Spielbericht
5. Spieltag, 13.09.2014
SV Darmstadt 98 vs. FC Erzgebirge Aue 2-0

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Merck-Stadion am Böllenfalltor Darmstadt, Sonnabend 13. September 2014
(Kick off 13.00 Uhr)


Ernüchterung am Böllenfalltor


Bei den Auer Veilchen rollte nun endlich nach den Querelen in und um den Verein, wieder der Ball im Ligabetrieb. Leider nicht wie erhofft in die richtige Richtung - sprich ins gegnerische Tor. Eine Saison endet nicht nach einem verlorenen Spiel wie dem 0-2 in Darmstadt. Wenn man aber heutzutage auf die aktuelle Zweitligatabelle schaut ist einem einfach fast zum heulen: 0 Punkte und 1 zu 12 Tore. Da muß jeder Auer Fan erst einmal schlucken bzw. braucht starke Nerven wenn er an eine (vieleicht) grausige Veilchen-Zukunft denkt. Trotzdem und zum Glück gibt es Leute die den Glauben noch nicht verloren haben. Aues Neu Trainer Tommy Stipic oder Aues Neu Präsident Helge Leonhardt gehören zum Beispiel dazu.
Die Vorfreude auf dieses Spiel war noch das beste auf das erhoffte „Wende-Spiel“, denn der Frust und die Leiden nach der fünften Niederlage in Folge in der Liga war dann doch ernüchternder als man vorher glauben mochte. Die etwas über 400 angereisten Auer Fans sahen (leider) auch dort, das im 93 Jahre alten Böllenfalltor-Stadion, Aues neuer Trainer Tommy Stopic kein Zauberer ist bei dem alles per Knopfdruck gelingt. Harmlos, Hilflos und fast schon Hoffnungslos möchte man fast kommentieren.
Wenn man aber das Spiel gesehen hat, fällt einem derzeit sehr schwer an bessere Veilchen-Zeiten zu glauben. Irgendwie war man man noch froh die omninösen Anfangs Minuten aus den letzten Spielen gegen Bochum, RB Leipzig und Düsseldorf unbeschadet überstanden zu haben, in dem man schon nach 2, 3 und 5 Minuten die Bälle aus dem eigenen Netz holen mußte. Mit fortlaufender Spielzeit machte sich dann schon eine gewisser Sorglosigkeit breit, auch weil Torwart Männel nach 20 Minuten eine sehr gute Gelegenheit vom schnellen Außenspieler Heller zunichte machte. Leider hielt diese „Sorglosigkeit“ im Auer Gästeblock nur bis zur 42. Minute an, da schlug es dann doch wieder ein – zum Elften Mal in der Saison. Heller ging wie das berühmte Messer durch die Butter, soll heißen Auer Abwehr und ließ den armen Martin Männel mit einem Knaller unter die Latte nicht den Hauch einer Chance. Die Abwehr gab hier nur braven Geleitschutz.
Von einer Offensive, in Form des Ein-Man Sturmes Frank Löning, war im Ersten Spielabschnitt so gut wie nichts zu sehen. Bei nur bisher einem erzielten Saisontor irgendwie aber fast logisch.... Einziger „Aufreger“ war eine Eingabe von Benatelli (31.) bei dem Müller vieleicht einem Schritt zu spät kam.
In die Pausenansprache des neuen Trainers muß dann doch einiges passiert sein. Leider fehlte wie in den Spielen zuvor bei den wenigen Chancen (Benatelli 52. und Kortzorg 53.) die man bekam, das berühmte Glück. Auch die Hoffnung bei Standards (Freistöße) zu einem Glückstreffer zu kommen war illosorisch. Eine Flanke und ein Kopfball vom Gegner (68.), in einer Phase als das Spiel so dahin plätscherte, reichten aus um die Niederlage zu besiegeln. Angst machte sich breit vor einer höheren Niederlage. Männel verhinderte wenigstens das 3-0 (70.) durch Sailer und verhinderte ein weiteres Scheiben Schießen wie gegen Bochum oder Düsseldorf.
Danach flüchteten sich die Auer Schlachtenbummler in Teilnahmslosigkeit und sehnten sich in lethargischen Zustand den Schlußpfiff herbei. So bleibt es Aues Trainerlegende Gerd Schädlich (1999 – 2007) vorbehalten als letzter Trainer bei seinem Dienstantritt sein 1. Pflichtspiel zu gewinnen. Alle seine Nachfolger, Roland Seitz, Heiko Weber, Rico Schmitt, Karsten Baumann, Falko Götz und auch jetzt Tommy Stipic schafften das nicht. Vor irgendwelchen Ratschlägen würde ich mal beim nächsten Gegner (St. Pauli/H, kommenden Freitag, 18.30 Uhr) abraten – Einfach Augen zu und durch. (Burg)
Anmerkung: Nur Heiko Weber und Rico Schmitt schafften jeweils ein Unentschieden bei ihren Pflichtspiel Debüt als Trainer für Erzgebirge Aue.


Pressekonferenz in Darmstadt. Foto: Burg














Darmstadt: Mathenia - Sirigu, Sulu, Brégerie, Stegmayer - Heller (87. Exslager), Behrens, Kempe, Gondorf - Stroh-Engel (90. + 1 König), Sailer (81. Jungwirth)

Aue (grün/grün/grün): Männel - Luksik, Vucur, Paulus, Klingbeil - Benatelli (80. He. Anier), Fink - Könnecke, Kortzorg, Müller (67. Novikovas) - Löning

Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)

Zuschauer: 11.100 (davon 420 Auer | Quelle: SVD´98)

Tore: 1-0 Heller (42.), 2-0 Stroh-Engel (68.)

Reservebank Aue: Kirschstein - Schönfeld, Diring, Gontález

Gelbe Karten: Stegmayer (72.) / Kortzorg (72.), Benatelli (80.)

Spielstatistik
Torschüsse: 15 - 4
Laufdistanz (km): 111,89 – 113,4
Sprints: 198 - 198
Ballbesitz 46% - 54%
Angek. Pässe: 189 - 244
Fehlpässe: 82 - 103
Gew. Zweikämpfe: 97 - 122
Verl. Zweikämpfe: 122 - 97
Ecken: 10 - 3
Abseits: 3 - 2
Verübte Fouls: 16 - 14