Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

12. Spieltag - Samstag, 18.10.1997 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - FC Berlin 0:0

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Mentor Miftari, Enrico Barth - Ronny Thielemann, Udo Tautenhahn, Dirk Rettig (54. Dirk Hempel), Carsten Romanowsky (37. Udo Fankhänel), Ervin Skela - Mike Sadlo (54. Sven Kubis), Gentian Stojko; Trainer: Lutz Lindemann

FC Berlin: Daniel Bartel - Mario Kallnik, Heiko Brestrich, Mario Maek - Davor Krznaric, Sven Ohly (85. Ayhan Gezen), Thomas Dahlke, Marco Höppner, Timo Lesch - Sebastian Müller (88. Marek Seruga), Bernd Jopek; Trainer: Werner Voigt

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Andreas Dommaschk (Lübben)

Zuschauer: 3100

Gelbe Karte: Mentor Miftari, Enrico Barth / Daniel Bartel, Bernd Jopek, Mario Maek

Veilchen kommen mit einem blauen Auge davon

Torhüter Beuckert wieder bester Spieler bei Gastgebern

Schon wieder ein Sakko zerrissen, dabei gab es wirklich nichts zu jubeln, frotzelte Vizepräsident Martin Henselin nach dem mageren 0:0 des FC Erzgebirge Aue in der Fußball-Regionalliga gegen den FC Berlin. Aber die Gastgeber hatten allen Grund, auch damit zufrieden zu sein. Erstens hat der FC Erzgebirge in der Tabelle gegen die unmittelbare Konkurrenz keinen Boden eingebüßt. Andererseits schmeichelt das Remis, denn die Gäste wirkten spritziger und waren bei ihren Kontern mehrfach der Führung nahe.

Dem hatten die Erzgebirger nur eine hochkarätige Möglichkeit entgegenzusetzen. Die hätte allerdings zum Tor führen müssen. Aber Sven Kubis versagten die Nerven. Während der Keeper schon geschlagen war, schoß der für Mike Sadlo eingewechselte Ex-Cottbuser einen Berliner Verteidiger an. "Vielleicht habe ich zu lange gezögert", haderte "Kubi" nach dem Abpfiff, da sich die Lila-Weißen schleunigst in die Kabine verabschiedeten, als wollten sie sich verstecken.

Die Berliner spielten von Beginn an im Lößnitztal frech auf, hatten mit Timo Lesch und dem pfeilschnellen Sebastian Müller zwei Spieler im Team, die von den Gastgebern nie richtig unter Kontrolle gebracht wurden. Müller jagte schon nach einer Viertelstunde das Leder an den Pfosten. "Wir sind zu brav", forderte Trainer Lutz Lindemann mehr Einsatz. Aber im Spiel des FC Erzgebirge blieb vieles nur Stückwerk. Symptomatisch eine Szene aus der 18. Minute: Mike Sadlo erkämpfte sich rechtsaußen den Ball, sein Rückpaß in den Strafraum ging auch in den Rücken von Gentian Stojko.

Auch der Seitenwechsel brachte keine Wende. Die Konter der Berliner saßen wie Nadelstiche. Allein Torwart Sven Beuckert, wieder bester Mann im Auer Team, ließ sich nicht überraschen. So entschärfte er mit einer Glanztat einen Schuß von Marco Höppner, der in knapp zehn Metern Entfernung frei zum Schuß gekommen war. Als in der 70. Minute dann Kubis die größte Chance des FC Erzgebirge vergeigte, glaubte kaum noch jemand im Stadion an einen Auer Sieg. Ein Freistoß von Ervin Skela, der sich gefährlich auf das Tornetz senkte, war die letzte verheißungsvolle Aktion.

"Ich hatte heute nie das Gefühl, daß wir das Spiel gewinnen können",sagte Lindemann zur Pressekonferenz. Da gibt ihm auch das Eckenverhältnis von 6:3 für die Gäste recht. Uli Steudel, Freie Presse, 20.10.1997