Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Oberliga Nordost, Staffel Süd 1993/94

Spielbericht

14. Spieltag - Samstag, 27.11.1993 - 14:00

Bischofswerdaer FV - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:0)

Bischofswerdaer FV: René Groß - Andreas Schmidt, Falk Kunze, Andreas Diebitz, Mario Kleditzsch - Robert Wittholz (72. Fred Bank), Tilo Kosmetschke, Tino Gottlöber (72. Daniel Heßler), Mario Kreibich - Miroslav Franek, Peter Pordzik; Trainer: Jörg Bär

FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Detlef Müller, Volker Schmidt, Moudachirou Amadou - Frank Rietschel, Maik Faßl, Ronald Färber, Boris Lucic - Daniel Sonner, Mirko Reichel, Jan Schmidt; Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 0:1 Maik Faßl (47.)

Schiedsrichter: Matthias Guse (Blankenhain)

Zuschauer: 530

Gelbe Karte: Peter Pordzik / -

Rote Karte: Mario Kleditzsch (68.) / -

Drei Treffer - ein Tor

Die Fußballer des FC Erzgebirge Aue spielen weiter auf Erfolgskurs. Beim Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga in der vergangenen Saison, dem FV Bischofswerda, siegten die Erzgebirger hochverdient mit 1:0. Im Duell Ostsachsen gegen Westsachsen bewies der Auer Club erneut seine hervorragende Moral. Was die Lindemanntruppe vor allem nach der Pause zeigte, nötigte allen Respekt ab.

Auf tückisch glattem, fünf Zentimeter festgewalztem Schneeboden, entwickelte sich ein sehr gutes Amateuroberligaspiel. Trotz der Bedeutung der Partie lieferten sich beide Teams einen fairen Kampf. Daran ändert auch die Rote Karte für Kleditzsch nach Foul an Reichel nichts (67.). Die komplizierten Bodenverhältnisse verlangten alles ab.

In den ersten 45 Spielminuten ist das Konzept der Gäste, nichts anbrennen zu lassen, aufgegangen. Den Platzbesitzern wurde nichts gestattet. Aue bedachte sich auf die eigene Torabsicherung. Die einzige Chance für die "Schiebocker" war ein Kopfball von Diebitz (18.), der jedoch sein Ziel knapp verfehlte. Alles andere, was auf das Auer Gehäuse kam, war eine sichere Beute für den souveränen Torwart Jörg Weißflog.

Wie schon im Heimspiel gegen Gera, gelang den Veilchen auch in Bischofswerda sofort nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit der Siegtreffer. Nach Eckball von Boris Lucic schaffte Maik Faßl per Kopf das 0:1 (47.). Bereits vier Minuten später besaß Daniel Sonner die Riesenmöglichkeit zum 0:2. Nach einer Direktkombination über acht Stationen bekam der Engländer zehn Meter vor dem Tor den Ball serviert. Sein Knaller verfehlte um Zentimeter das Bischofswerdaer Gehäuse.

Die Gäste aus dem Erzgebirge bestimmten im zweiten Spielabschnitt eindeutig das Geschehen. Einbahnstraßenfußball stand auf der Tagesordnung. Bei den Platzbesitzern ging kaum noch etwas nach vorn. Nicht eine einzige Chance erarbeiteten sie sich nach dem Pausentee. Aue hatte das Heft des Handelns fest im Griff. Jan Schmidt, erneut als Stürmer aufgeboten (Mirko Ullmann kam wegen einer Zerrung) nicht zum Einsatz, erzielte nach 57 Minuten ein herrliches Kopfballtor. Schiedsrichter Guse aus Jena ver- weigerte jedoch die Anerkennung des Treffers wegen einer angeblichen Abseitsstellung. Selbst die einheimischen Zuschauer staunten über diese Entscheidung.

Möglichkeiten zur Resultatserhöhung besaß Maik Faßl nach 74 und 78 Spielminuten. Beim ersten Versuch konnte der Bischofswerdaer Keeper den Flachschuß parieren, beim zweiten kam der Torschütze zum 0:1 fünf Meter vor dem Kasten frei zum Schuß, im letzten Moment wurde der Ball jedoch noch von der Torlinie gespitzelt. Daniel Sonner erzielte drei Minuten vor Spielschluß einen weiteren Auer Treffer. Auch dieses Tor gab Schiedsrichter Guse wegen angeblicher Behinderung durch Faßl nicht.

Mit einer total überlegen geführten zweiten Halbzeit geht der erneute Auswärtssieg der Veilchen vollauf in Ordnung. Große Anerkennung verdienten die 150 mitgereisten Auer Fans. Über die gesamte Spielzeit von 90 Minuten sang die Fangruppe, ähnlich wie die Dortmunder Anhänger beim Kopenhagen-Spiel im Europapokal, zur Unterstützung der Auer Mannschaft. Klasse, weiter so! Trainer Lutz Lindemann lobte nach Spielschluß seine gesamte Truppe, vor allem die Moral und die Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. RL, Freie Presse, 29.11.1993