FC Erzgebirge Aue: Russi Petkov - Nikolce Noveski, Murat Jasarevic, Petr Grund - Borislav Tomoski, Radek Sionko (64. Marco Kurth), Matthias Heidrich, Roman Müller (64. Kay-Uwe Jendrossek) - Maik Kunze (72. Swen Dreyer), Ronny Jank, Rostislav Broum; Trainer: Gerd Schädlich
Fortuna Düsseldorf: Dennis Prostka - Rudolf Zedi, Goran Vucic, Marc Sesterhenn - Sven Mollenhauer, Dirk Michels, Michael Hopp (64. Frank Mayer), David Breda, Björn Weikl, Uwe Weidemann (79. Martin Cupr) - Boris Kondev (87. Azmir Dzafic)
Tore: 0:1 Dirk Michels (35.); 1:1 Ronny Jank (38.); 1:2 Boris Kondev (60.); 2:2 Rostislav Broum (77.)
Schiedsrichter: Marcus Hennecke (Salzhemmendorf)
Zuschauer: 2900
Gelbe Karte: Nikolce Noveski (4.), Marco Kurth (7.) / Rudolf Zedi (5., gesperrt), Uwe Weidemann (3.), Boris Kondev (3.)
Gelb/Rote Karte: Petr Grund (80.) / -
Veilchen kommen mit blauem Auge davon
Aue erkämpft mühsames 2:2 gegen Düsseldorf - Zuviele Schwachpunkte im Schädlich-Team - Mirko Ullmann muss warten
Die Spielauswertung beim Fußball-Regionalligisten FC Erzgebirge Aue dürfte nach dem mühsamen 2:2 (1:1) gegen Fortuna Düsseldorf etwas länger dauern. Wenigstens bewies die Elf von Trainer Gerd Schädlich nach zweimaligen Rückstand durch Michels (35.) sowie Kondev (60.) Moral und rettete durch die Treffer von Ronny Jank (38.) sowie Rostislav Broum (78.) einen Punkt zum Abschluss der Hinrunde.
„Einige sind unter ihren Möglichkeiten geblieben. Am liebsten hätte ich vier, fünf Spieler ausgewechselt“, ärgerte sich Schädlich nach dem Schlusspfiff. Der FCE konnte in keiner Phase an die zuletzt überzeugenden Leistungen vor heimischer Kulisse anknüpfen. „Vielleicht war nicht jedem bewusst, wie auswärtsstark die Düsseldorfer sind“, räumte Kay-Uwe Jendrossek ein. Der Linksfuß, der sich mit einer schmerzhaften Fersenprellung herumplagt und „fitgespritzt“ wurde, sollte nur im Notfall zum Einsatz kommen. Dieser war spätestens nach dem Treffer zum 1:2 eingetreten, als der für Jendrossek ins Team aufgerückte Roman Müller nach einem Freistoß von Breda seinen eigenen Torhüter zum Klassereflex zwang. Gegen den Nachschuss von Kondev war Russi Petkov allerdings machtlos. Müller blieb am Sonnabend zum wiederholten Male den Beweis seiner Regionalliga-Tauglichkeit schuldig. Auch wenn Schädlich den fast 2 Meter großen Mittelfeldmann in Halbzeit eins so schlecht gar nicht sah - von einem solch routinierten Spieler muss man einfach mehr erwarten.
Auch über die rechte Außenbahn kam herzlich wenig. Matthias Heidrich setzte die Serie seiner wechselhaften Vorstellungen in der Hinrunde fort und präsentierte sich am Sonnabend von seiner schwächeren Seite. Vor dem 0:1 kam Michels nach einem Breda-Freistoß völlig frei im Strafraum zum Kopfball. „Bei Standards gibt es eine klare Zuordnung“, schimpfte Schädlich. Die Kritik traf vor allem Heidrich, der in dieser Szene bei Michels hätte stehen müssen.
Und so lastete im Mittelfeld die Verantwortung auf den Schultern von Ersatzkapitän Borislav Tomoski. Der Mazedonier kam allerdings nicht wie erhofft zur Entfaltung. Erst mit der Hereinnahme von Jendrossek, Marko Kurth und Swen Dreyer kam neuer Schwung in die Auer Mannschaft, die durch eine unnötige Gelb-Rote Karte für Petr Grund das Duell nur zu zehnt beendete. Der Tscheche handelte sich zunächst eine Verwarnung wegen Meckerns ein, und ließ sich kurz darauf bei einem Disput mit Gästestürmer Frank Mayer theatralisch fallen. Schiedsrichter Hennecke schickte Grund daraufhin vorzeitig zum Duschen.
Schlecht gespielt - einen Punkt gewonnen. Mit 24 Zählern liegt der FCE im Soll, weist aber 3 Punkte weniger auf der Habenseite auf als im Vorjahr nach Abschluss der Hinrunde. Die Partie am Sonnabend offenbarte nochmals das Manko des Auer Teams. Es fehlt an Konkurrenz in den eigenen Reihen. Und so hofft Trainer Schädlich auf die schnelle Rückkehr von Alexander Tetzner, der bereits wieder mit der Mannschaft trainiert, und auf Mirko Ullmann. Zu einer Verpflichtung des 26-jährigen Angreifers konnte sich das FCE-Präsidium am Wochenende noch nicht durchringen. Handlungsbedarf besteht dringend - auch wenn die Veilchen gegen Fortuna Düsseldorf mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Freie Presse, 19.11.2001
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