Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

5. Spieltag - Samstag, 23.08.1997 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Lok Altmark Stendal 2:0 (2:0)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Mentor Miftari, Rico Reinold (75. Carsten Romanowsky) - Ronny Thielemann, Udo Fankhänel, Udo Tautenhahn, Dirk Rettig, Dirk Hempel (78. Steven Zweigler), Ervin Skela - Vitas Rimkous (36. Sven Kubis); Trainer: Lutz Lindemann

Lok Altmark Stendal: Frank Pietruska - Detlef Suchanek (65. Jörn Schulz), Dirk Grempler, Torsten Aurich - Andreas Schmidt, Sylvio Demuth, Steffen Lenz, Thomas Lässig, Khvicha Shubitidze - Rainer Wiedemann (88. Ronny Dau), Henry Berg (65. Enrico Neitzel); Trainer: Klaus Urbanczyk

Tore: 1:0 Udo Tautenhahn (20.); 2:0 Dirk Hempel (44.)

Schiedsrichter: Burkhard Pleßke (Coppanz)

Zuschauer: 2000

Gelbe Karte: Mentor Miftari, Udo Tautenhahn / Rainer Wiedemann, Dirk Grempler, Torsten Aurich, Thomas Lässig

Udo Tautenhahn reißt das Ruder herum

Die Fußballer vom FC Erzgebirge Aue haben am Samstag gezeigt, daß sie das Siegen in der Regionalliga nicht verlernt haben. Gegen den FSV Lok Altmark Stendal gelang ein überzeugender 2:0-Heimerfolg. Der stille Protest der Fans, die sich nach dem schwachen Saisonstart diesmal im Gästeblock versammelt und alle Fahnen verkehrt aufgehangen hatten, war schon zur Pause beendet. Zum Schluß feierten sie sogar Trainer Lutz Lindemann mit Sprechchören.

"Ich habe versucht, die Spieler an der Ehre zu packen. Heute sind Routiniers wie Udo Tautenhahn und Jörg Palke mit gutem Beispiel vorangegangen, haben die anderen mitgerissen", sagte der Coach nach dem Abpfiff. Ohne die verletzten Enrico Barth und Mike Sadlo übernahm der FCE sofort die Initiative. Nach herrlichem Zusammenspiel zwischen Dirk Hempel und Ronny Thielemann kam nach 20 Minuten Ervin Skela auf der rechten Seite an den Ball. Der sah den freien Udo Tautenhahn, der mit Flachschuß aus spitzem Winkel die erlösende Führung erzielte.

"Eigentlich hätte ich mich heute an die Spitze der Torschützenliste schießen können, so viele Chancen hatte ich", lächelte Tautenhahn, der sich in der offensiveren Rolle sichtlich wohl fühlte und zum überragenden Akteur auf dem Feld avancierte. Er überzeugte mit viel Übersicht bei Fernschüssen und war mit seinen Kopfbällen ein ständiger Gefahrenherd im gegnerischen Strafraum. In der 34. Minute leitete Tautenhahn mit einem Zuckerpaß auf den freien Hempel die nächste Großchance ein, aber der Blondschopf vertändelte das Leder im Strafraum. Kurz vor der Pause klappte es bei dem Ex-Jenenser besser, als sein Freistoß zum 2:0 einschlug.

Vitas Rimkous (Aue, links) im Zweikampf mit Stendals Dirk Grempler. Foto: Frank Kruczynski

Im zweiten Durchgang hätten die Veilchen das Resultat durchaus höher schrauben können, aber es wollte kein weiterer Treffer gelingen. Stendal kam kaum zum Zug, weil die Spitzen total abgemeldet wurden. Rico Reinold ließ Rainer Wiedemann keinen Stich. Der entnervte FSV-Kapitän hatte Glück, als er nach einer groben Tätlichkeit gegen den Auer Youngster nur die gelbe Karte sah. Obwohl insgesamt längst noch nicht alles rund lief, hat sich die Mannschaft des FCE vor ihren Anhängern rehabilitiert.

"Dieser Sieg war ein Teil Wiedergutmachung", sagte ein erleichterter Udo Fankhänel. Trainer Lindemann: "Wir werden aber nicht in Euphorie verfallen, sondern müssen uns Spiel für Spiel weiter steigern. Mein Dank gilt den Zuschauern, die uns heute den Rücken gestärkt haben." Uli Steudel, Freie Presse, 25.08.1997