Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

19. Spieltag - Sonntag, 25.01.1998 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Hertha 03 Zehlendorf 1:0 (0:0)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Mentor Miftari, Udo Tautenhahn - Udo Fankhänel, Ronny Thielemann (53. Gentian Stojko), Carsten Romanowsky, Dirk Hempel, Ervin Skela - Mike Sadlo (79. Frank Seinig), Steven Zweigler (73. Enrico Kern); Trainer: Lutz Lindemann

Hertha 03 Zehlendorf: Thomas Reif - Mirko Wüstemann, Mario Waldow, Isa Sadriu - Bernd Henklein, Martin Zimmer (81. Dirk Kunert), Jörg Blüthmann, Abdulkadir Unutkan, Manuel Cornelius (78. Axel Lorenz) - Michael Fuß (63. Andreas Thurau), Stephan Kuhlow; Trainer: Thomas Herbst

Tore: 1:0 Mike Sadlo (62.)

Schiedsrichter: Burkhard Pleßke (Coppanz)

Zuschauer: 1500

Sadlo schießt "goldenes Tor" für Veilchen

Auf äußerst schwer bespielbarem Geläuf - knöcheltiefer Schnee bedeckte denRasen - erreichte der FC Erzgebirge Aue gestern in seinem ersten Spiel des Jahres in der Fußball-Regionalliga gegen Hertha 03 Zehlendorf einen verdienten 1:0 (0:0)-Heimsieg. Schütze des "goldenen Tores" war wieder einmal Mike Sadlo (62.), als er eine flache Eingabe aus halblinker Position verwertete.

Die Berliner kamen mit den schlechten Bodenverhältnissen im Erzgebirgsstadion erstaunlich gut zurecht und spielten aus einer verstärkten Abwehr heraus nach vorn streckenweise guten Fußball, ohne sich aber nennenswerte Chancen zu erarbeiten. Die erste Möglichkeit bot sich den Auern bereits nach zwei Minuten, als Carsten Romanowsky aus Nahdistanz nur den Pfosten traf. Aue machte in der Folgezeit den Fehler, zuviel durch die Mitte zu spielen. Die Gästeabwehr um den stellungssicheren Libero Mario Waldow war bei den meisten Zweikämpfen einen Schritt schneller am Ball. Wurde die Hintermannschaft dennoch einmal ausgespielt, so hatten die Gäste mit Torwart Reif einen überragenden Mann zwischen den Pfosten. So vereitelte er gegen Ervin Skela (28.) die sicher geglaubte Führung. Bei einem Fernschuß von Steven Zweigler wäre er sicher machtlos gewesen, doch der Ball zischte um Zentimeter vorbei. So blieb es bis zum Seitenwechsel beim 0:0.

Danach erhöhten die Erzgebirger den Druck aufs Gästetor und erspielten sich Chancen für mehrere Spiele. "Der Boden sah von außen besser aus als er war", versuchte Lutz Lindemann eine Erklärung für die vielen ausgelassenen Chancen zu finden. Mit der Einwechslung von Enrico Kern erntete er viel Beifall. Der A-Jugend-Spieler fügte sich sofort nahtlos ein und stellte in einigen Aktionen sein Talent unter Beweis.

Nach dem erlösenden Tor für die Auer nach reichlich einer Stunde mußten die Berliner nach vorn mehr tun. Sie deuteten nun an, daß sie besser sind, als es ihr momentaner Tabellenstand aussagt. Bei etwas mehr Abgeklärtheit hätte durchaus der Ausgleich fallen können. Das sah auch der Berliner Coach Thomas Herbst so: "Meine Mannschaft hat auf den für uns ungewohnten Boden gut dagegen gehalten." Pech für sein Team, daß der Gewaltschuß von Axel Lorenz in der 83. Minute nur knapp über das Tor ging. Alles in allem waren sich aber nicht nur die beiden Trainer einig, daß der Sieg der Veilchen hochverdient war, weil die größeren Spiel- und Chancenanteile auf Auer Seite lagen. Stefan Unger, Freie Presse, 26.01.1998