Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

4. Spieltag - Mittwoch, 20.08.1997 - 18:00

Chemnitzer FC - FC Erzgebirge Aue 3:0 (1:0)

Chemnitzer FC: Steffen Süßner - Thomas Laudeley, Jano Hennig, Ingo Hertzsch - Torsten Bittermann, André Krasselt, Alexander Tetzner (67. Mirko Ullmann), Sven Köhler, Hendrik Liebers - Jörg Schmidt (90. Marco Franke), Amir Osmanovic; Trainer: Christoph Franke

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Enrico Barth, Mentor Miftari, Jörg Palke (83. Rico Reinold) - Dirk Rettig, Ronny Thielemann, Carsten Romanowsky, Udo Tautenhahn, Udo Fankhänel - Gentian Stojko (60. Steven Zweigler), Mike Sadlo (32. Sven Kubis); Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 1:0 Jörg Schmidt (45.); 2:0 Amir Osmanovic (84.); 3:0 Jörg Schmidt (90.)

Schiedsrichter: Helmut Bley (Sehma)

Zuschauer: 5500

Gelbe Karte: Jörg Schmidt / Jörg Palke, Mentor Miftari, Ronny Thielemann, Udo Tautenhahn

Lindemann genießt weiter das Vertrauen

Es war in der 84. Minute, als Jörg Weißflog von der Reservebank aufs CFC Spielfeld rannte und Mirko Ullmann umarmte. Der Ex-Auer hatte gerade mustergültig das 2:0 vorbereitet. Am Ende jubelten die Himmelblauen gestern über einen 3:0-Erfolg. "Ich habe volles Vertrauen in Steffen Süßner. Er wird sowieso nicht viel zu tun bekommen", orakelte der verletzte Keeper-Routinier und sprach seinem 19jährigen Vertreter Mut zu. Er sollte recht behalten. Ovationen für den Chemnitzer FC nach dem ersten Sieg nach 1989 gegen den Erzrivalen. Die Lila-Weißen aus Aue aber gehen in der Fußball-Regionalliga schweren Zeiten entgegen.

Eine halbe Stunde passierte nicht viel im Stadion an der Gellertstraße. Die Kontrahenten schienen gegenseitig auf den Fehler des anderen zu warten. Als die Partie so dahinplätscherte, hatte CFC-Mittelfeldspieler Alexander Tetzner ein Einsehen mit der erwartungsvollen Kulisse. Der agile und lauffreudige Kicker nahm eine mißglückte Auer Rückgabe auf, traf allerdings aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Nur eine Minute später verfehlte erneut "Tetze" mit einem Distanzschuß das Gehäuse nur knapp.

Mike Sadlo (Aue, links) im Angriff, rechts Alexander Tetzner (CFC). Foto: Frank Kruczynski

Waren die 5500 Zuschauer nun endgültig wieder wachgerüttelt, so konnte dies nur die Abwehr der Erzgebirger nicht von sich behaupten. In der 45. Minute gingen die Himmelblauen, die das Geschehen in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit bestimmt hatten, verdient in Führung. Jörg Schmidt, der kaum vom Ball zu trennen war, marschierte nach schöner Kopfballablage von Amir Osmanovic auf das Auer Tor zu und ließ Beuckert aus spitzem Winkel keine Chance. Welche Wirkung würde dieser Rückstand kurz vor der Pause bei den ohnehin verunsicherten "Veilchen" hinterlassen? Zunächst war von einem Schock nichts zu spüren, eher von einem Aufbäumen. Dabei klebte der Elf von Lutz Lindemann in der 50. Minute das Pech am Stiefel, als Gentian Stojko nur die Querlatte traf.

Die beste Gelegenheit der Auer wirkte aber wie ein Strohfeuer. Denn anschließend konterten die Platzherren mehrfach den Kontrahenten aus, verrieten aber erneut im Abschluß eklatante Schwächen. Ob Osmanovic (53./61.), Torsten Bittermann (57.) oder der eingewechselte Mirko Ullmann (75.), alle zielten sie zu ungenau. Erst auf Vorlage des Ex-Auers Ullmann stellte Osmanovic endgültig die Weichen auf Sieg. Aus Nahdistanz schob der Bosnier zum 2:0 ein. Dribbelkünstler Schmidt machte den 3:0-Endstand perfekt.

Respekt, wie die Schützlinge von Christoph Franke gegenwärtig ihre Möglichkeiten ausschöpfen. Das Gegenteil muß man vom FC Erzgebirge behaupten. Präsident Uwe Leonhardt sprach Coach Lutz Lindemann nach der bitteren Niederlage dennoch weiter das Vertrauen aus. Thomas Prenzel, Freie Presse, 21.08.1997