Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2001/02

Spielbericht

33. Spieltag - Sonntag, 12.05.2002

FC Erzgebirge Aue - Eintr. Braunschweig 2:1 (0:0)

FC Erzgebirge Aue: Russi Petkov - Nikolce Noveski, Petr Grund, Holger Hasse - Borislav Tomoski, Marco Kurth, Radek Sionko, Matthias Heidrich, Alexander Tetzner (88. Sascha Kadow) - Maik Kunze, Rostislav Broum (77. Roman Müller); Trainer: Gerd Schädlich

Eintr. Braunschweig: Uwe Zimmermann - Abdoul Thiam, Jan Schanda, Bernd Eigner - Thomas Ridder (66. Jacob Thomas), Tibor Nadj, Sascha Hörster - Dirk Weetendorf (46. Alessandro da Silva), Daniel Teixeira, Torsten Sümnich, Thomas Piorunek (46. Sven Schuchardt)

Tore: 1:0 Radek Sionko (64.); 2:0 Matthias Heidrich (73.); 2:1 Sven Schuchardt (90.)

Schiedsrichter: Kai Voss (Großhansdorf)

Zuschauer: 6700

Gelbe Karte: Russi Petkov, Holger Hasse (6.), Petr Grund (8.) / Abdoul Thiam (6.), Bernd Eigner (6.), Tibor Nadj (9.), Alessandro da Silva (8.)

Gelb/Rote Karte: Nikolce Noveski (77.) / -

FC Erzgebirge Aue: Auer wie aus einem Guss

FC Erzgebirge landet hochverdienten Sieg über Braunschweig

Respekt FCE! Was die Veilchen am Sonntag beim 2:1 im letzten Heimspiel der Saison gegen das Spitzenteam aus Braunschweig boten, macht einfach Lust auf mehr. Den eigentlich zur Aufstiegsfeier angereisten mehr als 3000 Eintracht-Fans unter den insgesamt 6700 Zuschauern im Erzgebirgsstadion blieben nach stimmungsvollem Beginn die Gesänge mehr und mehr im Halse stecken.

„Ich hab´ das Gefühl, dass Aue hier um den Aufstieg spielt, nicht Braunschweig", sagte schon zur Pause Stadionsprecher Frank Miethling, obwohl der Ausgang der Partie für ihn wohl mal nicht ganz so wichtig war. Immerhin hängt er nach zehn Jahren seinen Job am Mikrofon an den Nagel, erlebte also wie Mannschaftskapitän Holger Hasse und Manager Lutz Lindemann am Sonntag seine Regionalliga-Abschiedsvorstellung im Lößnitztal. Grund genug, seine Diana gleich noch mit einem Heiratsantrag vor voller Tribüne zu überraschen. „Ich habe hier viele gute und auch manche schweren Tage erlebt", meinte der 36-Jährige. Jetzt soll neben der Arbeit beim Kabeljournal mehr Zeit für Hausbau und Familie bleiben. Schließlich wird er im September Papa einer Tochter. „Na, und so ein Spiel wie das heute gegen Braunschweig mit so einer Kulisse ist zum Abschluss nochmal ein richtiger Höhepunkt", freute sich Miethling. Und weil es zur Pause noch 0:0 stand und die Veilchen wie aus einem Guss ranklotzten, korrigierte er sogar seinen Tipp - von 2:2 auf einen 2:1-Sieg des FCE.

Das müssen die Lila-Weißen gehört haben. Die hatten in einer starken ersten Hälfte schon einige gute Chancen und machten nach kurzem Luftholen in Durchgang zwei weiter Dampf. Dafür gab´s den hochverdienten Lohn: Radek Sionko löste mit seinem 1:0 im Nachschuss (64.) die knis-ternde Spannung auf den Rängen - in Jubelschreie bei den Einheimischen und Entsetzen bei den ratlosen Gäs-ten. Endgültig aus dem Häuschen waren die Aue-Anhänger, als Matthias Heidrich das Leder aus 20 Metern unhaltbar ins linke Eck hämmerte (73.). Da riss sich Holger Hasse vor Freude glatt die Turnhose runter. „Eine der besten Saisonleistungen. Jeder hat für jeden gekämpft. Wir haben an der oberen Grenze gespielt, ein tolles letztes Heimspiel", so der Kapitän nach dem Abpfiff. Daran änderte auch das Anschlusstor von Jan Schanda (90.) gegen die nach der Ampelkarte gegen Nikolce Noveski (77.) zu zehnt weiterkämpfenden Auer nichts. Und was ist jetzt mit dem Vereinswechsel? Hasse schmunzelnd: „Na, Lübeck ist doch in der 2. Liga, oder?"

Während da die so hoffnungsvoll ins Erzgebirge gereisten Eintracht-Fans schon enttäuscht auf dem Abmarsch waren, gab´s für die Schädlich-Schützlinge das verdiente Bad in der Menge. An solche schönen Momente im Lößnitztal erinnerte sich vielleicht auch Moudachirou Amadou. Das frühere Veilchen saß auf der Tribüne. „Nur zum Aue Gucken", wie er selbst sagte. Der Abwehrmann, der zuletzt mit dem FC St. Pauli in der 1. Liga kickte, fand das Spiel des FCE toll. „Da freut man sich mit." Freie Presse, 13.05.2002