Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2001/02

Spielbericht

12. Spieltag - Samstag, 13.10.2001

SC Paderborn 07 - FC Erzgebirge Aue 1:1 (1:0)

SC Paderborn 07: Ralf Kellermann - Markus Bollmann, Markus Berhorst - Javor Valtchinov, Asif Saric, Markus Krösche, Krysztof Karpowicz, Ali Göl, Pino Canale - Vesselin Petkov Gerov, Semir Devoli (54. Skito Litimba)

FC Erzgebirge Aue: Russi Petkov - Murat Jasarevic, Petr Grund, Holger Hasse - Borislav Tomoski (74. Nikolce Noveski), Radek Sionko (53. Marco Kurth), Kay-Uwe Jendrossek, Matthias Heidrich, Roman Müller (68. Rostislav Broum) - Maik Kunze, Ronny Jank; Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 1:0 Ali Göl (40.); 1:1 Maik Kunze (69.)

Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Dorum)

Zuschauer: 1300

Gelbe Karte: Markus Bollmann (2.), Markus Krösche (4.), Krysztof Karpowicz (3.), Semir Devoli (2.) / Petr Grund (3.), Kay-Uwe Jendrossek, Marco Kurth (6.)

Rätselhaftes Spiel für Trainer Schädlich - Erste Halbzeit ein Desaster

Es war eines der Spiele, die Aues Präsident Uwe Leonhardt die Zornesröte ins Gesicht getrieben hätte. Zum Glück hat der Unternehmer das Spiel seines FC Erzgebirge in Paderborn nicht gesehen. Schon die Mimik und das Tun von Trainer Gerd Schädlich sprachen nach dem 1:1 (0:1) beim Aufsteiger Bände. „Ich habe die Spieler gefragt, was das ist, was sie da machen“, lautete seine Analyse der ersten Hälfte. Aue trat mit Sionko für den zuletzt schwachen Kurth an. Das Schlimme: „Sionko spielte den selben Mist wie Kurth letzte Woche“, monierte der Coach.

Krönung der Leistung des Tschechen: Mit einem „Traumpass“ auf Karpowicz leitete er das 1:0 für Paderborn ein, das Göl nach 40 Minuten erzielte. Bis dahin sorgte Aue dafür, dass im eigenen Angriff nichts lief und der SC zu guten Chancen kam. „Ich möchte in unserer Mannschaft kein Stürmer sein“, stellte sich Schädlich vor seine Spitzen Jank und Kunze. Vom Mittelfeld war nichts zu sehen. Müller und Sionko frönten ein Mimosen dasein, Petkov schien im Tiefschlaf. Erst ließ er einen Ball unmotiviert prallen, Göl schoss am leeren Kasten vorbei (30.). Dann unterlief er eine Flanke, der Kopfball von Berhorst strich am verwaisten Tor vorbei (37.). „Vielleicht waren unsere Spieler der Meinung, wir haben einen Weltklasse-Keeper. Da muss man den Gegner halt mal schießen lassen“, übte sich Schädlich in Galgenhumor.

Nach der Pause zeigte sich auf dem Rasen zu seiner Verwunderung ein anderes Bild. „Das gibt mir Rätsel auf. Auf einmal verliert Paderborn die Nerven und wir spielen Fußball.“ Nach Heidrichs Flanke ballerte Kunze aus sechs Metern in die Wolken (61.), bei Tomoskis Schuss klärte Keeper Kellermann (63.). Als nach einer Ecke von Kurth Jank an die Latte köpfte, verwertete Kunze den Abpraller zum 1:1 (69.). Nun war Aue klar stärker. „Es ist mir unverständlich, dass wir das Spiel aus den Händen gaben“, meinte SCP-Coach Markus Gellhaus konsterniert.

Aue war sogar drauf und dran zu gewinnen. Nach einem 18-Meter-Freistoß von Grund konnte Tomoski Kellermann nicht bezwingen (72.). Jank scheiterte aus dem Gewühl heraus am Pfosten (74.). Paderborn wurde nur noch ein mal gefährlich, als Torjäger Gerow allein vor Petkov auftauchte, der Keeper jedoch hielt. Pech hatte der FCE, als sich Jasarevic in der 83. Minute verletzte. Da schon dreimal gewechselt wurde, mussten die Erzgebirger zu zehnt zu Ende spielen. Dennoch fiel fast noch das Siegtor. Kunze bezwang in der Nachspielzeit zwar Kellermann, aber auf der Linie rettete ein Westfale das 1:1. Freie Presse, 15.10.2001