen 10-m-Kracher hielt Steffen Kraus (35.). Der ausgezeichnete Keeper tötete auch einen 16-m-Hammer von Danny Sonner (65.) und Jan Schmidts spektakulären Kopfball (76.). Beim goldenen Tor in der 79. Minute drückte der 18jährige RWE-Angreifer Sebastian Helbig aus fünf Metern den Ball über die Linie. Lindemann verzichtete auf seinen Spielmacher Boris Lucic: "Seine Leistungen reichen derzeit für einen, der für's Fußballspielen bezahlt wird, nicht aus." Wolfgang Konetzke, Chemnitzer Morgenpost, 20.02.1995