Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

27. Spieltag - Sonntag, 22.03.1998 - 11:00

Spandauer SV - FC Erzgebirge Aue 0:0

Spandauer SV: Peter Zaratin - Andreas Schiemann, Tim Hüfner, Christoph Höche - Armin Prill, Rrustem Podvorica, Zoran Milinkovic (75. Andriy Roslyakov), Jens-Oliver Buchmann (46. Karsten Nied), Oliver Glöden - Maik Eidtner (63. Stephan Kusche), Jaroslaw Wojtal; Trainer: Wolfgang Sandhowe

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Mentor Miftari, Enrico Barth - Ronny Thielemann, Frank Seinig (74. Gentian Stojko), Udo Tautenhahn, Ervin Skela (46. Steven Zweigler), Carsten Romanowsky - Dirk Hempel, Mike Sadlo; Trainer: Lutz Lindemann

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Frank Hübner (Güstrow)

Zuschauer: 206

Gelbe Karte: Andreas Schiemann / Enrico Barth, Mentor Miftari, Jörg Palke, Dirk Hempel, Ronny Thielemann, Steven Zweigler, Udo Tautenhahn

Hauptstadt kein gutes Pflaster für Erzgebirger

Die Hauptstadt entpuppt sich in dieser Saison für den FC Erzgebirge Aue als kein gutes Pflaster. "Wir kommen ja wirklich gern nach Berlin, nur gewinnen wir hier leider nicht", konnte Trainer Lutz Lindemann auch dem jüngsten Trip in die Hauptstadt nur wenig Positives abgewinnen. Zwar langte es am Ende wenigstens noch zu einem Zähler, doch angesichts des Spielverlaufs und vor allem der Art und Weise, wie sich die Gäste in Spandau präsentierten, war das torlose Unentschieden am Ende sogar noch glücklich.

"Wir haben nicht gut gespielt", mußte Lindemann nach einer Partie konstatieren, in der der spielerische Gedanke weitgehend auf der Strecke blieb. Über 90 Minuten hinweg bekämpften sich beide Mannschaften auf fast jedem Quadratmeter des kleinen und äußerst holprigen Platzes am Spandauer "Ziegelhof". Zahlreiche Fouls auf beiden Seiten - die Verteilung der Gelben Karten spiegelt das Geschehen nicht richtig wider, denn auch die Gastgeber langten des öfteren kräftig zu - unterbrachen zudem noch zusätzlich den ohnehin nur spärlich aufkeimenden Spielfluß.

Gegen die robusten und enorm zweikampfstarken Spandauer taten sich die Gäste durchgängig schwer, weil sie den Kampf nicht annahmen, sondern mit spielerischen Mitteln zum Erfolg kommen wollten. Doch das war auf diesem Geläuf und gegen diesen Kontrahenten das denkbar falsche Rezept. Folglich blieb die Auer Offensivwirkung sehr bescheiden. Vor der Pause mußten die Freistöße von Hempel (17.) und Tautenhahn (31.) als einzige Torschüsse herhalten, nach dem Wechsel wurde es trotz zeitweiliger optischer Überlegenheit auch nicht viel besser, weil einfach der Zug zum gegnerischen Tor fehlte. So war der stabilen Spandauer Abwehr nicht beizukommen.

Mit zunehmender Spielzeit wurden die Gastgeber dann sogar immer mutiger. In der ersten Halbzeit ebenfalls ohne echte Tormöglichkeit, witterten sie nun sogar die Siegchance. Ausgerechnet der zukünftige Auer Eidtner vergab die erste große Chance, als er nach einem Querpaß von Milinkovics zu lange zögerte (56.). Entschlossener ging da schon sein Sturmpartner Wojtal zu Werke, doch sein trockener 18-m-Schuß landete am Pfosten (69.). Der lange Beuckert, zusammen mit Libero Miftari, der hinten sicher stand und im Spiel nach vorn wenigstens noch einige Akzente setzte, der beste Auer, hätte in dieser Szene das Nachsehen gehabt. Dafür war er dann noch in der Schlußminute hellwach, als abermals Wojtal abzog. Doch der Gäste-Keeper war auf dem Pfosten und rettete so den einen Zähler in einer Partie, die eigentlich auch keinen Sieger verdient hatte. Sascha Stolz, Freie Presse, 23.03.1998