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Vor 30 Jahren – Bau der Flutlichtmasten im Auer Stadion

Am 9. Spieltag in der DDR-Oberliga empfing Wismut Aue im heimischen Otto-Grotewohl-Stadion den 1. FC Union Berlin. 10.500 Zuschauer bewunderten an jenem 22. Oktober 1988 bei diesig-trüben Wetter Aues neue Flutlichtanlage. Die Montage der vier Masten begann unmittelbar nach dem Heimspiel zuvor gegen den FC Hansa Rostock (2-0) Ende September 1988. Die BSG-Leitung hatte extra für diesen Kraftakt zwei Auswärtsspiele in Folge beim DFV

Samstag, 22. Oktober 1988. Aues neue Flutlichtanlage zum Heimspiel gegen den 1.FC Union Berlin. Durch zwei Tore von Thomas Weiß (52./89.) gewann Aue mit 2-0. Foto: Walter Wagner
beantragt. An den beiden folgenden Oberligaspieltagen 7 und 8 müssen die Wismut Fußballer in Halle beim HFC Chemie (Fr. 30.9./1-1) und beim Bezirksrivalen in Karl-Marx-Stadt (Mi.12.10./2-4 Niederlage) antreten. Zwischen diesen beiden Punktspielen gab es für Wismut außerdem noch in Eisenhüttenstadt ein Pokalspiel zu absolvieren. In der 2. Hauptrunde des FDGB-Pokals (Sa. 8.10.) gewann die Mannschaft von Trainer Uli Schulze dort beim damaligen Zweitligisten mit 5-0. Zwischen den beiden Heimspielen gegen Rostock und Union hatten die Bauleute nur ganze 27 Tage Zeit um die vier Masten zu montieren. Denn das Oberligaspiel gegen die Berliner konnte ebensowenig verschoben werden, wie den damals zweitgrößten Kran der DDR, ein Gottwald AK 350/270 von der VEB IMO Merseburg mit einer Hubkraft von 270 t, länger als vertraglich vorgesehen am Einsatzort zu belassen. Es war schon damals im Jahre 1988 eine kleine Sensation, das eine Betriebssportgemeinschaft eine Flutlichtanlage bekam.

Aue war somit erst das 11. Stadion in der DDR, das so eine Anlage bekam. Bis dahin war es nur 9 Clubs vorbehalten sowie den Zentralstadion in Leipzig.

Die spätere Verkabelung sowie die Montage der insgesamt 190 Flutlichtscheinwerfer übernahm die Schwarzenberger PGH Elektroanlagenbau, Projektierung und Autolicht. Die Genossenschaft war spezialisiert auf den elektrischen Ausbau von Sportstätten und hatte schon an den Flutlichtanlagen in den Stadien Magdeburg und Erfurt mitgewirkt. Der damalige Meister Klaus

die alten Lampen aus der CSSR importierten Halogen-Metalldampflampen RVI 2000. Foto: Burg
Wendler erinnert sich: „Für das Hochschaffen der einzelnen Scheinwerfer je Mast entwickelten wir extra einen Seilaufzug. Jede Lampe musste nach einem Belichtungsplan einzeln per Hand eingestellt werden. Das dauerte Stunden.” Die komplette Anlage wurde dann anläßlich des 1000. Oberliga Spiel von Wismut Aue gegen den damaligen Spitzenreiter 1. FC Magdeburg am 13. Oktober 1989 eröffnet.

Im Zuge des Stadion Neubaus wurden im Sommer/Herbst 2016 die alten Flutlichtlampen nach und nach ausgetauscht. Ab der Saison 2016/17 schreibt die DFL für ihre Stadien ein höheres Beleuchtungsniveau vor. Die alten Lampen entsprachen nicht mehr den heutigen Vorschriften, denn die DFL verlangt in der 2. Bundesliga eine lichttaugliche Anlage von mindestens 1.200 Lux. Die Lichtfarbe und die Lichausbeute war zu gering geworden bei den alten Lampen. Dies waren aus der CSSR importierte Halogen-Metalldampflampen RVI 2000. Verantwortlich für diese Austausch Arbeiten war die Fa. Likom Sachsen GmbH (Los 18) aus

Am Kranhaken der dritte Mast der montiert wurde oben am Haupteingang. Foto: Walter Wagner
Zeithain nördlich von Riesa gelegen. 190 alte Lampen wurden dann durch 104 Neue ersetzt. Je 30 Stück auf den beiden Masten an der Straßenseite und je 22 Stück auf der anderen Seite. Um den Schattenwurf so gering wie möglich zu halten, kammen oben an den Vier Dachkanten noch zusätzliche Flutlichtscheinwerfer zum Einsatz. Für die zusätzliche Ausleuchtung sorgen die je 4 Extra-Lampen auf den Hintertorseiten West und Ost und je 16 auf den beiden Längsseiten Süd und Nord. kompensiert wurde. (Burg)

Eine Woche nach diesem Oberligapunktspiel empfing die BSG Wismut Aue den FC Energie Cottbus im FDGB-Pokal-Achtelfinale. Die Veilchen besiegten die Lausitzer am 29. Oktober mit 3-0. Hinten im Bild zu erkennen ist der Mast an der Stadionverwaltung, der zuletzt montiert wurde. Foto: Kruczynski



der neu bestückte Mast 3 oberhalb vom Lößnitzbach. Foto: veilchenpower.de



Geschrieben von Burg am 03.11.2018, 14:03   (1510x gelesen)