Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

14. Spieltag - Samstag, 01.11.1997 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - 1. FC Union Berlin 1:0 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Mentor Miftari (30. Sven Kubis), Enrico Barth - Ronny Thielemann, Udo Tautenhahn, Dirk Rettig, Carsten Romanowsky, Ervin Skela - Mike Sadlo (65. Udo Fankhänel), Gentian Stojko (65. Vitas Rimkous); Trainer: Lutz Lindemann

1. FC Union Berlin: Oskar Kosche - Tom Persich, Sven Meyer (75. Marco Küntzel), Ronny Nikol - Thomas Petzold, Almedin Civa, Ingolf Schneider (46. David Bergner), Roland Wendt, Daniel Petrowsky - Norman Struck, Nico Patschinski; Trainer: Frank Vogel

Tore: 1:0 Udo Tautenhahn (Handelfmeter, 45.)

Schiedsrichter: Jens Cyrklaff (Neuhausen)

Zuschauer: 3400

Gelbe Karte: Jörg Palke, Udo Tautenhahn / -

Rote Karte: - / Ronny Nikol (45., Notbremse)

FC Erzgebirge setzt Erfolgskurs fort

Union mit Handelfmeter bezwungen

Fußball ist manchmal schwer zu begreifen. Da spielt der FC Erzgebirge Aue gegen Union Berlin eine Halbzeit lang überlegen, geht mit einer verdienten 1:0-Führung in die Kabine und kommt dann in Überzahl noch arg in Bedrängnis. Unterm Strich ein glücklicher Sieg für die Veilchen, die damit ihren Erfolgskurs in der Regionalliga fortsetzen. "Wir werden diesen Sieg kritischer auswerten als alle anderen", versprach Trainer Lutz Lindemann, der bis zur Pause eine sehr engagiert aufspielende Auer Mannschaft sah.

Zwar wurden mehrere gute Chancen ausgelassen, aber ein Handelfmeter, verwandelt von Udo Tautenhahn, brachte unmittelbar vor dem Pausenpfiff das erlösende 1:0. Gleichzeitig wurde Union-Manndecker Ronny Nikol vom Platz gestellt. "Jetzt wird sich zeigen, ob wir schon eine Klassemannschaft sind", hatte Lindemann seinen Schützlingen in der Kabine ins Gewissen geredet. Die Antwort der Kicker war ernüchternd, denn mit Wiederbeginn übernahmen die dezimierten Gäste die Initiative und hatten mehrfach den Ausgleich auf dem Fuß.

Unhaltbar für Union-Torhüter Oskar Kosche hat Aues Udo Tautenhahn (links, jubelnd) per Elfmeter das Tor des Tages erzielt. Foto: Frank Kruczynski

Gegen elf Gästespieler hatten die Veilchen in der ersten Halbzeit eindeutig mehr vom Spiel. Carsten Romanowsky und Dirk Rettig machten Druck über die Außenbahnen und leiteten gute Chancen ein, die aber ungenutzt blieben. So strich ein Kopfball von Gentian Stojko (17.) vorbei. Dann scheiterte Mike Sadlo nach Rückpaß von Ervin Skela (26.) am Union-Keeper Oskar Kosche. Wenig später kam Skela unter Bedrängnis nicht richtig zum Zug.

Aber die Bemühungen sollten doch noch belohnt werden. In der 45. Minute war der für den verletzten Mentor Miftari eingewechselte Sven Kubis urplötzlich auf der rechten Seite frei. Seine flache Eingabe jagte Mike Sadlo aufs Tor. Doch der Ball blieb irgendwie auf der Linie hängen. Der nicht immer sicher wirkende Schiedsrichter Jens Cyrklaff aus Cottbus entschied sofort auf Elfmeter und stellte nach Unterredung mit seinem Assistenten auch noch Handsünder Ronny Nikol vom Platz. Udo Tautenhahn behielt vom Strafstoßpunkt die Nerven.

Was die Zuschauer aber in der zweiten Halbzeit erlebten, hatte wohl keiner erwartet. Union drückte in Unterzahl auf den Ausgleich, Aue war lediglich bei zwei Kontern, eingeleitet von Vitas Rimkous, gefährlich. Nur Torwart Sven Beuckert ließ sich nicht überraschen: "Gegen zehn Mann ist es immer schwer. Die haben mich bei der Kälte richtig warm geschossen", schätzte der Auer Keeper ein. Am Ende blieben drei Zähler für die Erzgebirger und eine Serie, die sich sehen lassen kann: Im zehnten Spiel ist Aue ungeschlagen, erkämpfte davon acht Siege. Uli Steudel, Freie Presse, 03.11.1997