Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1994/95

Spielbericht

33. Spieltag - Sonntag, 28.05.1995 - 14:00

EFC Stahl - FC Erzgebirge Aue 5:0 (0:0)

EFC Stahl: Kay Wehner - Thomas Schwöbel, Jörg Weber, Jörg Bartz (77. Zoran Culafic) - Frank Bartz, René Laschzok, Mike Klenge, Maik Schulz (65. Ronny Hauf), Ulf Wiemer - Andy Wagner, René Wenzel; Trainer: Harry Rath

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Frank Rietschel, Uwe Vogel, Moudachirou Amadou, Jörg Palke - René Bley (5. Jörg Leonhardt), Enrico Heim, Jens Haustein, Jens Kempe - Mirko Ullmann, Danilo Kunze; Trainer: i.V. Peter Ränke

Kader: Frank Baumann

Tore: 1:0 Frank Bartz (68.); 2:0 Thomas Schwöbel (69.); 3:0 René Wenzel (74.); 4:0 René Wenzel (83.); 5:0 Zoran Culafic (Foulelfmeter, 87.)

Schiedsrichter: Christian Sax (Berlin)

Zuschauer: 250

Gelbe Karte: René Wenzel / Jens Haustein, Jens Kempe, Jörg Palke, Mirko Ullmann

25 Minuten reichen zur Blamage

Die letzten 25 Minuten reichten dem Eisenhüttenstädter FC Stahl, um den FC Erzgebirge Aue mit einem 5:0-Sieg zu blamieren. Das letzte Auswärtsspiel in der Fußball-Regionalliga begann für die Auer Veilchen beim Tabellenachten bereits mit einem Schock. Bereits nach 120 Sekunden verletzte sich Rene Bley beim Ballwegschlagen so schwer, daß er wenige Minuten später ausgewechselt werden mußte. Für den Auer Mittelfeldakteur war es der erste Einsatz nach viermonatiger Verletzungspause. Da Aue wegen der langen Verletztenliste nur mit 13 Spielern angereist war, saß ab der fünften Spielminute nur noch Ersatztorhüter Frank Baumann auf der Auswechselbank.

Die ersten Torchancen besaßen die Gäste. Danilo Kunze prüfte in der vierten Spielminute Stahls Torwart Wehner nach einem schönen Solo mit einem 16-Meter-Knaller. Mirko Ullmann vergab drei Minuten später die Riesenchance zum Führungstreffer. Nach Steilpaß von Rietschel umkurvte der Auer den Torwart, aber Thomas Schwöbel konnte das Leder noch von der Linie schlagen. 60 Sekunden später traf Ullmann nur das Außennetz. Da die Gastgeber ihrerseits viel für die Offensive taten, entwickelte sich eine kurzweilige Partie mit vielen Strafraumszenen. Aues Keeper Sven Beuckert verhinderte in der 28. Minute das 1:0 für Stahl. Aus Nahdistanz parierte er einen Schuß von Maik Schulz.

Die zweiten 45 Spielminuten begannen wie die ersten. Aue besaß die erste Tormöglichkeit. Ein 20-Meter-Freistoß von Jörg Leonhardt landete am Pfosten (48.). Für den FC Erzgebirge Aue rächten sich die vergebenen Chancen innerhalb von 60 Sekunden. Mit einem Bilderbuchtor brachte Frank Bartz die Gastgeber mit 1:0 in Führung (68.). Aus 18 Metern traf der Schütze genau ins Dreiangel. Beim folgenden Anstoß verlor Aue sofort den Ball und Schwöbel schmetterte das Leder aus gut 20 Metern erneut in die Maschen (69.). Damit waren die Gäste sichtlich geschockt.

In den verbleibenden 20 Minuten spielten nur noch die Platzbesitzer. Bei Aue lief nichts mehr zusammen. Innerhalb von wenigen Sekunden war die Moral wie weggeblasen. Das Debakel nahm seinen Anfang. Weitere Tore für die Gastgeber blieben nur eine Frage der Zeit. Eisenhüttenstadt spielte sich in einen Torrausch, wobei es ihnen die Gäste sehr leicht machten. Wenzel zum 3:0 und 4:0 und Culafic per Foulelfmeter zum 5:0 schraubten das Ergebnis zum höchsten Saisonsieg. Aues Co-Trainer Peter Ränke (Coach Lutz Lindemann war in Sachen Spielerbeobachtung und Neuverpflichtungen unterwegs) kochte nach Spielschluß vor Wut. "Die Mannschaft hat eine Stunde gut gespielt und sich dann völlig hängenlassen. So etwas kann ich nicht akzeptieren." Lothar Bösecke, Freie Presse, 29.05.1995

Stadion der Hüttenwerker (10.000). Foto: Burg (28.05.1995 vs. Aue 5-0)