Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2001/02

Spielbericht

10. Spieltag - Samstag, 29.09.2001

Dresdner SC - FC Erzgebirge Aue 2:1 (1:0)

Dresdner SC: Rene Groß - Knut Michael, Thomas Hoßmang, Fernando Cassano - Tino Wächtler (89. Daniel Gunkel), René Trehkopf, Ronald Schmidt, Boris Lucic (85. Ronald Hamel), René Beuchel - German-Sergio Sanchez (80. Przemyslav Wegier), Hendryk Lau

FC Erzgebirge Aue: Russi Petkov - Nikolce Noveski, Murat Jasarevic, Petr Grund (71. Rostislav Broum), Holger Hasse - Borislav Tomoski, Marco Kurth, Sascha Kadow, Kay-Uwe Jendrossek (46. Roman Müller) - Maik Kunze, Ronny Jank (71. Swen Dreyer); Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 1:0 Tino Wächtler (35.); 1:1 Murat Jasarevic (68.); 2:1 German-Sergio Sanchez (Foulelfmeter, 71.)

Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen)

Zuschauer: 1433

Gelbe Karte: Ronald Schmidt (3.), René Trehkopf / Nikolce Noveski (3.), Marco Kurth (5., gesperrt), Borislav Tomoski (3.), Maik Kunze (3.)

FCE nach 1:2 (0:1) beim Dresdner SC auf Abstiegsplatz

Quo vadis FC Erzgebirge? Wohin der Weg der Auer_Regionalliga-Fußballer führt, soll sich spätestens im nächsten Heimspiel gegen Fortuna Köln zeigen. Bereits unmittelbar nach der bitteren 1:2-(0:1)-Pleite am Sonnabend beim Dresdner SC, schwor Trainer Gerd Schädlich seine Truppe, die nach der 10. Runde auf einem Abstiegsplatz steht, auf diese Partie ein. „Auch in der Vorsaison haben wir vier Spiele in Folge verloren, dann kam Fortuna Köln. Ich bin auch diesmal optimistisch, dass wir die Kurve bekommen“.

Gegen den DSC zeigte die Kurve weiter nach unten. Was das Team in der ersten Hälfte anbot, war ängstlicher Alibifußball in Vollendung. Zwar wirkten die Gäste optisch überlegen, doch das Ballgeschiebe im Mittelfeld entlockte den Dresdner Verteidigern nur ein müdes Lächeln. Die Gastgeber, die die Angst vor dem erneuten Versagen ebenso lähmte, sorgten wenigstens bei Standards für Gefahr. Als Thomas Hoßmang seinen zweiten Freistoß in den FCE-Strafraum schlug, Ronny Jank mit offenen Augen träumte, war der Ex-Chemnitzer Tino Wächtler (35.) per Kopf zur Stelle. „Ein Tor aus dem Nichts, dass uns weiter verunsichert hat“, befand Maik Kunze.

Immerhin, nach dem Wechsel strafften sich die Auer etwas, steckten einen Schreckschuss – Lau köpfte den Ball bei einem Konter an die Querlatte (58.) – weg. Und als Murat Jasarevic (68.) einen Freistoß von Marco Kurth über den Scheitel rutschen ließ, zappelte das Leder zum 1:1 im Netz. Ein kurzer Hoffnungsschimmer. Dass der Torschütze drei Minuten später einen Elfmeter verursachte, konnte keiner begreifen: „Das Unentschieden darf man nicht so billig hergeben“, schimpfte Schädlich, der frische Kräfte brachte. Sven Dreyer und Rostislav Broum spielten jedoch genau so miserabel, wie die ausgewechselten Grund und Jank. Angetrieben von Kurth und Holger Hasse – sein Freistoßkracher (77.) sprang vom linken Innenpfosten ins Feld zurück – versuchten sie Auer zwar das Blatt noch zu wenden, es blieb beim Versuch.

Als der Abpfiff ertönte, sanken viele Spieler frustriert zusammen und aus dem etwa 500 Mann starken Auer Fanblock schallte es: „Wir ham die Schnauze voll“ und „Schädlich raus.“ Als Spieler, Trainer und auch Manager Lutz Lindemann kurz darauf den Kontakt mit den Anhängern suchten, verstummten die Rufe. Doch sie hatten Spuren hinterlassen. „Ich bin sehr angefressen. Nach dem 0:1 singen die Fans ‘wir sind Auer und ihr nicht‘, beim 1:1 geht es wieder andersrum. Zum Schluss hauen sie uns wieder in die Pfanne. Ich verstehe ihre Verärgerung, aber nicht, dass sie ständig ihre Meinung ändern“, meinte Marco Kurth. Fazit der Geschichte: Bei allen ist die Verunsicherung groß und sitzt der Frust tief. Doch nur gemeinsam finden die Erzgebirger den Weg aus der Krise. Freie Presse, 01.10.2001