Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1997/98

Spielbericht

31. Spieltag - Samstag, 18.04.1998 - 14:00

1. FC Union Berlin - FC Erzgebirge Aue 4:2 (0:0)

1. FC Union Berlin: Oskar Kosche - Ronny Nikol, Gert Müller, Stephan Schultze - David Bergner, Thomas Petzold, Ingolf Schneider, Lars Heller (60. Roland Wendt), Daniel Petrowsky - Torsten Boer (86. Arijan Berisha), Ronny Jank (76. Georg Froese); Trainer: Ingo Weniger

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Frank Seinig, Steven Zweigler (60. Enrico Barth) - Udo Tautenhahn, Ronny Thielemann, Udo Fankhänel, Sven Kubis, Ervin Skela - Gentian Stojko (66. Carsten Romanowsky), Mike Sadlo; Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 0:1 Gentian Stojko (53.); 1:1 Torsten Boer (55.); 2:1 Ronny Jank (73.); 2:2 Udo Tautenhahn (75.); 3:2 Torsten Boer (80.); 4:2 Ronny Nikol (Foulelfmeter, 88.)

Schiedsrichter: Frank Fleske (Schönow)

Zuschauer: 1367

Gelbe Karte: David Bergner, Lars Heller / Frank Seinig, Ronny Thielemann

Vergebener Elfmeter: - / Udo Tautenhahn (Handelfmeter, 62., gehalten von Oskar Kosche)

Aue jetzt 10 Spiele auswärts ohne Sieg

Die sieglose Serie des FC Erzgebirge Aue setzte sich am Sonnabend in der Berliner Wuhlheide fort. Die Veilchen verloren 2:4 (0:0), haben aus den letzten fünf Spielen nur drei Remis geholt. Auswärts ist die Statistik noch schlimmer. Seit dem 2:1 in Magdeburg (13. Spieltag) konnten die Lila-Weißen zehn Spiele nicht gewinnen. 6:18 Tore, drei Remis bei sieben Niederlagen stehen zu Buche. In Berlin wurden 97/98 vier Spiele verloren, zwei endeten Unentschieden.

Dabei spielten die Sachsen in Preußen gut mit. Einer tristen ersten Hälfte mit Vorteilen für die Gastgeber folgte ein umgewandeltes Gäste-Team aus der Kabine. Zuerst scheiterte Sadlo noch am Union-Torwart Kosche, doch dann traf Stojko mit straffem Direktschuß nach schöner Kombination über Skela und Kubis. Zwei Minuten später jedoch schlief die Abwehr. Nach einer strittigen Abseitsentscheidung für Union waren Flankengeber Heller und Torschütze Boer völlig frei. Dies war nach drei Null-Nummern der erste Torerfolg für die Berliner gegen Aue. Der Ausgleich schockte die Gäste nicht. Aber Sadlos Chance, der völlig allein auf Kosche zulief und vom Verteidiger beim Torschuß gestellt wurde, blieb ungenutzt. In der 62. Minute hatte Tautenhahn die Führung auf dem Fuß. Sein Strafstoß (Handspiel von Wendt) wurde eine Beute von Kosche. Trainer-Assistent Holger Erler bemängelte "die liederliche Art, wie wir mit unseren Chancen umgehen. Vielleicht ist das ein nervliches Problem", vermutete der einstige Schützenkönig.

Das Spiel atmete Klasse, es gab keine ruhige Phase mehr. Die Stimmung im mit rund 1700 Zuschauern gefüllten Stadion war wieder Union-würdig. Erst recht nach dem 2:1 durch Jank, der allein auf Beuckert zulief und traf. Aue geschlagen? Udo Tautenhahn machte mit einem großartigen Freistoß genau ins obere Eck seinen Fehler vom Strafstoß wieder wett, ein Punkt schien greifbar nahe. Aber Union kämpfte bis zum Schluß, verdiente sich den Sieg.

Apropos Union: Die Wuhlheider buhlen um Skela, der jegliche Kontakte dementierte. "Ich habe noch einen Vertrag für ein Jahr in Aue", meinte der Albaner. Man darf gespannt sein. Jens Starke, Freie Presse, 20.04.1998