Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

15. Spieltag - Sonntag, 09.11.1997 - 14:00

FC Sachsen Leipzig - FC Erzgebirge Aue 2:0 (1:0)

FC Sachsen Leipzig: Marco Sejna - Béla Virág, Carsten Sänger, Attila Kriston (76. Almir Filipovic) - Roman Müller, Steffen Hammermüller, Frank Rietschel, Vidmantas Vysniauskas, Sven Kaiser - Mike Lünsmann, Oleg Golovan; Trainer: Carsten Sänger

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Ronny Thielemann, Dirk Rettig, Jörg Palke - Udo Tautenhahn (52. Sven Kubis), Frank Seinig (73. Uwe Vogel), Carsten Romanowsky (75. Gentian Stojko), Udo Fankhänel, Ervin Skela - Vitas Rimkous, Mike Sadlo; Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 1:0 Vidmantas Vysniauskas (43.); 2:0 Oleg Golovan (85.)

Schiedsrichter: Lutz-Michael Fröhlich (Berlin)

Zuschauer: 3900

Gelbe Karte: Frank Rietschel / Dirk Rettig, Frank Seinig, Ronny Thielemann, Sven Kubis

Erste Niederlage nach zehn Spielen

In einem äußerst kampfbetonten Regionalligaspiel zog der FC Erzgebirge Aue gestern beim FC Sachsen Leipzig mit 0:2 (0:1) den Kürzeren. Für Aue war es nach zehn Spielen die erste Niederlage. Die Treffer für die Gastgeber fielen jeweils am Ende der beiden Spielhälften. In der 43. Minute war Vysniauskas der Torschütze zum 1:0 für die Messestädter. Fünf Minuten vor Schluß stellte Golowan, der nach einem Freistoß am schnellsten schaltete, den 2:0-Endstand her.

Der FC Erzgebirge hatte in der ersten Halbzeit die gleichen Spielanteile wie der FC Sachsen, der ohne den verletzten Boris Lucic antrat. Während aber der formverbesserte Rimkous in der 25. Minute bei einem Rückpaß der Leipziger auf ihren Torhüter nicht schnell genug schaltete, bewies Vysniauskas in der 43. Minute besseren Torinstinkt. Rimkous war es auch, der in der 66. Minute freistehend nicht zum Ausgleich vollenden konnte. Trainer Lutz Lindemann setzte anschließend alles auf eine Karte, brachte mit Kubis und Stojko zwei offensive Kräfte, doch auch sie konnten das Blatt nicht mehr wenden. Stattdessen erzielte Golowan in der 85. Minute das spielentscheidende 2:0.

Trainer Lindemann, der von einem verdienten Sieg der Leipziger sprach, lobte seine Mannschaft für den ritterlichen Kampf. "Uns ist es leider nicht gelungen, ein Tor zu machen, sonst wäre das Spiel vielleicht anders verlaufen", meinte der Coach. Carsten Sänger, der Spielertrainer des FC Sachsen, war am Ende froh über den Sieg seiner Mannschaft. "Mit dem 1:0 kurz vor der Halbzeit waren wir im Vorteil, den wir schließlich bis zum Schluß sogar noch ausbauen konnten", lautete das Fazit von Sänger.

Eine kuriose Begebenheit ereignete sich in der zweiten Spielhälfte an der Seitenlinie. Als sich Kujtim Shala selbst einwechseln wollte und Assistenztrainer Frank Rohde das verhinderte, rastete der Kosovo-Albaner wieder einmal aus, beschimpfte Rohde und anschließend auch noch Zuschauer. "Das hat noch ein Nachspiel", sagte nur kurz dazu Trainer Sänger. Der FC Sachsen hatte Shala im August für 400.000 Mark vom VfB Leipzig gekauft, wo er zuvor fristlos entlassen worden war. Aus Verletzungsgründen war der Mittelfeldspieler jedoch kaum zum Einsatz gekommen. Stefan Unger, Freie Presse, 10.11.1997