Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

28. Spieltag - Samstag, 04.04.1998 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - 1. FC Dynamo Dresden 1:1 (0:1)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Mentor Miftari, Steven Zweigler (80. Carsten Romanowsky) - Frank Seinig (62. Gentian Stojko), Ronny Thielemann, Udo Tautenhahn, Udo Fankhänel, Dirk Hempel - Ervin Skela, Mike Sadlo; Trainer: Lutz Lindemann

1. FC Dynamo Dresden: Thomas Köhler - Silvio Schröter, Antoni Jelen, Jens Reckmann - Jan Schmidt, Dirk Oberritter, Falk Terjek, Frank Kaiser (79. Rico Hanke), René Groth - Rocco Milde, Torsten Gütschow (79. Sascha Schönfeld); Trainer: Werner Voigt

Tore: 0:1 Torsten Gütschow (Foulelfmeter, 29.); 1:1 Ronny Thielemann (78.)

Schiedsrichter: Torsten Junghof (Chemnitz)

Zuschauer: 3500

Gelbe Karte: Ervin Skela, Ronny Thielemann / Rocco Milde

Rote Karte: Dirk Hempel (89., wegen Meckerns) / -

Mit Leidenschaft gekämpft

In einem gutklassigen Regionalligaspiel trennten sich die alten Rivalen FC Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden 1:1 (0:1)-Unentschieden. Beide Teams begannen wie die Feuerwehr, waren voll offensiv ausgerichtet und wollten so ein schnelles Tor. Dadurch entwickelte sich für die 3500 Zuschauer ein äußerst interessantes Spiel. Die erste Torchance hatten die Gäste, die mit ihrem neuen Trainer Werner Voigt ins Erzgebirgsstadion kamen. Nach einem weiten Paß von Jan Schmidt, kam in der 7. Minute Rocco Milde noch vor dem herauslaufenden Sven Beuckert zum Kopfball. Doch verfehlte das Leder sein Ziel. Bereits zwei Minuten später war der an diesem Tag zu den Besten gehörende Dirk Hempel im Strafraum von Udo Fankhänel freigespielt. Aus etwa 10 Metern zog er direkt ab und der überragende Thomas Köhler im Dresdner Tor konnte den Schuß abwehren.

Dresdens Torhüter Thomas Köhler hatte alle Hände voll zu tun. Rechts der Ex-Auer Jan Schmidt im Dresdner Trikot. Foto: Frank Kruczynski

Nach dem einzigen Fehler des diesmal als Manndecker aufgestellten Routiniers Steven Zweigler kam Torsten Gütschow (10.) am Strafraum frei zum Schuß und fand in Sven Beuckert seinen Meister. Bei Ecken und Freistößen ergaben sich weitere Einschußmöglichkeiten für die Erzgebirger, die aber allesamt von Köhler pariert wurden. Dann die Führung für die Gäste. Rocco Milde verlor im Strafraum einen Zweikampf und hob vom Rasen ab. Der schwache Chemnitzer Schiedsrichter Torsten Junghof fiel auf diese Schwalbe herein und zeigte zum Entsetzen aller auf den ominösen Punkt. Torsten Gütschow nahm dieses Geschenk dankend an und verwandelte sicher.

Nach dem Seitenwechsel spielten dann die Platzbesitzer wie im Rausch. "Besser kann unsere Mannschaft derzeit nicht spielen. Es wurde gekämpft mit Leidenschaft", freute sich Lutz Lindemann. Die Dresdner wurden in die Defensive gedrängt, kamen nur gelegentlich zu einigen Kontern, die es aber in sich hatten. So lief in der 56. Minute Torsten Gütschow allein aufs Auer Tor und scheiterte wiederum an Sven Beuckert. Die Veilchen gewannen im Mittelfeld fast alle Zweikämpfe und erspielten sich Torchancen im Minutentakt. Erst in der 78. Spielminute fiel der Ausgleich. Ronny Thielemanns Schuß wurde noch von Jens Reckmann abgefälscht. "Wir müßten viel mehr aus der zweiten Reihe schießen", meinte der Kapitän. Danach war sogar ein Sieg noch möglich, denn den Dresdnern ging förmlich der Atem aus. Mit viel Glück und Geschick überstanden sie die letzten Minuten. Doch brauchen die Auer nach wie vor zu viele Chancen für ein Tor. Stefan Unger, Freie Presse, 06.04.1998