Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Oberliga Nordost, Staffel Süd 1991/92

Spielbericht

21. Spieltag - Mittwoch, 01.04.1992 - 18:00

FC Wismut Aue - Bischofswerdaer FV 1:0 (0:0)

FC Wismut Aue: Jörg Weißflog - Mario Nickeleit, Volker Schmidt, Enrico Barth - Dirk Weitze, René Hecker, Ronald Färber, Volker Wetzel - Jörg Kirsten, Tom Stohn (52. John Bemme), Maik Faßl (77. Steven Zweigler); Trainer: Lutz Lindemann

Bischofswerdaer FV: René Groß - Andreas Schmidt, Frank Rietschel (68. Miroslav Franek), Falk Kunze, Fred Bank, Steffen Schmidt, Mario Kleditzsch - Antoni Jelen (78. Gerd Seifert), Andreas Gräulich - Heiko Löpelt, Peter Pordzik; Trainer: Jörg Bär

Tore: 1:0 René Hecker (60.)

Schiedsrichter: Peter Weise (Könitz)

Zuschauer: 1050

Gelbe Karte: Tom Stohn, Enrico Barth / Mario Kleditzsch, Frank Rietschel, Steffen Schmidt

Minimalchance zum Staffelsieg

Erstes Spiel für den neuen Auer Trainer Lutz Lindemann. Foto: Frank Kruczynski

Viel Optimismus gab es vor Beginn dieses Nachholepunktspieles im Auer Umfeld. Die Konsequenzen der vergangenen Tage sollten im Wismutlager in einen Neubeginn fruchten. Immerhin etwa 1.100 Zuschauer erlebten dann auch eine gelungene Premiere des neuen Trainers Lutz Lindemann, der es in kurzer Zeit verstanden hat, seine Mannschaft entsprechend zu motivieren.

Aues Elf, mit Färber und Faßl von Anbeginn, startete sehr einsatzstark und zeigte vom Spielbeginn an den notwendigen Siegeswillen. Dem hatten die Gäste anfangs nur Störaktionen entgegenzusetzen, so daß sich das Geschehen meistens zwischen den Strafräumen abspielte und Torchancen Mangelware blieben. Zwei Kopfballchancen in der 17. und 21. Spielminute für Aue sowie in der 32. Minute für die Gäste durch eine mißglückte Rückgabe der Auer Abwehr waren die spielerischen Höhepunkte der ersten Halbzeit.

Einsatzstarke Begegnung, sehr guter Schiedsrichter Peter Weise

Fünf Verwarnungen und je eine Zehn-Minuten-Zeitstrafe für beide Mannschaften dokumentieren eine kämpferische und einsatzstarke Partie in den ersten 45 Spielminuten, die aber nie in Unfairneß ausartete, sondern Beleg für eine umsichtige Spielleitung des sehr guten Schiedsrichters Peter Weise war. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit eröffnete Faßl mit einem scharfen 18 Meter-Schuß den Reigen vieler guter Auer Chancen, die aber auch zeigten, daß die Gäste mit René Groß einen guten Torwart besitzen. Der konnte in der 60. Spielminute einen Kopfball von Schmidt noch reaktionsschnell parieren. Doch gegen den Nachschuß von Hecker zum hochverdienten Siegtreffer, der das 1:0 brachte, war er machtlos. Bischofswerda spielte in der Folgezeit offensiver, während sich für Aue dadurch gute Konterchancen ergaben, so für Faßl, der in der 65. Minute in aussichtsreicher Position übers Tor schoß. Bange Minuten noch einmal für die Gastgeber, als Färber wegen Foulspiel eine Zehnminutenstrafe erhielt. Doch eine aufopferungsvoll kämpfende Auer Elf verhinderte einen möglichen Teilerfolg der Gäste, beispielsweise in der 78. Minute, als ein Bischofswerdaer Kopfball knapp das Weißfloggehäuse verfehlte.

Zehn Minutenvor Spielschluß wäre fast das zweite Tor für Wismut gefallen, als erst Weitze mit Schrägschuß und dann der eingewechselte Zweigler an dem Gästekeeper scheitern. Fünf Minuten danach erneut die Riesenchance zur Resultatserhöhung durch Zweigler, der völlig freistehend das Leder über das Tor knallte. Zwei Minuten vor Spielschluß gab es erneut eine gefährliche Situation vor dem Wismutgehäuse, als ein Kopfball der Gäste übers Tor strich. Fast im Gegenzug hatte Bemme das verdiente 2:0 auf dem Fuß, doch Groß im Gästetor konnte wiederum parieren. Am Ende Riesenjubel bei den Aktiven und Applaus bei den Zuschauern für dieses interessante und durchaus für Oberligaverhältnisse gutklassige Spiel.

Trainerstimmen

Jörg Bär (Bischofswerda FV 08): "Dies war ein gutes Spiel, trotz schlechter Bodenverhältnisse. Meine Mannschaft ging bis an die Grenze ihres derzeitigen Leistungsvermögens. Obwohl sie verloren hat, bin ich meiner Elf nicht böse. Aue hat verdient gewonnen und seinem neuen Trainer Lutz Lindemann ein gutes Antrittsgeschenk gemacht."

Lutz Lindemann (FC Wismut Aue): "Ich freue mich mit der Mannschaft für diese gelungene Premiere. Die drei Tage Arbeit mit der Elf haben gefruchtet. In diesem kampfbetonten Spiel hätte aber der Siegtreffer schon eher fallen müssen. ich habe gute Ansätze gesehen, bin mir aber auch klar, daß Wunder über Nacht in Aue etwas länger dauern." Jürgen Ullmann, 02.04.1992