Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2001/02

Spielbericht

3. Spieltag - Samstag, 11.08.2001

FC Erzgebirge Aue - RW Essen 1:0 (0:0)

FC Erzgebirge Aue: Dirk Böhme - Holger Hasse, Nikolce Noveski, Petr Grund - Radek Sionko, Borislav Tomoski, Marco Kurth, Matthias Heidrich, Roman Müller - Maik Kunze (87. Sascha Kadow), Swen Dreyer (58. Rostislav Broum); Trainer: Gerd Schädlich

RW Essen: Christoph Müller - Benjamin Weigelt, Andreas Fischer - Andreas Winkler (84. Torben Tutas), Erwin Koen, Holger Karp, Sebastian Hahn (66. Ali Bilgin), Sven Fischer, Heiko Bonan - Sascha Wolf, Riccardo Baich (57. Sebastian Wojcik)

Tore: 1:0 Matthias Heidrich (62.)

Schiedsrichter: Robert Hoyzer (Berlin)

Zuschauer: 3000

Gelbe Karte: Holger Hasse, Petr Grund, Matthias Heidrich, Borislav Tomoski / Erwin Koen

Heidrichs Traumtor befreit von Zentnerlast

Aue feiert gegen Essen ersten Saisonsieg

Die Erleichterung stand allen ins Gesicht geschrieben: Spieler, Trainer und Verantwortliche des FC Erzgebirge Aue fielen sich nach dem 1:0 (o:o)-Erfolg über Rot-Weiß Essen jubelnd in die Arme, als hätten sie soeben die Meisterschaft gewonnen. Es war aber nur der erste Saisonsieg in der Fußball-Regionalliga Nord, der von den Zentnerlasten psychischen Ballastes befreite.

Matthias Heidrich, der mit seinem Sonntagsschuss in der 62. Minute die spielerische Überlegenheit der Veilchen belohnte, genoss das Glücksgefühl. Marco Kurth ließ sich völlig entkräftet im Mittelkreis zu Boden sinken. „Wir hätten schon zur Pause klar führen müssen. Nach dem 1:0 haben wir Angst bekommen und waren auch etwas kaputt“, erklärte der 22-Jährige. Kurth und Heidrich waren wie die gesamte FCE-Mannschaft gegenüber der Vorwoche nicht wiederzuerkennen.

Druckvoll und aggressiv gingen die Gastgeber von der 1. Minute an zu Werke - das war so ganz nach dem Geschmack der 3000 Fans und Präsident Uwe Leonhardt. „Wenn Aue den Platz betritt, muss der Gegner Angst kriegen“, hatte der Vereinschef am Freitag noch einmal eindringlich allen Spielern ins Gedächtnis gerufen. Und Essen war spürbar beeindruckt von der Gangart der Gastgeber. „Wir sind hierher gefahren, um zu gewinnen, und wurden böse überrascht. Aue hat verdient gewonnen“, räumte Gästeangreifer Sascha Wolf nach der Partie ein.

Dabei waren die Rot-Weißen, die im gesamten Spielverlauf nur zweimal gefährlich vor dem Tor von Dirk Böhme auftauchten, mit diesem Endstand noch gut bedient. Swen Dreyer (2./39./45.), Kurth (3./24./37.), Heidrich (10.), Petr Grund (21./25.) und Nikolce Noveski (25.) besaßen bis zur Pause Einschussmöglichkeiten en masse. Doch entweder verzogen sie oder fanden in Gästekeeper Christoph Müller ihren Meister. „Wenn wir zur Pause 2:0 führen, kann sich Essen nicht beschweren“, schätzte FCE-Trainer Gerd Schädlich ein, betonte in gleichem Atemzug aber: „Wir spielten mit großem Aufwand. Das kann auch ins Auge gehen.“

Am Sonnabend verdiente sich seine Mannschaft allerdings das Glück des Tüchtigen. Zum Beispiel in der 50. Minute, als Holger Karp plötzlich frei vor Torhüter Böhme auftauchte, das runde Leder aber am langen Pfosten vorbei schlenzte. 12 Minuten später hatte Rostislav Broum nach einem Pass von Borislav Tomoski viel Platz. Der Tscheche, kurz zuvor für den fleißigen Dreyer eingewechselt, lief auf und davon und passte an der Strafraumgrenze zurück zum mitgelaufenen Heidrich. „Ich habe nur noch voll draufgehalten“, erinnerte sich der Torschütze, dessen Schuss unhaltbar zum 1:0 einschlug.

Danach verstärkten die Gäste ihre Offensivbemühungen und versuchten, mit der Brechstange zum Ausgleich zu kommen. Bis zur 93. Minute hieß es Bangen um den Sieg, den an diesem Tag nur eine Mannschaft verdient hatte: die des FCE. Freie Presse, 13.08.2001