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FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Enrico Barth, Mentor Miftari, Steven Zweigler - Udo Tautenhahn (77. Frank Seinig), Sven Kubis (56. Udo Fankhänel), Ronny Thielemann, Dirk Hempel, Ervin Skela - Enrico Kern (61. Mike Sadlo), Gentian Stojko; Trainer: Lutz Lindemann
FC Sachsen Leipzig: Marco Sejna - Vidmantas Vysniauskas, Kujtim Shala, Béla Virág - Mark Gerloff, Frank Rietschel, Boris Lucic, Steffen Hammermüller, Holger Krauß - Almir Filipovic, Oleg Golovan; Trainer: Frank Rohde
Tore: 0:1 Steffen Hammermüller (70.); 1:1 Mentor Miftari (77.); 2:1 Mike Sadlo (80.)
Schiedsrichter: Dirk Zschoke (Dippoldiswalde)
Zuschauer: 2100
Gelbe Karte: Enrico Kern, Steven Zweigler / Béla Virág
Trainer Lindemanns Schachzug glückt
Eine Stunde Langeweile mußten die 2100 Fußballfans im Lößnitztal am Mittwochabend ertragen, ehe endlich Farbe ins Spiel kam. Die letzten 20 Minuten der Regionalligapartie zwischen dem FC Erzgebirge Aue und Sachsen Leipzig hatten es dafür in sich. Trotz der überraschenden Führung der Gäste durch Kapitän Steffen Hammermüller (70.) gewannen die Veilchen 2:1 und verbuchten am Ende nach fünf sieglosen Spielen endlich wieder einmal drei Punkte.
Dabei zahlte sich Trainer Lutz Lindemanns Schachzug aus, Libero Mentor Miftari nach dem Rückstand weiter nach vorn zu beordern. Der 27jährige Kosovo-Albaner nutze die Gelegenheit, besorgte erst den Ausgleich und bereitete dann mit einem Solo das Siegtor vor. "In der Offensive macht Fußball mehr Spaß", freute sich Miftari, der erst seinen zweiten Treffer für den FCE erzielte. Eingeleitet wurde die Wende mit einem satten Schuß von Steven Zweigler. Der Routinier zog aus fast 30 Metern so messerscharf ab, daß Sachsen-Keeper Marco Sejna den Ball nicht festhalten konnte und schließlich das 1:1 kassierte. Erneut als Manndecker aufgeboten, war Zweigler der Einzige im Gastgeberteam, der über volle 90 Minuten überzeugen konnte. "Er ist zur Zeit unsere Nummer eins auf dieser Position", lobte Trainer Lindemann, der diesmal überraschend Jörg Palke nicht berücksichtigte. Erstmals von Beginn an dabei war Enrico Kern, der die Torschützenliste der A-Jugend-Regionalliga souverän anführt, aber merken mußte, daß bei den Männern doch ein schärferer Wind weht.
In der Schlußphase entwickelte sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch. Sachsen Leipzig drängte noch einmal auf den Ausgleich, sogar Torhüter Sejna tauchte im Auer Strafraum auf. Im Gegenzug schafften es die Veilchen aber nicht, den Ball ins leere Tor zu befördern. Schließlich jagte Gentian Stojko das Leder freistehend aus elf Metern vorbei. Noch eine Schrecksekunde - Sven Beuckert reagierte blitzschnell - dann war der Sieg unter Dach und Fach. Uli Steudel, Freie Presse, 30.04.1998
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