Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2001/02

Spielbericht

30. Spieltag - Samstag, 20.04.2002

Werder Bremen II - FC Erzgebirge Aue 0:0

Werder Bremen II: Pascal Borel - Hannes Wilking, Björn Schierenbeck, Stefan Beckert - Simon Rolfes, Christian Lenze, Frank Kaiser, Danny Fütterer - Andre Möller (64. Philip Salyer), Blaise Mamoun, Enrico Kern (64. Nelson Valdez)

FC Erzgebirge Aue: Jörg Hahnel - Nikolce Noveski, Murat Jasarevic, Petr Grund, Holger Hasse - Marco Kurth, Radek Sionko, Matthias Heidrich, Alexander Tetzner (82. Roman Müller) - Maik Kunze, Rostislav Broum; Trainer: Gerd Schädlich

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

Zuschauer: 300

Gelbe Karte: Simon Rolfes (6.), Enrico Kern (3.), Blaise Mamoun (3.) / Holger Hasse (5., gesperrt)

Farbtupfer erst nach dem Spiel

Die Farbtupfer und Emotionen, die in den 90 Minuten zuvor auf dem grünen Rasen fast gänzlich fehlten, lieferten beide Fußballlehrer auf der anschließenden Pressekonferenz: „Vor so wenig Zuschauern und auf so einem schlechten Platz ist eben nicht mehr möglich“, moserte Aues Coach Gerd Schädlich nach dem torlosen Remis in der Regionalliga Nord bei Bremens Amateuren. Der verbale Konter von Werders Coach Wolf Werner ließ nicht lange auf sich warten. „Seit wann sind denn Zuschauerzahlen und Platzverhältnisse allein ausschlaggebend für -attraktive Fußballspiele“, fragte der 60-Jährige Nachwuchschef des SV Werder in die Runde und setzte nach: „Meine Mannschaft ist deshalb nicht ins Spiel gekommen, weil meine Spieler rund 60 Mal von den Auern gefoult wurden.“

Kurzum: Recht hatten irgendwie beide. Denn die mäßige Kulisse (300), der Platz nach einem kalten sowie extrem nassen Winter nicht in bester Verfassung, ließ vielleicht aus Auer Sicht kein besseres Spiel zu, weil man im eigenen Stadion auf beiden Ebenen idealere Bedingungen vorfindet. „Kommen sie doch alle mal nach Aue, dann werden sie mich verstehen“, lud Gerd Schädlich etwas ironisch die versammelte Runde ein.

Auf dem Platz fanden die zahlreichen Werder-Youngster kein probates Mittel, um den Auer Abwehrriegel zu knacken. Auch die mit höheren Zielen (Profilaufbahn) liebäugelnden Spieler wie Torjäger Blaise Mamoum, Simon Rolfes oder auch Enrico Kern konnten sich nicht entscheidend durchsetzen - oder wurden durch zahlreiche, zum Teil nicklige Fouls gebremst. Nur zwei Torraumszenen, auf beiden Seiten eine, gab es in den ersten 45 Minuten: Ein Kopfball von Maik Kunze (30.) landete in den Armen von Werder-Keeper Borel. Und nach einer Ecke von Kaiser strich Schierenbeck’s anschließender Kopfball am langen Pfosten des Auer Tores vorbei.

Auch nach dem Seitenwechsel produzierten beide Teams fast ausnahmslos Rasenschach in der Mittelzone. Auffallend war schon, wie wenig die mit drei Spitzen angetretenen Gäste (Tetzner, Broum, Kunze) in der Offensive betrieben. Es dauerte bis zur 86. Minute (!), ehe zumindest die Bremer ihre finale Torchance bekamen. Doch symptomatisch für die gesamte Partie scheiterte Blaise Mamoum per Foulelfmeter (Jasarevic hatte Valdez von den Beinen geholt) am gut reagierenden Jörg Hahnel im Auer Tor. Dieses Spiel hatte wahrlich keinen Sieger verdient. Zumindest in diesem Punkt waren sich auch die Herren Werner und Schädlich am Ende einig. Freie Presse, 22.04.2002