FC Wismut Aue: Jörg Weißflog - Mario Nickeleit, Volker Schmidt, Enrico Barth - Dirk Weitze, Mirko Reichel, Tom Stohn (46. Steven Zweigler), Volker Wetzel (76. Jens Möckel) - René Hecker, Jörg Kirsten, John Bemme; Trainer: Heinz Eisengrein
1. FC Markkleeberg: Frank Rost - Frank Wimberger (88. Steffen Kugler), Michael Schmidt, Steffen Kurtz, Jens Thiemig, Peter Arnold, Andreas Treske - Ronald Werner - Felix Oehmig, Steffen Funke, Lutz Schenkel (85. Tilo Schulz); Trainer: Gerd Harnisch
Tore: 1:0 Steven Zweigler (64.); 1:1 Felix Oehmig (72.); 1:2 Felix Oehmig (82.)
Schiedsrichter: Peter Müller (Dresden)
Zuschauer: 1270
Gelbe Karte: Volker Wetzel, Jörg Kirsten / Frank Rost
Riesige Enttäuschung nach erneuter Niederlage
Erste Torchance für Aue: Heckers Schuß in 33. Minute
Die Wismutmannschaft stand in der Pflicht, sich für die beiden Niederlagen in Nordhausen und im Pokal zu rehabilitieren. Aue begann zwar, offensiv die anfangs in der Defensive abwartenden Gäste zu bespielen, dennoch blieben echte Chancen Fehlanzeige. Man versuchte, über Einzelaktionen die kompakte Markkleeberger Abwehr zu überwinden. Erst in der 33. Spielminute (!) gab es dann die erste echte Torchance für den Gastgeber durch Hecker. Doch dessen 20-Meter-Schuß wurde vom überragenden Gastkeeper Rost gehalten. Eine Minute später war es erneut wieder Rost, der eine mögliche Führung für Aue verhinderte. Weitzes Volleyschuß, aus 18 Meter Entfernung scharf abgezogen, wie mit einer spektakulären Parade des Gästetorhüters zur Ecke abgepritscht. Kurz vor der Halbzeitpause scheiterte auch Kirsten, der nach Freistoß in Höhe der Strafraumgrenze abzog, an Rost, dem besten Mann auf dem Spielfeld.
Torchancen für Aue zu Anfang der zweiten Halbzeit
Mit Beginn der zweiten Spielhälfte steigerte Aue den Angriffsdruck und erspielte sich gute Tormöglichkeiten. Der inzwischen eingewechselte Zweigler sowie Hecker verfehlten per Kopf knapp das gegnerische Gehäuse. Doch in der 64. Spielminute folgte der völlig verdiente Führungstreffer für Wismut. Schmidts toller Schuß wurde zwar von Rost pariert, aber dessen Abpraller verwandelte Zweigler zum 1:0.
Verzweifelter Kampf der Auer Veilchen - Abwehr vernachlässigt
Jetzt spitzte sich das Spiel zu. Wismut versuchte, mit unkontrollierter Offensive die Spielentscheidung herbeizuführen und vernachlässigte dabei sträflich die eigene Abwehr. Bei der momentanen spielerischen Verfassung ein folgeschwerer Fehler, der von einer cleveren Mannschaft wie Markkleeberg eiskalt bestraft wird. Schon acht Minuten später wurde Wismut ausgekontert, als Oehmig nach Ablage per Kopf zum Ausgleich einschoß. Eine Minute später mußte Weißflog erneut Kopf und Kragen riskieren, um eine weitere Gästechance zunichte zu machen. Während Aue nun verzweifelt um einen möglichen Punkteverlust kämpfte, war es erneut Oehmig, der nach einem weiten Flankenwechsel (zu lasch gedeckt) in Ballbesitz kam und zum Siegestor der Gäste einschoß. Obwohl in der Folgezeit noch Weitze und Nickeleit Chancen zum Ausgleich herausarbeiteten, konnte die Markleeberger Elf ihren Sieg dank großer kämpferischer Leistung über die Spielzeit retten.
Saisonziel - Staffelsieg - in weite Ferne gerückt
Am Ende war riesige Enttäuschung bei den Aktiven und vor allem bei den treuen Zuschauern zu beachten, die kopfschüttelnd das Stadion verließen. Das Saisonziel, mit einem angestrebten Staffelsieg, ist nun in weite Ferne gerückt. Sechs Punkte Abstand bei noch einem ausstehenden Nachholespiel zum Spitzenreiter Zwickau lassen selbst den kühnsten Optimisten resignieren. Jürgen Ullmann, Freie Presse, 23.03.1992
|