Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2001/02

Spielbericht

15. Spieltag - Samstag, 03.11.2001

FC Erzgebirge Aue - Holstein Kiel 2:0 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Russi Petkov - Nikolce Noveski, Petr Grund, Holger Hasse - Borislav Tomoski, Radek Sionko, Kay-Uwe Jendrossek, Matthias Heidrich - Maik Kunze, Ronny Jank, Rostislav Broum; Trainer: Gerd Schädlich

Holstein Kiel: Manuel Greil - Kay Wenschlag, Carsten Pukaß, Zbigniew Ilski - Torge Treptow, Lars Schiersand, Matthias Rose, Lutz Lehmann, Steve Frank (63. Sven Simonsen) - Daniel Jurgeleit (46. Özcan Atasoy), Dmitrijus Guscinas

Tore: 1:0 Ronny Jank (15.); 2:0 Petr Grund (Foulelfmeter, 53.)

Schiedsrichter: Uwe Kemmling (Kleinburgwedel)

Zuschauer: 3300

Gelbe Karte: Petr Grund (4.) / Kay Wenschlag (5., gesperrt), Torge Treptow (2.)

Veilchen erblühen im späten Herbst

Aue setzt mit 2:0 über Aufsteiger Kiel seine Erfolgsserie fort und klettert auf den sechsten Tabellenplatz

Es ist noch gar nicht lange her, da stand der FC Erzgebirge Aue im Tabellenkeller der Fußball-Regionalliga Nord, der Kader wurde als viel zu schwach befunden und manch Besserwisser stellte die Arbeit von Trainer Gerd Schädlich in Frage. Alles Schnee von gestern! Mit dem 2:0-Erfolg über Holstein Kiel holten die „Veilchen“ nunmehr 13 Punkte und 15:2 Tore aus den letzten fünf Partien, rückten auf Platz 6 vor und können am Sonnabend selbstbewusst nach Braunschweig fahren.

„Es ist schon komisch. Man macht nichts anders, bereitet sich genauso auf die Spiele vor und schießt auf einmal Tore. So ist der Fußball“, konnte Mittelfeldspieler Matthias Heidrich den Aufwärtstrend des FCE nicht so recht erklären. Der 23-Jährige freute sich dennoch:„Wenn es so läuft, dann macht es richtig Spaß.“ Kay-Uwe Jendrossek wollte Minuten nach dem Schlusspfiff die Erfolgsserie nicht überbewerten: „Wenn man auf die Tabelle schaut, sieht alles ganz gut aus. Doch wenn du ein, zwei Spiele verlierst, dann hängst du auch ganz schnell wieder unten mit drin“, verwies der 30-Jährige auf die Ausgeglichenheit der Regionalliga.

Auch Trainer Gerd Schädlich, der seine Elf gegen die Kieler erneut optimal vorbereitet in den Punktekampf schickte, blieb gewohnt realistisch: „Ich denke, wir gehören zu den Mannschaften, die erst einmal die angestrebten 43 Punkte für den Klassenerhalt sammeln sollten“, trat der 48-Jährige kräftig auf die Euphoriebremse. Unter den 3300 Zuschauern mag manch einer am Sonnabend vielleicht schon von mehr geträumt haben. Zu souverän und abgeklärt agierten die Gastgeber, die dem Aufsteiger in 90 Minuten ganze vier Torschüsse gestatteten und angeführt vom überragenden Borislav Tomoski immer wieder gelungene Angriffszüge vortrugen. Wenn es etwas am Auer Spiel zu kritisieren gab, dann war es die Chancenverwertung.

In der 11. Minute lag es an Schiedsrichter Uwe Kemmling, der einen Treffer von Radek Sionko wegen Abseits aberkannte - eine Fehlentscheidung, wie die Fernsehbilder später verdeutlichten. Kurz darauf aber flankte der stark aufspielende Heidrich von rechts, und Ronny Jank jagte das runde Leder mit einem herrlichen Flugkopfball unhaltbar ins lange Ecke zum 1:0 (15.). Jank war auch Ausgangspunkt zum zweiten Treffer der Auer. Matthias Rose holte den ehemaligen Zwickauer im Strafraum von den Beinen (53.), den fälligen Foulelfmeter verwandelte Petr Grund sicher. „Ich will nicht größenwahnsinnig werden, aber auch gegen Kiel wäre ein 4:0 möglich gewesen“, betonte Schädlich und spielte damit auf die 72. und 80. Minute an, als Jank und Maik Kunze frei vor Gästekeeper Manuel Greil auftauchten, den Ball jedoch nicht im Tor unterbrachten. So blieb es beim 2:0. Freie Presse, 05.11.2001