Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2001/02

Spielbericht

2. Spieltag - Samstag, 04.08.2001

Bayer 04 Leverkusen II - FC Erzgebirge Aue 2:1 (0:0)

Bayer 04 Leverkusen II: Maurice Gillen - Emanuel Pogatetz, Thomas Kleine, Mile Bozic - Danny Thönes (46. Thorsten Burkhardt), Marquinhos (46. Sebastian Schoof), Anel Dzaka, Oliver Dittrich - Thorsten Wittek, Hüzeyfe Dogan, Marko Babic (77. Nasir El Kasmi)

FC Erzgebirge Aue: Dirk Böhme - Murat Jasarevic, Petr Grund, Holger Hasse - Borislav Tomoski, Radek Sionko, Udo Tautenhahn (60. Marco Kurth), Matthias Heidrich (67. Sascha Kadow), Roman Müller - Ronny Jank, Swen Dreyer (46. Maik Kunze); Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 1:0 Sebastian Schoof (50.); 2:0 Sebastian Schoof (70.); 2:1 Radek Sionko (89.)

Schiedsrichter: Thomas Frank (Hannover)

Zuschauer: 500

Gelbe Karte: - / Udo Tautenhahn

Bayer-Junioren vernaschen die "Veilchen"

Aue nach 2. Niederlage mit Rücken zur Wand - Schädlich: Amateurhafte Vorstellung

Seit Sonnabendnachmittag liegen die Tatsachen klar auf dem Tisch: Der FC Erzgebirge Aue wird in dieser Saison in der Fußball-Regionalliga Nord gegen den Abstieg spielen, alles andere ist Augenwischerei. Vor allem das Wie des 1:2 (0:0) bei den Amateuren von Bayer Leverkusen machte Trainer Gerd Schädlich wütend. "Das war enttäuschend und frustrierend. Wir haben uns amateurhaft vernaschen lassen", machte der 48-Jährige seinem Ärger Luft.

Dabei begann Aue sicher in der Abwehr. Nach vorn kamen zwar wenige, aber dafür gefährliche Aktionen. Ronny Jank versagte jedoch doppelt. Erst verwertete er einen Pass von Hasse freistehend nicht (26.), danach eine Vorlage von Müller allein vor dem Tor (30.). "Vielleicht war der Spaziergang am Morgen zu anstrengend, wenn man allein vor der Kiste den Ball 3 Meter vorbei schiebt", polterte Schädlich. Von der Bayer-Elf, im Durchschnitt gerade mal 20 Jahre alt, war nichts zu sehen.

"Katastrophal, ohne Bindung zum Spiel und ohne Zweikämpfe", ärgerte sich Trainer und Ex-Nationalspieler Thomas Hörster. Er versuchte nach der Pause, mehr Druck zu erzeugen, nahm den enttäuschenden 3-Millionen-Einkauf Marquinhos vom Feld. Auf der Gegenseite reagierte Schädlich mit der Herausnahme des schwachen Swen Dreyer, der durch Maik Kunze ersetzt wurde.

Doch die erste Chance hatte in Hälfte zwei erneut Jank, der einen Kopfball haarscharf verfehlte (47.). Danach war es aber mit der erzgebirgischen Fußballkunst vorbei. Mit einem Diagonalpass von Babic auf den eingewechselten Sebastian Schoof begann das Auer Drama vor den Augen des verletzten Ex-Chemnitzers Michael Ballack und von Ex-Coach Ralf Minge, heute Co-Trainer bei Bayer. Libero Udo Tautenhahn war nicht im Bilde, Manndecker Petr Grund kam zu spät - das 1:0 (50.).

Statt des Aufbäumens begann ein Schwimmfest. Tautenhahn musste mit einer Knieverletzung vom Feld, Holger Hasse mimte den Libero-Part. Schoof störte das wenig. Er führte Grund regelrecht vor. "Petr muss doch mal merken, dass 80 Prozent nicht reichen, um zu gewinnen", kritisierte Schädlich. Die Junioren waren technisch hoch überlegen, Aue vermochte das durch Routine nicht wettzumachen. Dogans Schuss hielt Böhme nur mit Mühe (63.). Zuvor lenkte der Keeper einen Kopfball des ebenfalls eingewechselten Burkhardt über die Latte (61.).

Eben jener Burkhardt bereitete dann das 2:0 vor, als er steil auf Schoof spielte, der Grund und Böhme wiederholt alt aussehen ließ (70.). Sogar das 3:0 wäre nach 75 Minuten fällig gewesen, als sich der Matchwinner um Grund drehte und nur knapp verzog. Einzige erwähnenswerte Szene des FCE: Die Flanke von Kunze, die Sionko per Kopf verwertete (89.). Das war alles, und das ist zu wenig für die Regionalliga. Freie Presse, 05.08.2001