Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2001/02

Spielbericht

27. Spieltag - Samstag, 30.03.2002

FC Erzgebirge Aue - Dresdner SC 0:0

FC Erzgebirge Aue: Jörg Hahnel - Nikolce Noveski, Petr Grund, Holger Hasse - Borislav Tomoski, Marco Kurth, Radek Sionko, Matthias Heidrich, Alexander Tetzner (71. Roman Müller) - Maik Kunze, Rostislav Broum (74. Swen Dreyer); Trainer: Gerd Schädlich

Dresdner SC: Roger Schöne - Knut Michael, Thomas Hoßmang, Thomas Boden - Tino Wächtler (82. Radek Petrak), René Trehkopf, Boris Lucic, Aaron Lines, Ronny Ernst (46. Andrej Jasinski), René Beuchel (77. Danny Kukulies) - Hendryk Lau

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Jörg Keßler (Höhenkirchen)

Zuschauer: 3850

Gelbe Karte: Maik Kunze (6.) / Thomas Hoßmang (6.), Knut Michael (11.), René Beuchel (7.)

Magerkost sorgt für lange Gesichter in Aue

FC Erzgebirge gelingt gegen abstiegsbedrohten Dresdner SC nur torloses Unentschieden - Heidrich: Ein komisches Spiel

Das hatten die knapp 4000 Zuschauer wahrlich nicht verdient. Bei strahlendem Sonnenschein waren sie am Sonnabend erwartungsfroh ins Erzgebirgsstadion geströmt. Nach 90 Minuten mussten sie mit langen Gesichtern ihren Osterspaziergang nach Hause antreten. Sportliche Magerkost boten der FC Erzgebirge Aue und der abstiegsbedrohte Dresdner SC in der Fußball-Regionalliga Nord. Die Partie endete torlos.

„Irgendwie war es ein komisches Spiel“, befand Matthias Heidrich Sekunden nach dem Schlusspfiff. „Am Montag sind wir noch mit Bommelmütze und Handschuhen bei Schnee und 5 Grad Minus über den Rasen gelaufen. Und heute auf einmal diese Hitze“, berichtete der schweißgebadete Mittelfeldspieler. Als Entschuldigung sollte der nahende Frühling freilich nicht dienen, und so räumte Heidrich ein: „Wir haben es nicht verdient gehabt zu gewinnen. Aber manchmal muss man auch mit einem Unentschieden zufrieden sein.“ Das Engagement seiner Mannschaft wollte FCE-Trainer Gerd Schädlich ebenfalls nicht kritisieren. „Meine Spieler haben bei diesen Temperaturen und auf dem holprigen Platz alles gegeben. Aber wir waren nicht in der Lage, in der entscheidenden Phase ein Tor zu machen. Die letzte Konsequenz hat gefehlt“, meinte der Coach.

Vielleicht wäre das Spiel interessanter geworden, wenn Rostislav Broum in der 7. Minute den Ball nicht an den rechten Pfosten, sondern ins DSC-Tor geschossen hätte. So aber konnten sich die Gäste in ihre eigene Hälfte zurückziehen und auf die Abwehrarbeit konzentrieren. Und dass taten sie sehr geschickt. Die Auer Angreifer sahen gegen die Dresdner Manndecker Boden und Michael sowie den routinierten Libero Hoßmang kaum einen Stich. Hohe Flanken in den Strafraum kamen postwendend zurück. Die wenigen Chancen der Veilchen wurden versiebt, wie zum Beispiel von Alexander Tetzner, der in der 28. Minute frei vor Torhüter Schöne auftauchte, das runde Leder aber weit über den Querbalken schoss.

Die Gäste besaßen im gesamten Spielverlauf nur eine Torchance, und die machte der junge Jörg Hahnel im Stile eines Großen zunichte. „Das war ein ekliges Ding. Der Ball kam aus dem Gerangel und hatte auch noch Drall“, beschrieb der 20-Jährige die frühe Schrecksekunde aus Sicht der Auer in der 4. Minute. „Vor dem Spiel wurde meine Aufregung immer größer, aber mit dem Anpfiff war sie verflogen“, meinte Hahnel, der gegen den DSC erst sein zweites Regionalliga-Spiel von Beginn an bestritt, nach dem Abpfiff. „Aus meiner Sicht verlief die Partie ja ganz gut, weil ich wenig zu tun hatte. Aber insgesamt überwiegt der Frust, dass wir nicht gewonnen haben“, beschrieb der Keeper seine Gefühlswelt. Am kommenden Sonnabend wird er erneut das Auer Tor hüten, denn Russi Petkov fällt wegen einer Knöchelverletzung voraussichtlich drei bis vier Wochen aus. Der Bulgare hatte sich im Training verletzt - wohlgemerkt beim Ballholen. Freie Presse, 02.04.2002