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ANFAHRT UND INFOS ZUM DERBY IN CHEMNITZ

Chemnitz – Samstag, 7. November 2015 (Stadion an der Gellertstrasse | Anstoß 14.00 Uhr)

Am kommenden Samstag, 7. November ist es endlich

Blick auf das z. Zeit im Bau befindliche neue Chemnitzer Stadion. Foto: Maik Börner | Sommer 2015
soweit: Das alte „Karl-Marx-Städter Bezirksderby“ gegen den Erzrivalen von der Fischwerwiese steht an. Diesmal ist es ein richtiges Derby, denn ein klassisches in der Nähe, braucht Tradition. Die Fankultur basiert im wesentlichen auf Erinnerung an Triumphe und Schmerzen. Und die Rivalität vertieft sich mit der Häufigkeit des Aufeinandertreffens. Das ist in diesen Derby absolut der Fall. Mehr als zwölf Jahre lang war das Derby so zusagen auf Eis gelegt. Am 12. April 2003 schoss der FC Erzgebirge unter Trainer Gerd Schädlich den in rote Trikots gekleideten Club im Lößnitztal vor knapp 10.000 Zuschauern mit 3:0 aus dem Stadion. Zwei Treffer erzielte Ronny Jank, eins kam von Nokolce Noveski. Diese Punktspielpause wurde nur einmal durch das Sachsenpokal-Finale im Mai 2010 unterbrochen. Viertligist CFC gewann als Gastgeber gegen den damals schon aufgestiegenden Zweitligisten FC Erzgebirge mit 3-2.

Beide Stadien trennen nur knapp 39 Kilometer voneinander. Gegeneinander haben sie sich auch schon 82 mal in Pflichtspielen duelliert. Mit 33 zu 26 Siegen haben die Himmelblauen die Nase vorn. Das erste Spiel fand in der DS-Liga Staffel Süd am 24. September 1950 in Aue statt. Vor 4.000 Zuschauern gewann Zentra Wismut Aue mit 1-0 gegen die BSG Fewa Chemnitz. Torschütze war Karl Wolf in der 4. Minute. Die DS-Liga wurde im Sommer 1950 als zweitklassiger Unterbau zur Oberliga eingeführt. Die Klasse bestand aus zwei Staffel (Nord und Süd) zu je 10 Vereinen. Im Rückspiel am 14. Januar 1951 trennten sich beide vor 15.000 Zuschauern im Dr. Kurt Fischer Stadion 2-2. Aue wurde in der Südstaffel Erster und stieg in die Oberliga auf. Fewa Chemnitz belegte den sechsten Platz, hatte aber mit 10.300 Zuschauer im Schnitt mit Abstand die beste Resonanz zu Heimspielen in beiden Staffeln. Die nächsten Spiele gab es erst wieder drei Jahre später. Unter den neuen Namen BSG Chemie Karl-Marx-Stadt (ab 1951) schafften die Bezirksstädter 1954 den Aufstieg in die DDR-Oberliga. Noch vor dem Meisterschaftsstart 1954/55 gewann Aue im August 1954 mit einem 3-0 bei Chemie KMStadt in der 1. Runde im FDGB-Pokal. In der Meisterschaft gab es einen Monat vor Aues Zwangsumbenennung in SC Wismut KMStadt ein Unentschieden (1-1) vor 22.000 Zuschauern auf der Fischerwiese. Das Rückspiel gewann der SC Wismut mit 2-0 vor 17.000 Zuschauern in Aue. Erst im 13. Aufeinandertreffen gab es für die Auer die erste Niederlage. Oktober 1963 gewann der Club, just in SC Karl-Marx-Stadt umbenannt, zum allerersten Mal gegen die wieder unter ihren alten Namen Wismut Aue spielenden Kumpel. Mit 2-1 gewann der SCK sein Heimspiel vor 17.000 Zuschauern.


