Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

10. Spieltag - Samstag, 27.09.1997 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Spandauer SV 2:0 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Mentor Miftari, Enrico Barth (56. Sven Kubis) - Dirk Rettig, Ronny Thielemann, Carsten Romanowsky, Dirk Hempel, Ervin Skela - Mike Sadlo, Gentian Stojko (57. Vitas Rimkous); Trainer: Lutz Lindemann

Spandauer SV: Marco Eckstein - Andreas Schiemann, Evgen Dragunov, Christoph Höche - Karsten Nied, Zoran Milinkovic (68. Stephan Kusche), Andriy Roslyakov, Jens-Oliver Buchmann, Oliver Glöden (46. Rrustem Podvorica) - Jaroslaw Wojtal, Maik Eidtner; Trainer: Helmut Koch

Tore: 1:0 Gentian Stojko (21.); 2:0 Sven Kubis (84.)

Schiedsrichter: Lothar Kruse (Bischofferode)

Zuschauer: 2200

Gelbe Karte: Dirk Rettig / Jens-Oliver Buchmann, Christoph Höche, Zoran Milinkovic

Keine Prämie für Auer

Der FC Erzgebirge Aue bleibt in der Fußball-Regionalliga auf dem Vormarsch. Beim 2:0-Heimerfolg über den Spandauer SV erzielten am Samstag mit Gentian Stojko und Sven Kubis zwei der neuen Stürmer ihr jeweils erstes Punktspieltor für die Veilchen. Trotzdem blieb der FCE spielerisch vieles schuldig, vor allem in der zweiten Halbzeit.

"Die Spieler müssen auf dem Platz mehr Verantwortung übernehmen", forderte Trainer Lutz Lindemann nach dem Abpfiff. Außerhalb des Rasens kann er das seinen Schützlingen nicht vorwerfen. Immerhin haben sie spontan auf alle Siegprämien verzichtet. "Das gilt rückwirkend ab 1. Juli und so lang, bis wir auf dem vierten Platz stehen", bestätigte Kapitän Ronny Thielemann, der gemeinsam mit dem Spielerrat (Udo Tautenhahn, Udo Fankhänel und Jörg Palke) diese Entscheidung im Kader durchgesetzt hat. "Wir haben eingesehen, daß es an uns liegt, wenn nach dem schwachen Start nur noch wenige Zuschauer ins Stadion kommen und dem Verein Einnahmen verlorengehen." Statt dem von Schatzmeister Bertram Höfer kalkulierten Zuschauerschnitt von 4200, kamen bislang nur 2600 pro Spiel ins Erzgebirgsstadion.

Am Sonnabend sahen die Fans eine starke Startphase der Gastgeber, die zunächst über beide Flügel Druck machten. Von rechts zirkelten Manndecker Enrico Barth und der gut aufgelegte Dirk Rettig immer wieder Flanken in den Strafraum, links wirbelte Carsten Romanowsky. Das 1:0 nach 20 Minuten war überaus verdient, gingen ihm doch einige verheißungsvolle Szenen voraus. Nach einer Rettig-Ecke traf zwar Mike Sadlo den Ball volley nicht optimal, aber Gentian Stojko lochte ein. Es folgten ein mustergültiger Konter, eingeleitet von Ervin Skela, über Stojko, Rettig und Sadlo sowie ein kapitaler Romanowsky-Schuß aus gut 30 Metern. Aber damit hatte Aue sein Pulver verschossen.

Gentian Stojko (Aue, Mitte) überwindet Spandaus Torhüter Marco Eckstein zum 1-0. Foto: Frank Kruczynski

Mitte der zweiten Halbzeit hatte Spandau seine beste Phase und bei zwei Kontern den Ausgleich auf dem Fuß. Erst flankte Roslyakov und Wojtal köpfte nur knapp vorbei, dann strich ein Schuß von Eidtner nur knapp über das Tor. Erst im Schlußgang gelang dem FCE die endgültige Entscheidung. Nach einem Abwehrfehler konnte Skela urplötzlich frei in den Strafraum eindringen. Seinen Schuß wehrte zwar SSV-Torhüter Eckstein noch ab, aber im Nachschuß war Sven Kubis zur Stelle. Und während Gästetrainer Helmut Koch mit der Leistung des Schiedsrichters haderte, ärgerte sich FCE-Coach Lindemann über seine Einwechsler: "Die wirkten müder, als alle anderen Spieler." Uli Steudel, Freie Presse, 29.09.1997