Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2001/02

Spielbericht

29. Spieltag - Samstag, 13.04.2002

FC Erzgebirge Aue - SC Paderborn 07 2:1 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Jörg Hahnel - Nikolce Noveski, Petr Grund, Holger Hasse - Borislav Tomoski, Marco Kurth, Radek Sionko, Matthias Heidrich, Alexander Tetzner (85. Murat Jasarevic) - Maik Kunze (67. Roman Müller), Rostislav Broum; Trainer: Gerd Schädlich

SC Paderborn 07: Ralf Kellermann - Rytis Narusevicius, Gert Müller, Pavel Dotchev - Markus Krösche, Krysztof Karpowicz (60. Asif Saric), Oliver Glöden, Pino Canale (46. Javor Valtchinov) - Mahir Saglik (46. Ali Göl), Vesselin Petkov Gerov, Semir Devoli

Tore: 1:0 Rostislav Broum (1.); 1:1 Oliver Glöden (72.); 2:1 Nikolce Noveski (79.)

Schiedsrichter: Dominik Marks (Berlin)

Zuschauer: 2000

Gelbe Karte: Holger Hasse (4.) / Semir Devoli (6.)

„40 Punkte - den Rest schnell abhaken“

Unzufriedenheit auf den Rängen

Der Fußball-Regionalligist FC Erzgebirge Aue kann seit Sonnabend ein weiteres Jahr dritte Liga planen. Nach dem mühsamen, aufgrund der Chancenanteile aber nicht unverdienten 2:1 (1:0)-Erfolg über den SC Paderborn 07 verbuchen die Veilchen 40 Punkte auf der Habenseite. Mit dem Abstieg dürften sie damit endgültig nichts mehr zu tun haben.

Um in der kommenden Saison wieder mehr Zuschauer ins Erzgebirgsstadion zu locken als am vergangenen Wochenende, müssen sich die Veilchen aber einiges einfallen lassen. Denn was die Fußball-Profis dem harten Kern ihrer Fans vor allem in den zweiten 45 Minuten zumuteten, war an der Schmerzgrenze. Nach den enttäuschenden Leistungen gegen den abstiegsbedrohten Dresdner SC und beim Tabellenletzten Fortuna Köln wollten ohnehin nur noch 2000 Zuschauer den Auftritt ihrer Mannschaft sehen.

Die Gastgeber waren wenigstens in der ersten Halbzeit um eine Wiedergutmachung bemüht und erarbeiteten sich eine Vielzahl hochkarätiger Chancen. Der erste Angriff führte bereits nach 26 Sekunden zum 1:0. Rostislav Broum nahm den Ball von Maik Kunze an, versetzte im Strafraum seinen Gegenspieler Narusevicius und schlenzte das runde Leder unhaltbar ins lange Eck. Fünf Minuten später flankte Alexander Tetzner von rechts, den Kopfball von Kunze parierte SC-Torhüter Kellermann mit einem tollen Reflex.

Spätestens in der 32. Minute hätte ein weiterer Treffer fallen müssen, als sich Kunze gegen Krösche den Ball erkämpfte, mit seinem schwachen Schuss aber erneut im Paderborner Keeper seinen Bezwinger fand. Die enttäuschenden Gäste prüften Sekunden vor dem Halbzeitpfiff Jörg Hahnel das erste Mal. Dotchevs Freistoß aus 25 Metern bereitete dem Auer aber keinerlei Probleme.

Nach der Pause wendete sich das Blatt. Der FCE zog sich in die eigene Hälfte zurück. Der SC wirkte optisch überlegen, besaß aber keine spielerischen Mittel, um für Torgefahr zu sorgen. Die einzige Chance der Westfalen führte in der 72. Minute zum Ausgleich. Göl, der im Strafraum nicht energisch genug angegriffen wurde, konnte auf Glöden ablegen, dessen Schuss aus 18 Meter schlug im rechten unteren Eck zum 1:1 ein.

Es spricht für die Erzgebirger, dass sie sich vom Pfeifkonzert ihrer spürbar unzufriedenen Fans („Wir wollen Euch kämpfen sehen“) nicht beirren ließen und noch einmal zurückschlugen. Nach einem kurz ausgeführten Eckball flankte Petr Grund in den Strafraum, wo Nikolce Noveski hochstieg und per Kopf sein erstes Tor für Aue und damit den Siegtreffer markierte (79.).

„Wir haben in der ersten Halbzeit ordentlich gespielt, aber versäumt, die Tore zu machen. Nach der Pause mussten wir dem hohen Aufwand Tribut zollen und bekamen konditionelle Probleme. Was zählt sind die 40 Punkte. Den Rest müssen wir schnell abhaken“, meinte Alexander Tetzner. Maik Kunze, der in der 61. Minute ein zweites Mal frei vor dem Paderborner Tor stand, den Ball aber nicht im Netz versenken konnte, erklärte: „Wir wussten vorher, dass es ein hart umkämpftes Spiel wird. Mit meiner eigenen Leistung bin ich zufrieden. Dass man Chancen vergibt, passiert jedem einmal.“

FCE-Trainer Gerd Schädlich, der nach dem Schlusspfiff von einem verdienten Arbeitssieg seiner Elf sprach, bescheinigte dem Stürmer eine gute Leistung: „Maik Kunze hat engagiert gespielt und ist sehr viel gelaufen. Das nächste Mal trifft er vielleicht auch wieder.“ Freie Presse, 15.04.2002