Stadion an der Gellertstrasse. Archivaufnahme aus dem Jahr 2000. Foto: Burg


Neun Jahre lang, von 1954 bis 1963, trug der SC Wismut Karl-Marx-Stadt seine Heimspiele im Otto-Grotewohl-Stadion aus. Aue dominierte als SC Wismut Karl-Marx-Stadt in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre den DDR-Fußball und wurde 1956, 1957 und 1959 Meister, während in der Bezirkshauptstadt die BSG Chemie Karl-Marx-Stadt (ab 1956 SC Motor Karl-Marx-Stadt) eher bescheidene Fußballkost mal in der Oberliga, mal in der Liga bot. Bei einer Umstrukturierung des Sportclubsystems Anfang der 1960er Jahre wurde beschlossen, ein Club pro Bezirk genüge. Zum neuen Leistungszentrum wurde der SC Motor bestimmt, der sich in SC Karl-Marx-Stadt umbenannte. So erfolgte 1963 die Auflösung des SC Wismut Karl-Marx-Stadt. Wie eine Bombe schlug da die Entscheidung ein, dass der SC Motor Karl-Marx-Stadt bevorzugtes Leistungszentrum wird. Der SC Motor hatte sich in 1962/63 erst am letzten Spieltag vorm Abstieg gerettet. Junge, talentierte Wismut-Spieler und Stützen wie Dieter Erler, Manfred Kaiser sowie Bringfried Müller sollten zum neuen Fußballschwerpunkt nach Karl-Marx-Stadt wechseln. Nur Erler, Albrecht Müller und Torwarttalent Manfred Hambeck folgten dem Angebot. Manfred Kaiser wurde bekniet, sträubte sich aber mit Händen und Füßen. Auch die Drohung, ihn aus der Nationalmannschaft zu werfen, half nicht. Er blieb in Aue! Ab diesen Zeitpunkt, mit diesen Hintergrund, wurde es ein Derby. Die Zuschauerzahlen bewegten sich in der Mehrzahl im fünfstelligen Bereich. Nur zu diversen Pokalspielen wie dem Olympiapokal 1964, derm FUWO-Pokal 1972 oder in der DFV Toto Sonderrunde 1976 war der Besuch eher dürftig. Dies waren aber vom Verband offiziell angesetzte Pflichtspiele.

Zum 83. Derby wird es auf den Rängen in Chemnitz ein ganz schönes Gedränge geben. Das Spiel ist logischerweise ausverkauft. Hinsichtlich der zu erwartenden 12.500 Zuschauern sind die ganz großen Derbyzeiten Zuschauertechnisch ganz offensichtlich aber vorbei. Sicher gibt es am Samstag wieder einmal eine fünfstellige Zuschauerzahl. Die letzte in diesen Dimensionen liegt auch schon über 25 Jahre zurück. In der Rückrunde 1989/90 (Mai 1990) passierten damals 11.800 Zuschauer die Stadiontore im Auer Otto-Grotewohl-Stadion. Der Zuschauerrekord zwischen den beiden Rivalen stammt übrigens aus der Saison 1973/74. Im September 1973 sahen 24.000 im Dr. Kurt Fischer Stadion einen 4-1 FCK-Heimsieg. Dieser Rekord ist und bleibt wohl Geschichte für lange Zeiten oder die Ewigkeit? Nach der politischen Wende stand man sich in der drittklassigen Regionalliga Nordost und Nord insgesamt 10mal gegenüber, jedoch wurde die 10.000er Marke nicht mehr geknackt. Auch mit zwei Finals im Sachsenpokal, 1998 und 2010, wurde dies nicht geschafft.

Auf dem Gelände des 1934 eröffneten „Stadions an der Gellertstraße“ entsteht bis Frühjahr 2016 die neue Heimstätte des Chemnitzer FC. Zwischen 1950 und 1990 trug es den Namen „Dr.-Kurt-Fischer-Stadion“. In Anspielung darauf kam später in Chemnitz die Bezeichnung „Fischerwiese“ auf. 25,24 Mio. Euro wurden für den Stadionbau, Baustart war im Januar 2014, in Chemnitz genehmigt. Im Sommer 2015 musste der Stadtrat um teure Änderungen (ca. 1,5 Mio €) des Bauplans entscheiden. Gründe für die steigenden Kosten gibt es laut Verantwortliche viele. Nach Fertigstellung soll das Areal auch als Veranstaltungsstätte genutzt werden - vom Kindergeburtstag über Hochzeiten bis zur Firmenfeier soll alles möglich sein. Deshalb verzögert sich der Bau um viereinhalb Monate bis ins Frühjahr 2016.

