Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

16. Spieltag - Samstag, 22.11.1997 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Rot-Weiß Erfurt 2:1 (0:0)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Mentor Miftari, Enrico Barth - Dirk Rettig (74. Dirk Hempel), Ervin Skela, Udo Tautenhahn, Ronny Thielemann, Udo Fankhänel - Mike Sadlo (53. Steven Zweigler), Vitas Rimkous (46. Gentian Stojko); Trainer: Lutz Lindemann

Rot-Weiß Erfurt: Steffen Kraus - Jens Große (46. Ronny Fuhrmann), Heiko Nowak, André Tews - Dominik Schneider (64. Zoltan Mate Biro), Piet Schönberg, Gediminas Sugzda, Christian Ertmer, Nico Scheller, Michael Schmidt - Ronny Hebestreit; Trainer: Jürgen Raab

Tore: 1:0 Ervin Skela (61.); 2:0 Udo Tautenhahn (63.); 2:1 Zoltan Mate Biro (88.)

Schiedsrichter: Rainer Spickenagel (Mixdorf)

Zuschauer: 2400

Gelbe Karte: - / Ronny Fuhrmann, Michael Schmidt

Rettig und Skela stellten die Weichen auf Sieg

Mit einem Doppelschlag in der zweiten Halbzeit kam Aue zum neunten Erfolg und bot dabei die bislang das beste Heimspiel. Beide Male bereitete Rettig die Tore vor, so daß Skela und Tautenhahn wenig Mühe hatten, den ansonsten gut haltenden Kraus im Erfurter Tor zu bezwingen. Das war bis zu diesem Zeitpunkt für den Gastgeber verdient, denn der FCE hatte die größeren Spielanteile.

Die Erfurter spielten diesmal nur mit einer Sturmspitze (Hebestreit), der im Wechsel von Palke oder Barth bewacht wurde. So schaltete sich Barth besonders in der ersten Halbzeit öfters in das Auer Angriffsspiel ein. Aber den beiden FCE-Sturmspitzen Rimkous und Sadlo gelang zu wenig, so daß sie nach der Pause für Stojko und Zweigler (Comeback nach Spielen in der Zweiten) Platz machen mußten. Spielmacher Skela steigerte sich in Durchgang zwei enorm und sorgte als Ideenspender für sehenswerte Kombinationen.

Im Nebel von Aue: Ervin Skela (links) und Mentor Miftari, dahinter Dirk Rettig. Foto: Frank Kruczynski

Auch auf Erfurter Seite kam mit Biro mehr Druck. Rot-Weiß verlangte den Erzgebirglern alles ab, aber mehr als der Anschlußtreffer gelang nicht. Auch wenn im schönen Lößnitztal ein plötzlicher Nebeleinbruch die Sicht so beeinträchtige, daß nur mit dem Flutlicht Abhilfe geschaffen werden konnte, an Durchblick mangelte es der Elf von Jürgen Raab nicht, vielmehr an Durchsetzungsvermögen. Bernd Friedrich, Kicker, 24.11.1997

Enrico Barth im 100. gut aufgelegt

Der ostdeutsche Fußballklassiker zwischen Aue und Erfurt wurde zum 80. Mal ausgetragen. Das 2:1 war der 29. Sieg für die Erzgebirgler bei 32 Unentschieden und 19 Niederlagen. Wie schon so oft in der Vergangenheit gab es auch diesmal ein heiß umkämpftes Duell. Und wie stets stand das Fairplay im Mittelpunkt. Schiedsrichter Spickenagel, Sohn des früheren DDR-Nationalkeepers Karl-Heinz vom FC Vorwärts, brauchte nur zweimal die Gelbe Karte zeigen und hatte insgesamt leichtes Amtieren. Für Abwehrspieler Enrico Barth war es der 100. Punktspieleinsatz für Aue. Seit 1990 trägt er das Veilchentrikot, spielte aber zwischenzeitlich (1993 bis 1997) für den SV Waldhof Mannheim in der 2. Bundesliga. In dieser Jubiläumspartie wartete er mit einer seiner besseren Leistungen in dieser Halbserie auf. Von Lutz Lindemann wieder ins heimatliche Erzgebirge zurückgeholt, um die Lücke des nach Cottbus abgewanderten Amadou zu schließen, hatte er längerfristig mit Verletzungen zu kämpfen, nähert sich offenbar nun dem gewohnten und erwarteten Leistungsvermögen.

Raab wie Lindemann dementieren Jena-Ambitionen

In der Pressekonferenz waren sich alle darüber einig, daß beide Trainer, Lutz Lindemann wie Jürgen Raab, beide einst in Jena Teamkameraden und Nationalspieler, nach anfänglichen Startschwierigkeiten mit ihren Mannschaften auf einem guten Weg sind. Deshalb stellte ein Thüringer Journalist nicht ganz unbegründet die Frage, ob sich einer der beiden Herren vorstellen könnte, in Jena die Geschicke des FC Carl Zeiss in die Hände zu nehmen. Aber beide lehnten ab mit der Begründung, daß sie in Erfurt bzw. Aue ihre Verträge erfüllen wollen. Häuslebauer Lutz Lindemann betonte, daß er "Herz und Verstand" an den FC Erzgebirge "auf lange Sicht" gebunden hat. Bernd Friedrich, Kicker, 24.11.1997