FC Erzgebirge Aue: Russi Petkov - Murat Jasarevic, Petr Grund, Holger Hasse - Borislav Tomoski, Marco Kurth (57. Matthias Heidrich), Radek Sionko, Kay-Uwe Jendrossek, Roman Müller (46. Ronny Jank) - Maik Kunze (77. Swen Dreyer), Rostislav Broum; Trainer: Gerd Schädlich
VfL Osnabrück: Uwe Brunn - Alexander Ukrow, Wolfgang Schütte, Christian Alder - Arne Tammen, Guido Spork, Everson Peireira (58. Heiko Petersen), Krzysztof Kowalik, Joe Enochs - Daniel Thioune (77. Christian Claaßen), Michael Petri (73. Patrick Owomoyela)
Tore: 0:1 Daniel Thioune (27.); 1:1 Radek Sionko (58.)
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer: 2500
Gelbe Karte: Maik Kunze (5., gesperrt), Matthias Heidrich (5., gesperrt) / Wolfgang Schütte (6.), Alexander Ukrow (4.), Joe Enochs (10., gesperrt), Everson Peireira (5., gesperrt), Daniel Thioune (5., gesperrt)
Gelb/Rote Karte: Borislav Tomoski (84.) / -
Rote Karte: - / Guido Spork (40.)
Unzufriedenheit im Erzgebirge
Mühsames 1:1 gegen Osnabrück
Die Unzufriedenheit im Erzgebirge war am Sonnabend groß. Die 2500 Zuschauer, die das 1:1 (0:1) ihres FC Erzgebirge Aue in der Fußball-Regionalliga gegen den VfL Osnabrück verfolgten, bekamen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt wenig geboten, was ihr Herz hätte erwärmen können. „Uns fehlte dieses Mal das unbedingte Feuer, um ein Tor zu machen. Wenn man nicht mal aufs Tor schießt, dann passiert auch nichts“, ärgerte sich Kapitän Holger Hasse, einer der wenigen Lichtblicke bei den Gastgebern.
Hasse platzte in der 57. Minute der Kragen. Aus 25 Metern zog er mit links ab, die VfL-Abwehr konnte den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern und Radek Sionko schoss zum Ausgleich ein. „Wir haben eine Stunde in Überzahl gespielt und hätten viel eher ein Tor machen müssen“, meinte Matthias Heidrich. Guido Spork sah wegen Meckerns kurz vor der Pause die Rote Karte. In der 27. Minute hatte er mit einem herrlichen Pass auf Daniel Thioune die Gästeführung eingeleitet. Der Osnabrücker Torjäger - völlig allein gelassen - nahm die Einladung dankend an und ließ mit einem straffen Schuss ins lange Eck Russi Petkov im Auer Tor keine Chance.
„Ich habe in der ersten Halbzeit nur einen Stürmer gesehen, obwohl ich drei aufgestellt hatte“, nannte FCE-Trainer Gerd Schädlich einen Schwachpunkt seiner Mannschaft, die gegen die dicht gestaffelte Vierer-Abwehrkette der Gäste zu einfallslos agierte. Im Mittelfeld fiel lediglich Sionko positiv auf. Der Ideengeber im Auer Spiel, Borislav Tomoski, blieb weit unter den Erwartungen und handelte sich in der 84. Minute eine völlig unnötige Gelb-Rote Karte ein. Kay-Uwe Jendrossek und Petr Grund brachten von der linken Seite ebenfalls kaum Schwung in die Offensive.
Und so mussten die Erzgebirger am Ende froh sein, wenigstens mit einem Punkt das Spielfeld verlassen zu haben. Denn Christian Claaßen tauchte Minuten vor dem Abpfiff gleich zweimal gefährlich vor dem Auer Gehäuse auf. In der 87. Minute kratzte Petkov den Ball aus dem Dreiangel. Wenig später verzog Claaßen in aussichtsreicher Position. „Mit dem 1:1 haben wir nicht das erreicht, was wir wollten“, betonte Schädlich, der mit seinem Team schweren Wochen entgegensieht. Auswärts in Lübeck und Chemnitz sowie zuhause gegen Uerdingen müssen sich seine Spieler enorm steigern. Sonst taucht das Abstiegsgespenst ganz schnell wieder im Lößnitztal auf. Freie Presse, 04.03.2002
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