Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

18. Spieltag - Sonntag, 14.12.1997 - 13:00

VFC Plauen - FC Erzgebirge Aue 2:2 (1:1)

VFC Plauen: Jens Golle - Maik Soschinski, Steffen Dünger, Danny Bach - Ingo Walther, Heiko Riedel, Jens Starke, Stefan Stadelmann, Ronald Färber - Arnd Spranger, Andriy Zapyshnyi (79. Mario Brömßer); Trainer: Frank Papritz

FC Erzgebirge Aue: Dirk Böhme - Jörg Palke, Mentor Miftari, Enrico Barth - Dirk Hempel (51. Carsten Romanowsky), Udo Tautenhahn, Udo Fankhänel, Ronny Thielemann - Ervin Skela, Gentian Stojko (74. Sven Kubis), Steven Zweigler (58. Mike Sadlo); Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 1:0 Andriy Zapyshnyi (25.); 1:1 Gentian Stojko (45.); 1:2 Mike Sadlo (61.); 2:2 Arnd Spranger (67.)

Schiedsrichter: Harald Sather (Grimma)

Zuschauer: 3800

Gelbe Karte: Andriy Zapyshnyi / Ronny Thielemann, Ervin Skela

Torhüter mit Glanzparaden

Viertes Remis im vierten Derby

Auch die vierte Auflage des reizvollen Westsachsen-Derbys in der Fußball-Regionalliga zwischen dem VFC Plauen und dem FC Erzgebirge Aue endete gestern unentschieden. Beide Mannschaften boten den 3800 Zuschauern ein sehenswertes Spiel mit vielen mitreißenden Aktionen. 2:2 hieß es am Ende.

Die Teams begannen wie erwartet sehr vorsichtig. Sie neutralisierten sich bereits im Mittelfeld durch konsequente Manndeckung. So richtig munter wurde es auf dem schwer bespielbaren Rasen erst nach der 1:0-Führung (24.) der Plauener durch Zapyshnyi. Der Ukrainer nickte einen von Dünger gefühlvoll in den Strafraum geschlagenen Freistoß aus Nahdistanz in die Maschen. Weil Aue da- nach sofort die Abwehr öffnete, ergaben sich für die Spitzenstädter riesige Möglichkeiten zum 2:0. In dieser Phase hatten die Gäste mehrfach Probleme, die vorwiegend auf der rechten Seite konternden VFC-Spieler in den Griff zu bekommen. Erst scheiterte Färber im Nachschuß (25.), danach verpaßte Zapyshnyi elf Meter vor dem Kasten einen Stadelmann-Querpaß. Doch auch auf der Gegenseite brannte es mehrmals lichterloh. Die Plauener hatten es in erster Linie Golle zu verdanken, daß es beim 1:0 blieb. Erst parierte der VFC-Keeper einen Zweigler-Kopfball (30.), dann rettete er gegen Stojko (34.). Kurz vor der Pause überschlugen sich die Ereignisse. Aues Schlußmann Böhme, der erst zum zweiten Mal in dieser Saison zwischen den Pfosten stand, bekam eine Stadelmann-Eingabe gerade noch auf der Linie vor dem heranstürzenden Zapyshnyi zu fassen (43.). Sekunden vor dem Halbzeitpfiff wurden die Angriffsbemühungen der Erzgebirger erstmals belohnt, und deren 1000 mitgereiste Anhänger feierten lautstark das von Stojko erzielte 1:1. Er köpfte einen Hempel-Freistoß aus Nahdistanz ins kurze Eck.

Nach dem Seitenwechsel stiftete Walther im Auer Strafraum Verwirrung, indem er einen seiner flankenähnlichen Einwürfe an den Innenpfosten zirkelte. Der offene Schlagabtausch wurde in der 61. Minute durch ein Weihnachtsgeschenk der Vogtländer bereichert. Libero Dünger verlor an der Torauslinie das Leder völlig unnötig an den eingewechselten Romanowsky. Dessen Flanke verwertete Sadlo drei Meter vor der Linie mit dem Kopf zum 2:1 für Aue. Die drohende Niederlage vor Augen, gab der VFC noch mal Vollgas und wurde dafür auch belohnt. Walther setzte mit einem mustergültigen Paß Spranger in Szene, der im Strafraum völlig ungedeckt in Richtung Tor sprintete und aus zwölf Metern zum 2:2 einklinkte (67.). In der Schlußviertelstunde vereitelte Golle mit Glanzparaden die von Barth und Miftari herausgearbeiteten Möglichkeiten.

Aues Coach Lutz Lindemann resümierte: "Ein sehr gutes Spiel, das mit dem 2:2 einen gerechten Ausgang fand. Natürlich leisteten sich die Akteure beider Teams auch zahlreiche Fehler. Hervorheben möchte ich die großartigen Torwartparaden." VFC-Coach Frank Papritz ergänzte: "So stelle ich mir Fußball vor. Es ging zudem sehr fair zu. Vielleicht wäre für uns sogar ein Sieg möglich gewesen, wenn wir nach dem 1:0 den Vorsprung ausgebaut hätten." Bernd Wunderlich, Freie Presse, 15.12.1997