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ANFAHRT UND INFOS ZUM AUSWÄRTSSPIEL IN KAMENZ (SACHSENPOKAL-VIERTELFINALE)

Kamenz - Mittwoch 21. April | Sächsischer Landespokal VF – Stadion der Jugend (Anstoß 17.30 Uhr)

Die Lessingstadt Kamenz mit derzeit ca. 17.800 Einwohnern, obersorbisch Kamjenc (wörtlich „Kleiner Ort am Stein“), ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Bautzen in Sachsen. Sie liegt etwa 40 km nordöstlich von Dresden und etwa 30 km nordwestlich von Bautzen. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde an der Stelle der heutigen Altstadt eine Burg zur Sicherung des Überganges der Via Regia über die Schwarze Elster erbaut. Die Via Regia war damals ein überregional bedeutender Handelsweg von Belgien bis hinein nach Schlesien. 1225 wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt, seit 1319 war Kamenz freie Stadt. 1346 wurde der Oberlausitzer Sechsstädtebund gegründet, dessen westlichste Mitgliedsstadt Kamenz wurde. 1547 war Kamenz somit auch vom Oberlausitzer Pönfall betroffen. Im Jahre 1707 vernichtete ein großer Stadtbrand viele Häuser in der Altstadt. 1729 wurde der Dichter und Schriftsteller Gotthold Ephraim Lessing in Kamenz geboren.

Anfänge über den Fußballsport in Kamenz sind nur durch den VfB bekannt. Er entwickelte sich in den 1920er Jahren zum führenden Fußballverein in der Oberlausitz. In den Jahren 1925 bis 1929 und 1930 bis 1932 spielte er im Oberlausitzgau. 1926 wurde der VfB Kamenz Meister des Fußballgaus Oberlausitz, scheiterte aber in der Vorrunde zur sächsischen Meisterschaft mit 0:7 am Dresdner SC. 1944 wurde der VfB Kamenz zur Ermittlung des Fußballgaumeisters Sachsen in die Gruppe Dresden Staffel 2 des Gaus Sachsen eingeordnet, er zog seine Mannschaft jedoch noch vor Saisonbeginn zurück.
1947 wurde eine SG Kamenz Kreismeister und beteiligte sich danach bis 1949 an den sächsischen Meisterschaft im Fußballbezirk Ostsachsen, wo sie zweimal einen zweiten Platz erreichte. 1949 qualifizierte sich die Sportgemeinschaft für die zweitklassige Landesliga Sachsen, wurde dort aber nur 10. und musste 1950/51 in der Bezirksklasse Ostsachsen antreten. Als 1952 nach der Ligenreform im DDR-Fußball die drittklassige Bezirksliga Dresden eingerichtet wurde, gehörte zu den Gründungsgemeinschaften die BSG Empor Kamenz. Sie spielte bis Mitte 1959 in der Bezirksliga (seit 1955 4. Liga) und gab danach ihren Platz an die BSG Einheit Kamenz ab. Die BSG Einheit hielt die Klasse bis 1964. Am Ende der Saison 1963/64 musste die Mannschaft als Drittletzter in die Bezirksklasse Dresden absteigen.

Stadion der Jugend. Neuer Sprecherturm. Foto: Einheit Kamenz.

Bis zum Ende des DDR-Fußballbetriebes 1990 gelang die Rückkehr in die Drittklassigkeit nicht mehr. 1990 nach der Wende, hatte sich Einheit für die zu dieser Zeit im DFB-Spielbetrieb viertklassige Bezirksliga Dresden qualifiziert und spielte dort bis 1995. In der Saison 1994/95 wurde der SV nach nur fünf Siegen in 26 Punktspielen Tabellenletzter und stieg in die zu dieser Zeit siebtklassige Bezirksklasse ab. Erst 2003 kehrte die Mannschaft wieder in die Bezirksliga Dresden zurück. Die Saison 2007/08 beendete der SV Einheit mit 14 Punkten Vorsprung souverän als Bezirksmeister in Dresden und stieg in die sechstklassige Landesliga Sachsen auf. Als Dreizehnter hielt man auf Anhieb die Klasse. Bester Torschütze war der Ex-Auer Sven Kubis mit 17 Toren. Kubis spielte in der Saison 1997/98 23 Spiele in der Regionalliga-Nordost und erzielte 2 Treffer für die Lila-Weißen. Derzeit rangiert die Mannschaft (Stand 11.4.2010) auf den 1. Platz in der Landesliga-Sachsen was mit dem Aufstieg in die Oberliga-Süd gleichkäme.

Einheit Kamenz spielt im Stadion der Jugend. Erster Spatenstich im Jahr 1953, eigentliche Einweihung aber erst am 7.Oktober 1969. Das Stadion wurde 1980 für ca. 650.000 Ostmark rekonstruiert und fasste früher 12.000 Zuschauer. Die Anlage wurde vor 2 Jahren nochmals umfassend renoviert. Das etwa 1,4 Mio EUR teure Projekt wurde vom Freistaat Sachsen, der Stadt Kamenz, Sponsoren und durch Eigenleistungen des SV Einheit Kamenz finanziert. Das derzeit 4.500 Zuschauer (520 Sitzplätze) fassende Stadion bekam eine neue Laufbahn sowie Wurf-, Sprung- und Stoßanlagen. Die Traversen an den Geraden wurden ebenfalls saniert. Die Kurven sind zurückgebaut und begrünt.

Der SV Einheit Kamenz startete mit einem Freilos in die diesjährige Pokalsaison. Im Achtelfinale schlug man den FC Grimma im heimischen Stadion mit 2-1. Nach der Freude über den Einzug in das Viertelfinale des Sächsischen Landespokals bescherte bekanntermaßen die Auslosung des Sächsischen Fußballverbandes dem SV Einheit ein so genanntes „Traumlos". Mit dem FC Erzgebirge Aue kommt erstmals in der Geschichte des SV Einheit eine Mannschaft der 3.Bundesliga zu einem Pflichtspiel ins Stadion der Jugend. Schon im vergangenen Jahr sorgte diese Ansetzung für Probleme mit der Festlegung eines Termins. Dies setzt sich durch ausgefallene Ligaspiele der Auer fort.

Stadion der Jugend in Kamenz - Gegengerade. Foto: Einheit Kamenz

Anfahrt mit dem Auto:
Über die A72 (Richtung Chemnitz) bis zum Kreuz Chemnitz. Ab hier weiter in Richtung Dresden auf der A4. Am Dreieck Dresden-Nord auf der A4 bleiben (Bautzen) und ca. 30 Km später an der Abfahrt Burkau die A4 verlassen. Rechts abbiegen, die Autobahn wieder kreuzen und an der folgenden Gabelung rechts auf der neuen Umgehungsstrasse an Elstra vorbei ca. 16 Km bis Kamenz. In Höhe des Flugplatzes an der Ampel links auf die Macherstrasse abbiegen, vorbei an der Schwimmhalle bis zur nächsten Ampel, weiter dann rechts in den Siedlungsweg. Nach ca. 1Km sieht man links schon das Stadiongelände, weiter bis zur Ampel, hier kreuzt die Nordstrasse, nun links ab. Der Parkplatz liegt dann nach 400 m links am Haupteingang des Stadion.

Naviadresse: Nordstrasse, 33 | 01917 Kamenz

Entfernung Aue bis Kamenz ca. 165 Km
Geschrieben von Burg am 16.04.2010, 14:24   (1794x gelesen)