Zum Stadion an der Gellertstrasse gibt es verschiedene Anfahrts-Varianten. Hier zwar die etwas längere, aber man spart dann doch die vielen Ampeln, wie z. Bsp bei der rund 37 Km Strecke über Stollberg (B169). Denn dann könnte man sich schon mal mit ca. 30 Ampeln durch die Stadt anfreunden.
In Aue ab McDonalds Kreuzung über den Zubringer zur A72 Autobahn-Auffahrt Hartenstein fahren. Richtung Chemnitz auffahren und am Kreuz Chemnitz geradeaus auf der A4 (Richtung Dresden) bleiben. Nach dem Eisenbahn Viadukt an der Abfahrt "Chemnitz-Glösa" runter und 900 m weiter unten an der Ampel links auf die Chemnitztalstrasse in Richtung Centrum (B107) abbiegen. Bis zum Stadion sind es nun noch 7,5 Kilometer. 3 Km auf der Chemnitztalstrasse (wird später zur Blankenauerstr.) weiter geradeaus bleiben und an der 4. Ampel (Höhe EDEKA-SB Tankstelle) links in die Christian-Wehner Strasse und an der nächsten Ampel sofort links auf die Emilienenstrasse. Durch zwei Eisenbahnunterführungen hindurch und an der folgenden abbiegenen Hauptstrasse geradeaus auf die Rudolf-Liebold Strasse bleiben. Auf dieser vorfahren bis zur Frankenbergerstrasse (Zwingpfeil) und rechts auf dieser abbiegen. An der kommenden Ampel geradeaus in Richtung Planitzwiese und Fußball Symbol bleiben. Die Flutlichtmasten sind linker Hand schon zu sehen. In Höhe des FIAT/Alfa Romeo Autohauses links ab in die Forststrasse (Sackgasse), die bis zum Gästeeingang führt. Parkplätze dann entlang der Forststraße in Richtung Zeisigwald. Es wird zwar empfohlen über Chemnitz-Ost zu fahren, eine Abfahrt nach Glösa, dies schlägt aber mit rund 10 Kilometer mehr zu Buche und man fährt dann aber auch letztendlich über die Frankenberger Strasse zur Einmündung Forststrasse.

Blick aufs Stadion in der Umbauphase im Sommer 2014. Foto: Burg
Für die Besucher des neuen Gästeblockes in Chemnitz, an fast alter Stelle, ergeben sich keine Veränderungen. Positiv ist, das dieser nun wetterfest überdacht ist und die Sicht im Vergleich zum alten Stadion nun um Längen besser sein wird. Der Zugang zur neuen überdachten Nordtribüne erfolgt wie gewohnt über den Eingang Forststraße. Der Gästeblock mit je einem Mundloch Zugang teilt sich in Block 20 (922 reine Stehplätze) und Block 19 (746 Varioseats) auf.

Navi-Adresse: Forststrasse 26 | 09130 Chemnitz

Entfernung: Aue - Chemnitz ca. 48 Km (über A72 + A4/Abfahrt C-Glösa)

Alle 82 Spiele bisher

Faninfos auf der FCE Seite

Derby-Bilanz mit Klassen Zugehörigkeit
2 Spiele | DS-Liga 1950/51
61 Spiele | Oberliga 1954-1990
6 Spiele | Regionalliga Nordost 1996-1999
4 Spiele | Regionalliga Nord 2001-2003
1 Spiele | 3. Liga 2015
2 Spiele | Sachsen Pokal 1998 + 2010
4 Spiele | FDGB-Pokal 1954 + 1968 + 1982 + 1989
3 Spiele | diverse andere Pokalspiele (Olympia-, Fuwo- und DFV Sonderpokal)
Gesamtspiele = 83 (Stand November 2015)
Geschrieben von Burg am 04.11.2015, 21:49   (2953x gelesen)