Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2001/02

Spielbericht

16. Spieltag - Samstag, 10.11.2001

Eintr. Braunschweig - FC Erzgebirge Aue 3:0 (2:0)

Eintr. Braunschweig: Uwe Zimmermann - Abdoul Thiam, Jan Schanda, Adama Niang (82. Alessandro da Silva), Bernd Eigner - Dirk de Wit, Tibor Nadj, Sascha Hörster - Dirk Weetendorf, Daniel Teixeira, Thomas Piorunek

FC Erzgebirge Aue: Russi Petkov - Nikolce Noveski, Petr Grund, Holger Hasse - Borislav Tomoski, Radek Sionko, Kay-Uwe Jendrossek (57. Roman Müller), Matthias Heidrich - Maik Kunze, Ronny Jank (63. Murat Jasarevic), Rostislav Broum; Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 1:0 Dirk Weetendorf (11.); 2:0 Daniel Teixeira (13.); 3:0 Dirk de Wit (52.)

Schiedsrichter: Detlef Scheppe (Wenden)

Zuschauer: 10141

Gelbe Karte: Thomas Piorunek (3.), Sascha Hörster (4.) / Borislav Tomoski (4.), Radek Sionko (2.), Kay-Uwe Jendrossek (2.)

Gelb/Rote Karte: - / Holger Hasse (83.)

Lehrstunde für die Schädlich-Elf

Mirko Ullmann zum Probetraining

Wer gerade eine kräftige Ohrfeige kassiert hat, der sollte die andere Wange nicht auch noch hinhalten. Genau das tat aber der FC Erzgebirge Aue bei der 0:3 (0:2)-Niederlage am Sonnabend bei Eintracht Braunschweig. Die Partie im Stadion an der Hamburger Straße war noch keine elf Minuten alt, da erzielte Dirk Weetendorf per Kopf bereits das 1:0. Sturmpartner Daniel Teixeira, der seinen Bewacher Nicolce Noveski im Zweikampf an der Grundlinie alt aussehen ließ, leistete mit einem Lupfer vor 10.141 Zuschauern die clevere Vorarbeit.

Kurz darauf klingelte es schon wieder im Kasten vom Russi Petkov (13.). Diesmal saß der Fehlerteufel auf der Schulter von Holger Hasse. Der FCE-Libero produzierte in Strafraumnähe einen kapitalen Fehlschuss in die Beine von Tibor Nadj, der sofort Teixeira bediente. Ziemlich frei konnte der sich die Ecke zum 2:0 aussuchen.

„Mein Fehler. Das Tor geht voll auf meine Kappe“, gab Hasse hinterher zerknirscht zu. Dass der 23-Jährige Frust schob, hatte noch einen zweiten Grund. In der 82. Minute sah er nach seinem zweiten Foul Gelb-Rot und verabschiedete er sich mit „Beifall“ für die Zuschauer in die Kabine. „Dass ich mich im Spiel nicht unter Kontrolle hatte, ärgert mich selbst. Doch wenn du 3:0 zurückliegst und das 2:0 selbst verschuldet hast, ist das auch nicht ganz einfach“, verteidigte sich Hasse, der nächste Woche auf die Tribüne muss - seine größte Strafe.

Auch Aues Trainer nahm seinen letzten Mann in Schutz: „Holger hat zuletzt gut gespielt, da sollte man jetzt nicht gleich draufhauen. Zumal die cleveren Braunschweiger oft Fouls provoziert haben“, meinte Gerd Schädlich, zollte dem Gegner aber auch Respekt. „Wie sich Weetendorf und Teixeira mit allen Mitteln durchgesetzt haben, das war Anschauungsunterricht für unsere jungen Spieler.“ Bei seinen Jungs haperte es indes mit dem Durchsetzungsvermögen, obwohl die Auer durchaus ein gefälliges Spiel ablieferten und Rostislav Broum (20.) und vor allem Maik Kunze (24.) sogar gute Chancen in der ersten Halbzeit besaßen.

Letztendlich fehlte jedoch die Konsequenz im Abschluss und der ganz große Biss, was wohl auch dem frühen 3:0 (52.) durch Dirk de Wit geschuldet war. De Wit war Braunschweigs freier Mann im Mittelfeld, da Trainer Peter Vollmann gegen die drei FCE-Stürmer Mann gegen Mann spielen ließ. Ein hohes Risiko, welches letztendlich belohnt wurde.

Immerhin, hängen ließen sich die Gäste, bei denen Radek Sionko im Mittelfeld ordentlich spielte, vor allem aber über die Außenpositionen zu wenig kam, nicht. Der eingewechselte Murat Jasarevic hatte sogar den Anschlusstreffer (71.) auf dem Kopf. Dass die Auer, die etwa 200 mitgereiste Fans unterstützten, keinem Zweikampf aus dem Wege gingen, verdeutlicht auch die Kopfverletzung von Ronny Jank (62.), die er sich in einem Luftduell mit Adama Niang zuzog. Er musste genäht werden, dürfte nächste Woche jedoch wieder fit sein.

Apropos nächste Woche. Am Dienstag wird laut Gerd Schädlich Stürmer Mirko Ullmann (bis 30. Juni 2001 bei Hannover 96 unter Vertrag) ins Lößnitztal zum Probetraining kommen. Davon geht der Trainer zumindest aus. Manager Lutz Lindemann wartete am Sonnabend aber noch auf „grünes Licht“ von der Spielerseite, sprich Ullmann-Berater Stephan Dürrschmidt. Freie Presse, 12.11.2001