Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1998/99

Spielbericht

10. Spieltag - Samstag, 10.10.1998 - 14:00

FC Carl Zeiss Jena - FC Erzgebirge Aue 0:2 (0:0)


FC Carl Zeiss Jena: Jens Weißgärber - Stefan Kaschuba, Eric Noll, Matthias Wentzel - Christian Hauser, Mario Röser (46. Carsten Sträßer), Dirk Hempel, Sven Kaiser, Thomas Nowacki - Krzysztof Benedyk (74. Paulo Azevedo), Michail Rousajew; Trainer: Thomas Gerstner

FC Erzgebirge Aue: Rüdiger Huster - Hagen Schmidt (86. Holger Hasse), Udo Tautenhahn, Steven Zweigler - Enrico Barth, Ronny Thielemann, Valeriy Lakhmay, Sven Bagemiel (67. Rico Reinold), Borislav Tomoski - Mike Sadlo, Maik Eidtner (76. Ronny Kretschmer); Trainer: Frank Lieberam

Tore: 0:1 Udo Tautenhahn (78.); 0:2 Hagen Schmidt (81.)

Schiedsrichter: Gunnar Melms (Osterburg)

Zuschauer: 2316

Gelbe Karte: Michail Rousajew, Sven Kaiser / Hagen Schmidt (4.), Steven Zweigler (3.), Ronny Thielemann (5.), Maik Eidtner (3.)

Doppelschlag in der Schlußphase

FC Erzgebirge Aue nutzt beim 2:0-Sieg Jenaer Schwäche in Standardsituationen

Das verstärkte Eckballtraining vor dem Spiel gegen Jena hat sich ausgezahlt. Am Sonnabend gewann der FC Erzgebirge Aue im Ernst-Abbé-Sportfeld mit 2:0. Dem Doppelschlag in der Schlußphase einer niveauarmen Regionalligapartie waren jeweils Eckbälle vorausgegangen. "Wir wußten um die Schwäche von Carl Zeiss bei Standardsituationen", sagte Trainer Frank Lieberam, dessen Rechnung in Jena voll aufging.

Die Gäste dominierten das Spiel, aber es fehlte erneut die Durchschlagskraft im Angriff. So mußten die Verteidiger die Tore schießen. Mit dem 1:0 (78.) krönte Udo Tautenhahn seine starke Leistung. Der Libero - bester Mann auf dem Platz - sorgte mit viel Übersicht im Stellungsspiel für Sicherheit in der Abwehr und brachte durch sein Kopfballtor den FCE auf Siegkurs. Fast bei jeder Ecke mußten die Jenaer Zuschauer zittern. Valeriy Lakhmay zirkelte von rechts scharf geschlagene Bälle nahe an den Fünfmeterraum, wo die Unsicherheit von Jenas Keeper Jens Weißgärber oft zu Konfusion in den eigenen Reihen führte. Schon in der 6. Minute lag das 1:0 in der Luft, als Tautenhahn eine Lakhmay-Ecke gefährlich aufs Tor köpfte. Aber da zeigte Weißgärber seine größte Parade. Das 2:0 (81.) fiel nach dem ersten Eckball von der linken Seite. Geschlagen von Borislav Tomoski, nutzte Manndecker Hagen Schmidt die Verwirrung im Strafraum zur Vorentscheidung.

Eigentlich hätte der FCE noch höher gewinnen müssen. So hatte Tomoski, der insgesamt unter seinen Möglichkeiten blieb, Pech, als sein Schuß aus 10 Metern vom Innenpfosten der Linie entlangrollte, aber nicht den Weg ins Tor fand. Der schlitzohrige Mazedonier hatte gesehen, daß der Keeper viel zu weit vor seinem Kasten stand. Jenaer Chancen blieben dagegen Mangelware. Nur einmal, nach einem Freistoß des Ex-Auers Dirk Hempel (69.), mußte sich Rüdiger Huster strecken.

Auffällig war die gesunde Atmosphäre auf den Rängen. Die nunmehr vierjährige Fanfreundschaft zwischen Jena und Aue ließ auch nach dem zweiten Gästetreffer keinen Haß aufkommen. Vor und nach dem Spiel feierten Anhänger beider Teams gemeinsam im Fanhaus des Abbé-Sportfeldes. "So etwas ist selten geworden im Fußball. Der gesamte FCE-Vorstand freut sich über solche Fans", sagte Schatzmeister Bertram Höfer, der sich beim Streetsoccer-Turnier unter die Fans gemischt hatte. Uli Steudel, Freie Presse, 12.10.1998