Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1988/89

Spielbericht

24. Spieltag - Mittwoch, 24.05.1989 - 17:00

1. FC Magdeburg - BSG Wismut Aue 2:2 (1:1)

1. FC Magdeburg: Dirk Heyne - Frank Cebulla, Dirk Stahmann, Jan Köhler, Frank Siersleben - Peter Köhler, Wolfgang Steinbach, Heiko Bonan (70. Jens Gerlach), Stefan Minkwitz - Markus Wuckel, Uwe Rösler (57. Heiko Laeßig); Trainer: Joachim Streich

BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Heiko Münch, Volker Schmidt, Steffen Lorenz (86. Jens König), Bernhard Konik - Roland Balck (32. Steffen Krauß), Harald Mothes, André Köhler, Andreas Langer - Klaus Bittner, Thomas Weiß; Trainer: Ulrich Schulze

Tore: 0:1 André Köhler (19.); 1:1 Markus Wuckel (23.); 1:2 Thomas Weiß (79.); 2:2 Wolfgang Steinbach (Foulelfmeter, 84.)

Schiedsrichter: Reinhard Purz (Berlin)

Zuschauer: 4000

Gelbe Karte: Heiko Laeßig, Dirk Stahmann / Jens König, Steffen Krauß, Steffen Lorenz, Jörg Weißflog

Gesperrte Spieler: Weißflog (Aue) erhielt seine 3. Gelbe Karte (in Liga und Pokal) und ist für das nächste Pflichtspiel gesperrt.

Torfolge: 0:1 Köhler (19.). Erster Eckball, Weiß zieht ihn von rechts herein, Köhler köpft von der Torraumlinie nahezu unbedrängt ein. 1:1 Wuckel (23.). Einen Freistoß P. Köhlers von der rechten Seite verlängert Cebulla mit dem Kopf, Wuckel schießt aus fünf, sechs Metern ein. 1:2 Weiß (79.). Gerlach verliert am eigenen Strafraum das Leder an Weiß, der umkurvt den herausstürzenden Heyne und schießt ein. 2:2 Steinbach (84., Foulstrafstoß). Wuckel läßt sich bei einem Tackling Schmidts gekonnt fallen. Purz entscheidet auf Strafstoß. Steinbach schießt unhaltbar in die rechte Ecke.

Doppelte Schock-Therapie

Nach sechs Spielen ohne Niederlage (10:2 Punkte) wollte Ulrich Schulze bei seinem ersten Trainerauftritt an seiner langjährigen Wirkungsstätte als Aktiver diese Serie natürlich nicht abreißen lassen. In selbstbewußter Art verordneten seine Mannen dem 1. FCM gleich zweimal eine Schock-Therapie.

Nach recht gutem Beginn der Gastgeber mit Schüssen von Wuckel, Bonan und Minkwitz sorgte Köhler für die erste Ernüchterung. Wuckel konnte zwar ausgleichen doch mehr gelang dem 1. FCM bei allem Eifer nicht, weil die Last des Spiels fast nur von Steinbach und Wuckel getragen wurde, ansonsten aus dem Mittelfeld und aus der Abwehr zu wenig Konstruktives beigesteuert wurde. Cebulla stieß zwar einige Male gefährlich mit vor, bereitete das 1:1 und eine weitere Chance für Steinbach (46.) vor, hatte in der Abwehr aber einige Probleme mit dem drangvollen und dribbelstarken Weiß. Der schließlich sorgte elf Minuten vor dem Abpfiff für den zweiten Schock, womit die Gäste, bei denen auch Münch und Köhler zu gefallen wußten, auf eine hundertprozentige Chancenverwertung verwiesen.

"Nachdem wir es in unserer besten Phase versäumt hatten, die Entscheidung zu erzwingen, sahen wir uns durch einen unglaublichen Fehler von Gerlach erneut im Rückstand", wetterte Trainer Joachim Streich. Sein Gegenüber Ulrich Schulze war auch mit dem Remis (trotz Strafstoßgeschenks für den 1. FCM) zufrieden. Er ging erfreulich kritisch mit seinem Kapitän Weißflog ins Gericht, "der für diese Unbeherrschtheit vom Platz gemußt hätte". Manfred Binkowski, Sportecho, 25.05.1989