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Auer Fußball Historisch - Vor 35 Jahren



Wismut Aue startete miserabel in die DDR-Oberliga Saison 1978/79 um nicht zu sagen katastrophal. Aus den ersten 8 Punktspielen holte man sage und schreibe einen einzigen Punkt. Am 4. Spieltag trotzte man den amtierenden Meister Dynamo Dresden nach zweimaligen Rückstand ein 2-2 ab. Letzter Platz in der Tabelle nach Acht Spieltagen mit 10-22 Toren und 1-15 Punkten. Der erste Saisonsieg gelang dann erst am 9. Spieltag ( Ende Oktober 1978 ) im Lößnitztal mit einem knappen 2-1 gegen den 1.FC Union Berlin. Zwei Wochen zuvor verabschiedete man sich auch aus dem FDGB-Pokal mit einer 1-3 Niederlage beim Zweitligisten Motor Suhl. Zur Saison Halbzeit hatte die Mannschaft magere 6-20 Punkte auf dem Konto. An elf Spieltagen von dreizehn stand Wismut auf einen der beiden Abstiegsplätze.

Besonders demoralisierend war in der 1. Halbserie das Derby im heimischen Stadion gegen den FCK. Am 6. Spieltag - 23. September 1978 - reisten die Bezirkshaupstädter als punktloser Tabellenletzter ins Lößnitztal an! Aue hatte eben auch nur ein Punkt zu diesen Zeitpunkt auf sein Konto und wurde an diesen Nachmittag vor 7.000 Zuachauern in Halbzeit eins vorgeführt. Bis zur 37. Minute schossen J. Müller, Uhlig und Schädlich einen 3-0 Vorsprung für die himmelblauen Gäste heraus. FCK Torwart Krahnke hielt in der 23. Minute beim Stand von 0-2 gar einen Foulelfmeter von Harald Mothes. Vor dem Halbzeitpfiff verkürzte Aue durch Holger Erler auf 1-3 (42.). Die zweite Halbzeit war ein einziger Sturmlauf der Gastgeber. Frank Stein, der neben Torwart Uli Ebert alle 26 Punktspiele in dieser Saison bestritt, schaffte nach 68 Minuten den 2-3 Anschluss aus Auer Sicht. Doch Uhlig machte zwei Minuten später mit dem vierten Karl-Marx-Städter Tor alles klar. Auch das Rückspiel Anfang April 1979 ging an die Himmelblauen – 1-0 durch einen Foulelfmeter von Joachim Müller (73.).

Wismut Aue in der Saison 1978/79. Foto: Archiv Burg

Mit Beginn der 2. Saisonhälfte ging ein Ruck durch die Mannschaft. In der separaten Rückrunden-Tabelle belegte man mit 13 gewonnen Punkten einen 6. Platz. Heimsiege gegen Erfurt (3-1), Magdeburg (2-1)und Halle (2-0) waren enorm wichtig. Die wohl wichtigsten Spiele vor grossen Kulissen waren dann am 22. Spieltag ein 2-1 Auswärtssieg bei Union Berlin und eine Woche später am 23. Spieltag vor 15.000 Zuschauern (Saisonrekord) ein 3-1 Heimsieg gegen Sachsenring Zwickau. Die Zuschauerzahlen 1978/79 gingen etwas in den Keller. Nur 6.923 Zuschauer passierten im Durchschnitt die Stadiontore am Otto-Grotewohl-Stadion. Das bedeutete im Zuschauer Ranking nur den drittletzten Platz vor Sachsenring mit Ø 6.654 und Chemie Böhlen Ø 4.923.

In Böhlen hingen die Trauben für Wismut Aue hoch. Von 1977 bis 1983 verbrachten die Randleipziger vier Spielzeiten in der höchsten Spielklasse der DDR. In allen 4 Punktspielen an der Jahnbaude setzte es 4 Niederlagen ohne ein einziges Wismut Tor. Lediglich in zwei Pokalspielen (von insgesamtg vier) verließ man dort als Sieger den Platz.
Foto: Archiv St. Unger


Am vorletzten Spieltag retteten sich die Lila-Weissen mit einem 2-0 Heimsieg gegen Stahl Riesa endgültig vor dem Abstieg. Mitgeholfen haben da die gleichzeitigen Niederlagen von Chemie Böhlen (3-10 zu Hause gegen den BFC) und von Rostock (0-3 beim HFC). Mit 49 Toren kassierte man nach 1951/52 (36 Spiele) die bis dato höchste Anzahl an Gegentoren. An Aues besten, Uli Ebert im Tor, lag das aber nicht. Gleich 10 Elfmeter wurden gegen Aue in dieser Saison verhängt. Teufelskerl Ebert hielt gleich derer 5 Elfer. Bester Auer Saison Torschütze wurde Holger Erler mit 9 Toren – davon 4 Elfmetern. Verantwortlicher Trainer von Wismut Aue war zu dieser Zeit Manfred Fuchs, der von 1964-1973 als Torwart 132 mal im Auer Tor stand. (Burg)

DDR-Oberliga |23. Spieltag - Wismut Aue gegen Sachsenring Zwickau 3-1, am 23. Mai 1979. Aues Torhüter Uli Ebert hält einen Elfmeter vom Zwickauer Ged Schellenberg. Foto: F. Kruczynski




Tabelle DDR-Oberliga Saison 1978/79. Foto: Burg
Geschrieben von Burg am 28.09.2013, 17:09   (1937x gelesen)