Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

23. Spieltag - Samstag, 21.02.1998 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Wacker Nordhausen 2:2 (1:1)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Frank Seinig, Enrico Barth - Udo Tautenhahn (46. Carsten Romanowsky), Udo Fankhänel (62. Sven Kubis), Ronny Thielemann, Dirk Hempel, Ervin Skela - Gentian Stojko, Steven Zweigler (57. Mike Sadlo); Trainer: Lutz Lindemann

Wacker Nordhausen: Henryk Lihsa - Hagen Schmidt, René Kiel, Dennis Trocha - Brian Gohr, Blazej Marczak, Stefan Otto, Zaza Dadunashvili, Daniel Papst (57. Markus Jeckel) - Tino Sachs (77. Ralf Heider), Frank Ludwig (57. Ali Badara Traore); Trainer: Fritz Bohla

Tore: 1:0 Dirk Hempel (7.); 1:1 Frank Ludwig (28.); 1:2 Brian Gohr (87.); 2:2 Ervin Skela (Handelfmeter, 89.)

Schiedsrichter: Peter Augar (Berlin)

Zuschauer: 1800

Gelbe Karte: Frank Seinig, Udo Tautenhahn, Ronny Thielemann / Henryk Lihsa, Brian Gohr, Dennis Trocha

Rote Karte: - / Zaza Dadunashvili (82., Notbremse)

Dunkle Gewitterwolken über dem Lößnitztal

Während über dem Lößnitztal am Sonnabend die Sonne schien, zogen beim FC Erzgebirge Aue dunkle Gewitterwolken auf. "Den Spielern geht's zu gut. Jetzt muß die Peitsche raus", wetterte Vizepräsident Martin Henselin nach dem 2:2 der Veilchen im Heimspiel der Fußball-Regionalliga gegen Wacker Nordhausen. Nicht vordergründig wegen dem Resultat waren die Zuschauer verärgert. Sie vermißten Einsatz und Kampfgeist. "Es ist bedenklich, wie fahrlässig manche mit dem Arbeitsplatz FC Erzgebirge umgehen", grollte Trainer Lutz Lindemann. Lustlos, einfallslos, bis hin zur Selbstaufgabe, kommentierte er den Auftritt seiner Mannschaft und meinte den Leistungsabfall nach druckvollem Beginn.

Der Auer Libero Frank Seinig hat hier die Lufthoheit im Zweikampf. Foto: Walter Wagner

Zunächst lief alles nach Plan. Erst sieben Minuten waren vorbei, da erzielte Dirk Hempel schon das 1:0. Bis zur 25. Minute, als Gentian Stojko freistehend knapp verzog, folgten weitere Chancen. Dann spielten sich die Gäste frei, kamen durch einen 16-Meter-Schuß von Kapitän Frank Ludwig zum Ausgleich. Wacker rückte oft weit auf, aber nur einmal gelang es dem FCE, die Räume zu nutzen. Nach Doppelpaß mit Ervin Skela war Steven Zweigler plötzlich frei, scheiterte aber an Torwart Henryk Lihsa.

Im zweiten Durchgang verloren die Erzgebirger zunehmend die spielerische Linie. Oft drängten sich die Akteure auf der Strafraumlinie. Als Mike Sadlo einmal aus diesem Gewühl aufs gegnerische Gehäuse schoß, jagte Stojko aus Abseitsposition den Ball in die Maschen (70.). In der Schlußphase wurde die Partie wieder farbig. Erst sah Sasa Dadunashvili die rote Karte nach einer Notbremse an Sadlo (82.), dann startete Brian Gohr ein Solo (87.). Weder Hempel noch Libero Frank Seinig konnten den Sturmlauf stoppen, und es stand 1:2. Jetzt warf der FCE alles nach vorn. Ein Handspiel rettete den Einheimischen wenigstens einen Punkt. Skela verwandelte den Elfmeter sicher. Enrico Barth traf noch einmal den Pfosten, dann war Schluß, und alle grübelten über die Ursachen des schwachen Auftritts. "Rennen und kämpfen - das kann in der Regionalliga jede Mannschaft. Wenn wir unter den Spitzenteams mitmischen wollen, müssen wir mehr bieten", meinte der bundesligaerfahrene Manndecker. Uli Steudel, Freie Presse, 23.02.1998