Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

20. Spieltag - Samstag, 31.01.1998 - 14:00

EFC Stahl - FC Erzgebirge Aue 2:1 (1:0)

EFC Stahl: Kai Hillmann - Jörg Bartz, Jörg Weber, Olaf Backasch - Sascha Geister, Ulf Wiemer, Frank Bartz, Mike Klenge, Andy Wagner - Thomas Schwöbel (83. René Thieme), Silvio Schade (51. Björn Kremser); Trainer: Harry Rath

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Mentor Miftari, Udo Tautenhahn (46. Steven Zweigler) - Udo Fankhänel, Ronny Thielemann, Carsten Romanowsky (65. Enrico Kern), Frank Seinig, Dirk Hempel, Ervin Skela (65. Gentian Stojko) - Mike Sadlo; Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 1:0 Mike Klenge (29.); 1:1 Gentian Stojko (73.); 2:1 Mike Klenge (90.)

Schiedsrichter: Guido Richter (Berlin)

Zuschauer: 312

Gelbe Karte: - / Jörg Palke, Udo Fankhänel, Ronny Thielemann

In der Schlußminute noch Remis verschenkt

Es bleibt dabei: Aue kann an der Oder nicht gewinnen. Am Sonnabend gab es in Eisenhüttenstadt eine 1:2 (0:1)-Niederlage. Der letzte Sieg der Erzgebirger stammt aus der Saison 1969/70 (3:2). Diesmal merkte man den Spielern an, daß sie noch eine Rechnung offen hatten. Die 0:2- Heimniederlage aus der Hinserie der Fußball-Regionalliga ärgerte sehr, und so gingen sie offensiv und engagiert zur Sache. Gleich zweimal hatte Dirk Hempel den Führungstreffer auf dem Fuß, doch ein Freistoß zischte knapp vorbei, ein Direktschuß aus zwölf Metern landete im blauen Himmel.

Erst nach einer Viertelstunde kamen die Gastgeber mit den widrigen Platzverhältnissen (gefrorener Boden bei Temperaturen von minus fünf Grad) besser zurecht. Nach einer knappen halben Stunde entschied der Referee nach einem sauberen Tackling von Miftari auf Freistoß für den EFC. Klenges sagenhafter Schuß aus 20 Meter schlug genau im oberen Eck ein. Beuckert blieb ohne Chance.

Erst nach dem Wechsel - Lindemanns Predigt zeigte Wirkung - besannen sich die Auer darauf, was sie sich eigentlich vorgenommen hatten. Jetzt wurde schnell und unkompliziert gespielt. Fankhänels Kopfball nach schöner Romanowsky-Flanke konnte der Torhüter gerade noch zur Ecke lenken (47.). Nach einem groben Schnitzer von Miftari rettete Beuckert gegen den allein auf ihn zulaufenden Schwöbel außerhalb des Strafraumes (53.). Lindemann setzte nun alles auf eine Karte. Ab der 65. Minute spielte Aue mit vier Stürmern. Kern und Stojko kamen, nachdem Zweigler schon zur Pause für den verletzten Tautenhahn aufgelaufen war.

Nach Fankhänels scharf geschlagener Ecke war schließlich Stojko per Kopf zur Stelle. Nach zwei kleineren Chancen für die Gastgeber roch es nach Remis. Plötzlich war die Auer Abwehr viel zu weit vorn und Klenge konnte aus zehn Meter ganz unbedrängt einschieben. Ein völlig überflüssiges Tor. Trainer Lindemann schimpfte nicht nur über den Nordostdeutschen Fußball-Verband ("Wenn es ab 9. Mai bei herrlichem Wetter Spaß macht, Fußball zu spielen, da ist Schluß"), sondern auch über seine Spieler: "Eine ganze Woche haben wir über die schwierigen Bedingungen gesprochen. Doch hier wird versucht, mit Spitze-Hacke-1,2,3 zum Erfolg zu kommen. Dies wird personelle Konsequenzen haben. Und wenn ich mit drei A-Jugend-Spielern auflaufe", drohte der 48jährige. Jens Starke, Freie Presse, 02.02.1998